Davidson zeigte, dass der Anblick von Porträtfotos bei ihnen vergleichsweise wenig Aktivität in einer Gehirnwindung auslöste, die normalerweise beim Betrachten von Gesichtern aktiv wird, dem Gyrus fusiformis. Er liefert uns entscheidende Informationen über die Gefühle anderer Menschen: Lächelt die Person? Guckt sie erstaunt? Oder sieht sie traurig aus? Das wissen wir unter anderem dank des Gyrus fusiformis.
Gleichzeitig sind bei
Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] die Mandelkerne hyperaktiv, sobald sie anderen in die Augen blicken – denn das bereitet ihnen Angst und Unbehagen. Entsprechend versuchen sie es zu vermeiden, wodurch ihnen Informationen über die Gefühlslage ihres Gegenübers entgehen. Diese und weitere Erkenntnisse brachten Davidson auf den Gedanken, dass unsere Fähigkeit, Gefühle in Gesichtern zu lesen, in einem neuronalen Netzwerk wurzelt: Je reger der Gyrus fusiformis und je stiller die Mandelkerne, desto leichter fällt es uns, den Ausdruck eines Gesichts zu entschlüsseln, anders gesagt: desto mehr verfügen wir über soziales Gespür.