Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 
Autor Nachricht
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 02.04.18, 12:56:02

Wir haben für dieses Jahr eine Pressemitteilung "Rote Karte" fertig gemacht, zu Going Gold haben wir ebenfalls etwas verfasst und teilgenommen.

https://white-unicorn.org/?mod=pressemitteilungweltautismustag2018
https://white-unicorn.org/?mod=weltautismustag2018

Gibt es etwas von der ESH, das man teilen könnte? Der letzte Artikel den ich finde ist von Oktober 2017 Erneuerungsarbeiten an Körper und Seele. Die Patho ist wieder schwer zu Gange am heutigen Tag, mit unzähligen Artikeln. Mich würde es freuen, wenn auch online ein bisschen mehr zu finden wäre was Autisten selbst mitteilen - und nicht nur die Fachkräfte- und Elternvertretungen überall aufploppen, wenn man das googlet.
02.04.18, 12:54:18
Link
Zephyr
(Standard)

Gute Aktion! Ich habe mir den Inhalt der Links durchgelesen und kann die Aussagen darin persönlich unterzeichnen - so wie sie sind!

Ich halte aber nichts von diesen Tagen für XY. Ich bin der Meinung, dass man jeden Tag dem XY widmen muss und jeden Tag das XY öffentlich wirksam hoch heben muss, um gesehen, erkannt, verstanden und nachvollzogen zu werden. Der Weltautismustag muss ein jeder Tag im Jahr sein; zumindest für all jene Menschen, Autisten und Unterstützer, die das selbe Ziel verfolgen, dass Autismus nicht mehr als Störung und/oder Krankheit angesehen und definiert werden darf.

Daher möchte ich fragen, ob es Deinerseits gestattet ist, das "gold-bunte Unendlichkeitssymbol" nicht-kommerziell anzupassen*, zu vervielfältigen und gfs. an andere interessierte Menschen zu verteilen.
Mir schwebt nämlich der Gedanke im Kopf, dieses Symbol beispielsweise auf ein Cappy drucken zu lassen und damit durch die Welt zu gehen. Um die Aussagekraft des Symbols für ahnungslose Menschen zu verstärken, wäre ein knapper, prägnanter Schriftzug darunter ganz sinnvoll. Dies könnte man ebenso auf T-Shirts drucken, oder als Anhänger an den Rucksack oder Ähnlichem hängen.

*Die Anpassungen beziehen sich in erster Linie auf den ergänzenden, variablen Schriftzug und darüber hinaus auf eventuell weitere kleinere design-technische Veränderungen, die ich natürlich immer von Deiner Seite aus absegnen lassen würde.
11.04.18, 03:11:07
Link
Antares
(White Unicorn)

Du kannst Dir gern die ursprüngliche Aktion dazu durchlesen: https://white-unicorn.org/?mod=autismusakzeptanz

"Schlussendlich - keine Richtlinie, aber eine Konstante: Keiner Person oder Gruppe gehört diese Kampagne. Es ist ein Geschenk an alle von Autisten geleiteten Gruppen, an Fürsprecher und Verbündete, ganz egal aus welcher Gruppe Autisten sie kommen. Dieses Symbol kommt aus einem Kollektiv autistischer Stimmen und ist zu freien Verwendung für die autistische Community da draußen."

Es ist bestimmt eine gute Idee im Rahmen einer solchen Kampagne das zu tun. Nur im Moment habe ich dafür keine finanziellen Mittel. Unser Träger beispielsweise hatte einmal Fair-Trade-Öko-Pullis bedruckt für Mitglieder des Vereins, das ist nicht wirklich günstig alles.

Verteilen ist somit bestimmt gut, aber ich habe dafür gerade keine Fundraising-Idee.
11.04.18, 07:53:15
Link
Zephyr
(Standard)

Ich behalte das mal im Hinterkopf. Eventuell ergibt sich für mich im Laufe des Jahre etwas, um diese Sache in kleinem Rahmen finanzieren zu können. Denkbar wäre ebenso ein 3D-Druck (Anhänger), da ich in Kürze freien Zugang zu einem 3D-Drucker haben werde.
11.04.18, 21:26:45
Link
Antares
(White Unicorn)

