Je länger ich einer Berührungsangst nachgebe, desto größer wird sie... Wie soll ein Schüler mit einem Behinderten in selbstverständlichen Kontakt kommen, wenn der Kontakt unterbunden wird? Warum muss man daraus überhaupt so eine große Nummer machen?
Die "Fachkräfte", die einen selbstverständlichen Umgang verhindern, müssen ja erst noch ausgebildet werden und solange muß man halt alle möglichen Scheingründe vorschieben, die einem so einfallen und wenn sie noch so abstrus sind (Beispiel Renovierung des Schulgebäudes als Ausrede - man kann sich ja fast schon fragen, ob die dann nach der Renovierung vorschieben, daß man leider bauliche Barrierefreiheit vergessen hatte, da man Anforderungen nicht kannte und jetzt ja gerade renoviert habe). Zumindest aufschlußreich, daß sich Schulleiter auch nicht unbedingt auf Grundlage ihrer rassistischen Einstellungen eleganter rauszureden versuchen als Schüler.
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Da ich oft misstrauisch oder vielleicht auch paranoid bin, würde ich da vermuten, dass Behinderte nicht recht in den neoliberalen Kontext passen.
Ich denke, daß es eher mit einer Einstellung zu tun hat, die ausgrenzt und dadurch erst selbst eine anscheinende Ineffizienz der unerwünschten Vielfalt erzeugt. So wie eben in vielen Schulen mitwillig schlecht inkludiert wird um dann eben sagen zu können: Inklusion funktiniert nicht, können wir jetzt wieder aufhören? Die ökonomischen Schäden durch diese rassistische Ausgrenzung gehen ja weit in die Milliarden.
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dass Behinderte von ihren Mitschülern gemobbt werden, weil ihre Lehrer sie so 'erzogen' haben.
Da wird wohl was dran sein.
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Unsere Gesellschaft verachtet Menschen, die Hilfe benötigen
Aber die vermeintliche Hilfsbedürftigkeit Behinderter ist oft etwas, das aus Diskriminierung erst künstlich erzeugt wird, so wie die dann entstehenden Kosten ebenfalls eigentlich Folgekosten der menschenrechtswidrigen gesellschaftlichen Diskriminierung sind.
Wegen eines Ausländeranteils von sage und schreibe 2 % demonstrieren Menschen angst- und hassbeladen auf der Straße.
Ich habe seit einer Weile eher den Eindruck, daß es da gewisse Phrasen gibt, die über alles ausgeschüttet werden, was z.B. politische Machtzirkel nicht mögen. "Hass" ist eine davon. Das heißt nicht, daß es auch Hass gibt, aber mir macht teilweise mehr Angst, wie da öffentliche Kampagnen konstruiert werden, weniger wegen dem gegen das diese Kampagnen sich eben gerade richten. Am Grad der Einfallslosigkeit und der Flachheit solcher Kampagnen kann man vielleicht auch ablesen wie abgewirtschaftet diese Kreise sind. Aber wieso sollte man sich auch ernsthaft auseinandersetzen, wenn es funktioniert und dann verbreitet brav nachgeplappert wird.
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Eine Frauenquote in Politik und Führungspositionen musste eingeführt werden, weil männliche Machtstrukturen das Eindringen in ihre Domäne zu verhindern wussten etc.

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Mir wird viel zu wenig darüber diskutiert, dass Menschen (in Deutschland vielleicht mehr als anderswo?) eine große Tendenz haben, mit ihresgleichen zusammen sein zu wollen und deshalb ständig irgendwelche Ghettos gründen, in denen sie keiner Fremdberührung ausgesetzt sind.
Was Durchmischung der Siedlungsräume oder gar Gated Communities angeht, finde ich Deutschland noch relativ unberührt von Auswüchsen, wie man sie anderswo vorfinden kann.
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An dem Maß, mit dem sich gegen Inklusion gewehrt wird, also dagegen aufgelehnt wird, Menschen die anders sind um uns "zu ertragen", kann man sehr gut ablesen, wie wirkungsvoll unser Verstand schon lahmgelegt oder zerstört wurde, wie wir trotz oder gerade wegen eines vermeintlich hohen Schul- und Ausbildungsniveaus ohne Herzensbildung bleiben und
wie ABARTIG und VERKOMMEN wir bereits sind.
Für mich in der Tat gravierende Alarmsignale betreffs des aktuell auch hierzulande laufenden Völkermords, der vermutlich erst begonnen hat.