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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von connySL:
bei den Therapeuten,die wir im Moment haben,habe ich ein gutes Gefühl,da geht der Kleine auch offen drauf zu und zeigt auch anschliessend(nach den Therapiestunden) keine Zeichen der Überforderung...

Gut, dann wäre aus meiner Sicht noch die Frage, ob ihm dort Normen vermittelt werden, die ihn behindern, die ihm in seiner freien Entwicklung nicht gut tun. Das ist bei Therapien auch oft mehr oder weniger ein Problem und ein schwer allgemein abschließend greifbares dazu. Und nicht jeder Autist ist gleich.
Zitat:
eigentlich hatten wir geplant (unwissend wie wir sind!!!) im nächsten Jahr eine Verhaltenstherapie im Autismuszentrum zu starten...ich weiss nicht,was ich davon halten soll...was meint ihr??Habt ihr mit solchen Therapien schon Erfahrung gemacht??

ABA ist z.B. so eine Methode in der Richtung. Dort werden die Kinder nach Vorstellungen dressiert ähnlich wie Tiere. Diese Vorstellungen orientieren sich meistens daran den Autisten möglichst weit dahin zu drängen wie ein NA zu scheinen. Das bekommt aber Autisten nicht unbedingt gut, weil sie eben anders sind und andere Voraussetzungen gelten.

Stell dir vor du hast wenig belastbare Knie. Deswegen springst du ungerne herum und gehst nur vorsichtig Stufen herunter. Nun fällt das deinen Eltern oder irgendwelchen Pädagogen auf und sie folgern, daß du irgendwie psychisch gehemmt sein mußt oder die Bewegungsabläufe noch nicht so verstanden hast. Deswegen wirst du in eine Therapie geschickt in der dir spielerisch und lächelnd zuckersüß vermittelt wird, daß du keine Angst haben mußt herumzuspringen. Dir wird vermittelt, daß es nicht wehtut, als angeblicher Fakt. Wenn man das lange genug tut wird ein Kind immer mehr an seinem natürlichen Gefühl zweifeln und völlig verunsichert werden. Es wird wohlmöglich irgendwann glauben, daß es sich den Schmerz nur einbildet.

Aber irgendwann Jahre später sind dann die Knie ernsthaft geschädigt.

Es kommt daher auf die Zielsetzung solcher Therapien an. Heute noch wird sehr häufig von völlig falschen Voraussetzungen ausgeangen. Viele Therapeuten und Fachleute haben nur wenig verstanden was Autismus ist. Und wie heißt es so schön: Gut gemeint kann auch das Gegenteil von gut sein. Wenn solche Leute selbst an ihre falschen Annahmen glauben können sie das Falsche in bester Absicht tun. Das ist besonders gefährlich, weil Angehörige vielleicht merken, daß eine solche Person in bester Absicht handelt und ihr daher vertrauen. Das sollte man aber auch heute nicht tun, eben weil es viele falsche Annahmen auch bei vermeintlichen Experten gibt, die von sich selbst behaupten sich mit Autismus auszukennen.
Zitat:
Könnt ihr mir eigentlich sagen,warum er nicht auf seinen Namen reagiert???Das wird ja auch gemeinhin als Kriterium gesehen... auf "schau mal" reagiert er aber sofort...

Sei froh, daß er Ruhe findet, es ist sehr wichtig für ihn.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
21.07.08, 12:51:21
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bianka018
(stillgelegt)

geändert von: bianka018 - 21.07.08, 13:06:40

Ich bin schon alleine auf das Wort "Verhaltenstherapie"allergisch. Erst gestern kam man mir und meinem Kind damit, weil der Junge aggressiv wurde aufgrund eines zu wirren Geräuschpegel´s. Alle erzählten durcheinander, niemand nahm Rücksicht auf den Kleinen. Ich habe dieser Person geraten mal selber eine Verhaltenstherapie zu machen. Diese Person war meine eigene Schwester traurig . Da war ich wieder an soeinem Punkt wo ich mich nach einer Hütte im Wald gesehnt hab. Ohne diese fürchterlichdenkenden Menschen.

Ich weis z.B. dass er irgendwann auch soweit sein wird dass er ein wirres Durcheinander an Geräuschen wie gestern auch wegstecken kann. Alles zu seiner Zeit.

Ich finde dass eine Verhaltenstherapie nichtnotwendig ist, soweit man dem Kind gut zur Seite steht und begleitet. Das machst du doch schon, connySL.

Im weiterem Leben deines Kindes wird er ständig erfahren müssen dass Pädagogen oder Ähnliches versuchen an ihn herumzubiegen. Jedoch ohne den Erfolg auf den die Pädagogen hoffen. Und dieses Herumbiegenwollen hat meinen Jungen geschadet. Ob dauerhaft, weis ich noch nicht.

Schöe Worte sind nicht wahr - Wahre Worte sind nicht schön

---

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=2610"]mehrfach bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß üble Nachrede im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
21.07.08, 13:04:15
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drvaust
(stillgelegt)

geändert von: drvaust - 21.07.08, 15:52:29

Zitat von connySL:
Könnt ihr mir eigentlich sagen,warum er nicht auf seinen Namen reagiert??? ... auf "schau mal" reagiert er aber sofort...
Vielleicht merkt er, daß er gemeint ist, aber sieht keinen Grund für eine Reaktion, weil keine Handlungsaufforderung folgt. So als würde jemand anrufen und dann nichts sagen. Evtl. wartet er dann auf eine Aufforderung wie 'wo bist du?' oder 'komm her'. Autisten verstehen unausgesprochene Andeutungen schlecht, das muß konkret gesagt werden.
Das "schau mal" ist eine konkrete Handlungsaufforderung.
21.07.08, 15:48:50
Link
Löwenmama
(Autistenbereich)

Ich glaube,ich fange langsam an zu verstehn...aber wenn ihr nicht wärt,hätt ich ihn mit Sicherheit voller Überzeugung in diese Verhaltenstherapie geschickt...aber ihr habt völlig recht,ich möchte ihn nicht verbiegen und auch nicht anders haben,ich glaub er hat heúte "Mama dada" gesagt;-))
Ich muss mir wohl doch eine andere Denkweise angewöhnen und einfach in meinen Aussagen direkter werden...

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
21.07.08, 22:01:18
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