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Thema: Ausgestaltung von Onlineveranstaltungen (http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=8467)


Geschrieben von: 55555 am: 29.05.21, 11:51:52
Seit mehr als einem Jahr gibt es inzwischen Erfahrungen mit Onlineveranstaltungen aller Art, welche körperlichen Kontakt vermeiden helfen sollen und daher in viel breiterer Weise oft auch erstmals alternativlos abgehalten werden.

An sich könnte das insofern ja das Paradies zumindest für manche Autisten sein. Für bevorzugt schreibende Autisten vielleicht bedingt, da oft Videokonferenzen betrieben werden, die in gewissem Umfang ja ähnliche Probleme aufweisen wie Vor-Ort-Treffen und nicht unbedingt nebenher soetwas wie schriftliche Chats laufen, deren Inhalte dann auch alle Zuschauer lesen könnten, obwohl sie sehr einfach einzubinden wären.

Allerdings ist es wohl so, daß z.B. auf UN-Ebene Webinare faktisch nun massiv mißbraucht werden, um den freien Diskurs zu zensieren. Während in den vormaligen Veranstaltungen Menschen einfach das Wort ergriffen und in der Regel keiner wußte, was der jetzt sagen wird, werden nun die bereits in gewissem Umfang dargelegten Wortmeldungen quasi von der Regie stark inhaltlich ausgesiebt, bevor irgendwer sonst sie zu Gesicht bekommt. Freier Diskurs wird oft nicht mehr als hoher Wert begriffen, das Klima wurde ja in den letzten Jahren verbreitet noch totalitärer und antidemokratischer.

Eigentlich hätte diese Situation der Webkonferenzen eine Chance sein können Barrierefreiheit z.B. für Autisten auszuweiten. Tatsächlich kann wohl eher etwas erlebt werden wie die mutwillige oft ideologisch getriebene Sabotage schulischer Inkusion durch viele Lehrerkollegien.

Mich würde interessieren, was ihr in Hinblick auf solche Webveranstaltungen, Onlineunterricht oder Telearbeit in den letzten Monaten vielleicht erlebt habt. Gibt es auch Umsetzungen, die nicht darauf hinausliefen, daß wenige noch mehr Kontrolle ausübten als bisher schon?


Geschrieben von: 55555 am: 18.08.21, 14:22:03
http://www.un.org/development/desa/disabilities/wp-content/uploads/sites/15/2021/08/KOFMEL_PAPER_revised.pdf