Überraschender ist, dass Liberale mehr Horoskope lesen und eher an die „übernatürlichen Kräfte von Verstorbenen“ glauben.

Es fällt schwer, hier eine innere Logik zu erkennen. Auch soziodemographische Variablen tragen wenig zur Erklärung bei. Selbst wenn man zeigen könnte, dass es vom Einkommen oder von der Bildung abhängt, ob man Horoskope liest, wäre damit nicht erklärt, wie dieser Zusammenhang zustande kommt. Die Autoren lehnen deshalb die Strategie ab, individuelle Einstellungen durch andere Merkmale der Individuen zu „erklären“. Sie liegt zwar nahe, wenn man lediglich Daten von Individuen hat, die isoliert voneinander befragt wurden. Doch in Wirklichkeit formen Menschen ihre Überzeugungen im Kontakt mit anderen: Zum einen beeinflussen sie sich gegenseitig in ihren Einstellungen. Zum anderen suchen sie Kontakt zu Menschen, die ihnen bereits ähnlich sind. Beide Faktoren führen zu einer „Netzwerk-Autokorrelation“: Je näher sich Personen in einem sozialen Netzwerk sind, desto mehr ähneln sich ihre Einstellungen.