Zitat:
Aus heiterem Himmel kam der Wutausbruch des ägyptischen Starmoderators Amr Adeeb nicht. Denn Adeeb, der Host der täglichen Sendung „Kairo heute“ (al-Qahira al-yaum), versteht sich nicht als Moderator, der die Welt erklärt, sondern als Aktivist, der die Welt verändert. An ein Gewitter wie dieses können sich seine zahlreichen Fans und Bewunderer im Niltal aber nicht erinnern. Er und seine Ko-Moderatorin Emad El-Din Hussein waren auf den Terroranschlag in Brüssel gekommen, als es aus ihm ausbrach: „Das wird nicht viele erfreuen, aber die Täter waren ganz klar Muslime. Alle schreien, diese Terroristen sind keine Muslime.“
Ihnen hält er entgegen: „Nein, ihr lügt! Sie sind Muslime und unter uns. Sie waren es, und sie sind unter uns!“ Seine Ko-Moderatorin versucht, ihren aufgebrachten Kollegen zu beruhigen: „Aber wer hat es den Attentätern beigebracht? Woher haben es die Muslime in Großbritannien und Frankreich?“
Da platzt dem 64 Jahre alten Star der Kragen: „Vom Islam haben sie es!“ Uns seine Stimme überschlägt sich: „Diese schlimmen Dinge kommen aus unserer Religion, unsere Religion ist voll von diesen menschenverachtenden Lehren.“ „Das sind doch einzelne Täter“, beschwichtigt die Kollegin, was Amr Adeeb nur ein „Das stimmt doch nicht!“ entlockt.
Noch ein Versuch der Kollegin: „Diese Muslime werden doch missbraucht.“ Jetzt rastet der Moderator ganz aus: „Quatsch, das ist Bestandteil des Islams! Wir wachsen mit diesen Lehren auf, das ist Teil unserer kranken Psyche. Für diese Menschen ist es okay, Nichtmuslime umzubringen. Sag mir nicht, der IS – das seien keine Muslime. Niemand kann dich missbrauchen, wenn du gesund bist.“ Dann die Steigerung: „Weshalb passiert das nur beim Islam? Immer sind wir es, der Islam. Wir haben doch ein Problem mit unserer Religion. Wir können mit unserer Religion nicht in Harmonie leben. Wacht doch auf und erkennt diese Realität!“
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Edit:
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Die ehemalige Hannoversche Landesbischöfin erklärte im Interview mit der „Bild am Sonntag“, „wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen“. Christen sollten den „Kreislauf der Gewalt“ durchbrechen, sollten „auf den Hass nicht mit Hass antworten“ und stattdessen „Zeichen der Hoffnung setzen, etwa indem Christen und Muslime sich gegenseitig einladen“. Ihr Nachfolger im Amt des EKD-Ratsvorsitzenden, Heinrich Bedford-Strohm, erklärte in seiner Karfreitagspredigt, Christen sollten „die Angst überwinden und mit Kraft, Liebe und Besonnenheit reagieren“. Als „Botschafter der Versöhnung“ ließen sie „die Einteilung von Gut und Böse“ hinter sich, denn „keiner von uns“ sei „frei von Schuld“. Papst Franziskus predigte, Gott habe mit den „Waffen der Liebe“ den Tod besiegt, nur eine „unendliche Barmherzigkeit“ könne vor Tod und Hass erretten.
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Das Christentum der westlichen Hemisphäre läuft Gefahr, seine Balance zu verlieren, sein Meson. So nannte Aristoteles die Tugendlehre der Mitte.
Nie bestand Christentum nur aus dem Theorem von der Wange, die es hinzuhalten gelte, aus der Warnung vor dem Schwert, durch das umkomme, wer zu ihm greife. Es gibt eben auch die Anweisung, den Übeltäter fortzuschaffen „aus eurer Mitte“.
Autsch, diese Stelle taugt wohl kaum für politische Themen.
Zitat:
Es gibt eben auch die Aussage des Nazareners, er sei „nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert“.
Auch diese Stelle scheint der Autor mißzuverstehen, der soweit zu lesen mindestens ein Buch zum Thema Religion verfasst hat.
Zitat:
Es gab die Vertreibung der Händler aus dem Tempel.
Der Tempel symbolisierte den Glauben an Gott, den Jesus reinigte. Passt auch nicht so wirklich?
Zitat:
Gerade weil niemand „frei von Schuld“ ist, muss es Gut und Böse geben, gibt es sogar das unrettbar Böse.
Und?
Zitat:
Jenseits von Gut und Böse können sich Philosophen und Künstler tummeln, Landesbischöfe nicht. Natürlich haben jene enthemmten Muslime, die sich selbst und anderen den Tod bereiten, deutlich, ja unendlich mehr Schuld auf sich geladen als der Durchschnittschrist, der es mit dem Dekalog nicht so genau nimmt.
Aaah, war ja klar, daß dann noch das jüdische Gesetz ins Spiel kommt, das für Christen nicht gilt.
Zitat:
Natürlich ist „Beten und Lieben“ eine zentrale biblische Praxis, doch gegenüber den Bösen in Menschengestalt führt „Beten und Lieben“ zur Unterwerfung unter das Böse. Den „Kreislauf der Gewalt“ stoppt nicht der, der die Gewalttätigen gewähren lässt, sondern der, der ihnen die Gewaltmittel aus den Händen schlägt. Sonst mündet Pazifismus in ein Regiment der Gewalt.
Quelle
Dieses Argument ist wirklich uralt, so funktioniert das aber im Christentum nicht. Lustig ist, daß gerade die kritisierten (Ex-)Kirchenfunktionäre das eigentlich mit Bonhoeffer & Co ähnlich sehen dürften, wobei ihnen bei diesem Thema offensichtlich in guter evangelisch-kirchlicher Tradition der zeitgeistige Mainstream dazwischen kommt.