Sag bescheid, wenns so weit wäre. Wolltest ja eh einmal vorbei kommen :)
12.04.18, 09:05:59
Link
Zephyr
(Standard)

geändert von: Zephyr - 13.04.18, 05:41:50

Mache ich, aber es schadet nicht, mich nach 4-6 Wochen daran mal zu erinnern, da ich sehr lebendig bin und sehr aktiv und immer gerne das mache, was mir gerade in den Kopf kommt. Am Ende geht so manches, was ich machen wollte, unter, weil die Außenwelt allein schon bis zu 500 % meiner Energiereserven pro Tag verbrauchen kann und ich selbst wie gesagt sehr lebendig und aktiv bin. Ich habe zwar meine Interessenschwerpunkte (Technik, Pflanzen, Schreiben), aber anders als Asperger, bin ich nicht nachhaltig über sehr lange Zeit auf wenige Themengebiet fokusiert, sondern ich lasse mich generell von fast jedem erdenklichen Thema sehr begeistern. So bin ich mal 3-10 Wochen in einem Thema tief versunken, und nachfolgend in einem anderen Thema, welches mich sehr interessiert und begeistert. Durch diese Eigenschaft wurde ich bis heute sehr universell fähig und begabt, sowohl in der Praxis als auch der Theorie. Kein Spezialist in einem Thema, sondern ein Spezialist in einem großen Spektrum all jener Dinge, die mich bis heute je begeistern konnten.

Dies ist u.A. der Grund, warum ich dagegen bin, alle Autisten unter einen Begriff "Autismus-Spektrum" zusammenzufassen. Dabei geht einfach das Bewusstsein der Menschen darüber verloren, dass Autismus vielfältig ist, Autisten an für sich immer ganz eigene individuelle Persönlichkeiten haben. Am stärksten zeichnet sich dies in der Pathologie wieder, wenn eben eine Krankheit nicht mehr differenziert, sondern verallgemeinert behandelt wird. Obwohl Autismus keine Krankheit oder Störung ist, wird es dennoch so von NA behandelt. Wenn dabei nun die ohnehin schon sehr schlechte Differenzierung zwischen Erscheinungsformen von Autismus wegfällt, haben wir dann nur noch einen Einheitsbrei, welcher überhaupt nicht mehr irgendwie sinnvoll zwischen unterschiedlichen Charakterzügen von Autisten unterscheidet.

Ich bin beispielsweise nach dem ICD-10 einfach nur als atypischer Autist diagnostiziert worden, weil ich eben weder dem Bild eines Aspergers (stark ausgeprägte Stereotypen) entspreche, noch einem Kanner-Autisten (nicht sprechen können). Da ich mir die Tests bei der Diagnose im Kopf merkte, konnte ich diese z.T. im Internet recherchieren und nochmal selber zuhause am PC machen und selber mit den Auswertungsbogen auswerten. Bei einem Test wurde beispielsweise getestet, ob man HFA, Asperger, Kanner oder NA ist (es handelte sich dabei um einen Test aus den USA, wo eben HFA als Diagnose anerkannt ist). Nach der Auswertung durch mich selbst, war es ganz klar, dass ich eben HFA bin. Zuvor dachte ich immer, ich sei Asperger, aber während der Diagnose erkannte ich, dass ich kein Asperger bin.

Ob eine Diagnose durch von NA erstellte Test gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt, trotzdem muss kritisiert werden, dass allein im ICD-10 schon nicht andere Formen, wie sich Autismus in Augen von NA zeigt, aufgeführt werden. Wenn man das Bild eines Schranks mit vielen kleinen Schubladen aufgreift, packt man bereits im ICD-10 einen halben Schrank in eine einzelne Schublade oder man packt viele kleine Schubladen in einen Schrank mit nur 3-4 großen Schubladen. Es wird nicht so weit differenziert, wie ich es als sehr wichtig in allen Dingen des Lebens erachte. Der DSM-V ist daher besser als der ICD-10 Katalog. Eben weil er auch HFA als Diagnose ermöglicht. Sprich Kanner beschreibt, die sich sehr gut entwickeln können, am Ende aber nicht Asperger sind.

Nun alles in ein Spektrum zusammenfassen zu wollen und nur noch nach Grad der Einschränkungen/Behinderungen durch die autismusunfreundliche Welt den Grad an Hilfemaßnahmen bestimmen zu wollen, ist für mich ein extremer Rückschritt, wenn es darum geht, Autisten entsprechend ihres Wesens und Charakters zu fördern und in die Welt soweit zu integrieren, dass sie so wie heute homosexuelle Menschen und Menschen mit gelähmten Gliedmaßen enthindert und entdiskrimiert werden.
Vom Spektrum zu sprechen ist nicht falsch, es ist nur falsch und irreführend, wenn man Individuen nur noch in so einem Spektrumdenken begegnet und behandelt. Und genau davor habe ich eben Angst und möchte diese mit meinen Mitteln so gut abwenden, wie ich es kann. Genauso wie ich es gar nicht mag, dass medial das Adjektiv "autistisch" immer wieder als diskriminierender und abwertender Begriff gegenüber bestimmte Menschen und/oder Gruppen verwendet wird, welche nicht der Denke jener Menschen/Gruppen folgen, die diese Begriffe benutzen. Selbst in meinem Freundeskreis wird der Begriff "autistisch" schon abwertend benutzt. Ich kläre meine Freunde dann darüber auf, dass es eben nicht "autistisch" ist, was sie mit "autistisch" denunzieren wollen. Es wird aber immer schwerer, je mehr sich dieses Denken in den Köpfen der Masse verbreitet, dass der Begriff "autistisch" Menschen beschreibe, die nicht nach der eigenen Meinung handeln. Es wird mehr und mehr zu einem Begriff, um andere Menschen zu beleidigen und zu diskreditieren.

Die öffentlich-rechtlichen Medien machen da genauso mit, und befeuern das ganze noch. Dies ist mit ein Grund, warum ich einen Kanal führen will, der eben solche und vergleichbare Dinge in den Medien aufgreift, kritisch analysiert und je nach Bedarf eben richtig stellt. Kritik bedeutet für mich aber genauso, dass ich jene Medien hervorhebe und lobe, die die Dinge neutral oder positiv richtig darstellen und somit für eine sachgemäße Aufklärung der Menschen beitragen. Kritik ist an für sich ja neutral - es gibt negative und positive Kritik, konstruktive und destruktive Kritik. Leider wird ebenso der Begriff "Kritik" immer öfter als negativ und destruktiv verstanden. Kritisch zu denken, die Dinge stets kritisch zu betrachten und zu hinterfragen, gilt immer mehr als Untugend.

All das mag zwar auf den ersten Blick sehr weit davon entfernt sein, wenn es um den Einsatz für Autisten und deren Akzeptanz in der Gesellschaft geht, aber es ist im Grunde genommen die Basis dafür, um überhaupt jene Akzeptanz für Autisten als gleichwertige Menschen innerhalb der Gesellschaft zu erreichen.

Wir müssen miteinander kommunizieren, anstatt uns gegenseitig zu bekriegen. Statt Toleranz, fordere ich viel mehr Akzeptanz - sich gegenseitig erst einmal so annehmen, wie ein jeder ist, und darauf aufbauend Wege finden, wie wir gut und friedlich miteinander leben können. Das wichtigste dabei ist mit einander zu reden. Nicht ignorieren, sondern reden, selbst wenn es schwer für einen ist. Nur so kann man zueinander finden.

Aber gut. Das sprengt das Thema. Es hat aber alles mit dem Thema zu tun. Beim Welt-Autismus-Tag geht es ja auch um Akzeptanz, oder nicht? Es geht darum, Wege zu finden, wie sowohl Autisten als auch Nicht-Autisten gut in einer gemeinsamen Gesellschaft leben können, oder nicht?
Wenn es darum geht, ist jede einzelne Meinung gefragt und muss und darf auch frei geäußert und debattiert werden. :)
13.04.18, 03:41:01
Link
Gehe zu:
Technische Rechte (vorbehaltlich seperater moderativer Einschränkungen):

Es ist dir nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AN
Smilies sind AN
Umfragen sind AN

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:

Ähnliche Themen
Thema Antworten Hits Letzter Beitrag
Gehe zum ersten neuen Beitrag Religion
536 2368120
20.08.24, 15:32:15
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Grundsatzfragen "krank" vs. autistic pride
305 1009116
07.06.13, 12:14:28
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Thread zur Beobachtung regimenaher Propagandamedien
296 2341852
10.07.21, 09:17:46
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Archiv
Ausführzeit: 0.255 sec. DB-Abfragen: 15
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder