Schneekugel
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Ich werd beim nächsten mal das "Mir platz gleich der Kopf." ausprobieren, klingt zumindest doch recht deutlich. Auch das mit dem "Man sieht es mir nicht an..." werde ich aufgreifen, drückt es doch die Sache absolut auf den Punkt aus. Danke jedenfalls für die Formulierungen. :)
Klare Ansagen mache ich : Hab ich Zeit, hab ich Zeit und kein "Für den Kollegen hab ich Zeit und für den Chef 2 Minuten später dann aber schon usw..." wie es bei anderen manchmal nicht. Entweder hab ich Zeit oder eben keine, das ist ja keine Interpretationssache sondern schlichte Tatsachenfeststellung. Deswegen ist es für mich ja auch so schwer nachzuvollziehen, warum es für NTs "Ich hab jetzt keine Zeit, aber in 15 Minuten geht es." so schwer zu verstehen ist. Auch wie vorgeschlagen einen Zeitraum hatte ich exakt genannt, eben 15 Minuten. und Ich vermute halt mal, es ist dieses ständige in alles rein- und ruminterpretieren anstatt einfach das zu nehmen was derjenige sagt. Die Aussage ist das eine, der Gesichtsausdruck das andere, also wird fröhlich ruminterpretiert.
Mit vereinzelte Kollegen bei denen das anscheinend regelrecht zur Charaktereigenschaft gehörte, regelmässig über die Wünsche von Personen hinwegzugehen und diese rumzuinterpretieren gab es eh schon direkte Konflikte, einfach da diese mich so lange drangsalierten bis bei mir gar nichts mehr ging. Da ich eben bis zu diesen Zeitpunkten wirklich äusserlich noch sehr ruhig wirke, auch wenn ich verbal äussere wirklich schon sehr gestresst zu sein durch deren Verhalten, wird das irgendwie nie ernst genommen und wenns dann soweit ist, dass eben echt nichts mehr geht und ich zu irgendwelchen Verzweiflungstaten greife, schauen sie einen an als ob man psychopathisch ist. (z.B. Sekräterin die einen ganzen Nachmittag lang alle 5-15 Minuten zu mir reingerannt kam bis ich schon vollkommen fertig und schon wirklich unendlich frustriert weil ich mit meiner Arbeit nicht weiterkam durch das ständige Unterbrechen und als sie dann schon wieder ungefragt reinkam und ohne zu warten einfach anfing mir irgendwelche Fragen zu stellen und mir ihren Akt mitten während meiner Arbeit auf meine Unterlagen legte und mich eben wieder gewaltsam aus meinen aktuellen Gedankentätigkeiten riss, hab ich den Akt einfach in Wut und Verzeiflung aus dem offenem Fenster geschossen und weitergearbeitet. Nur nachdem mir dabei auch nicht immer zwangsweise die Mine entgleist, wird das dann auch nicht unbedingt als Verzweiflungstat am Rande des Nervenzusammenbruchs verstanden, sondern ich sitze dann äusserlich ruhig da, schmeiss den Akt raus und arbeite äusserlich gleich scheinend weiter.)
Dann hat sie mich zwar in Ruhe gelassen, gleichzeitig weiss ich aber auch das ich da nicht eben den besten Eindruck hinterlasse. Möchte ich ja auch nicht, aber wenn ich mehrmals eindringlich darauf hinweise mich nicht mehr zu stören oder mich mitten in einer Abrechnungszeile zu unterbrechen, und ich kurz vorm Zusammenbruch und Heulen bin, weiss ich einfach nicht mehr wie ich das sonst begreiflich machen soll und wegen dem nicht begreiflich machen, geht das Gefrotzel immer weiter bis irgendwann bei mir nichts mehr geht. :(
Zur Arbeit selbst, ich arbeite in einem kleinem Bautechnikunternehmen und bin selbstverantwortlich für das Ausmessen und Abrechnen der Baustellen zuständig bzw. für die Planerstellung.
Vorteile: Eigenes Büro, eigene Zeiteinteilung, selbstverantwortliches Arbeiten - daher eigentlich eher weniger Kollegenkontakt, aber auch kaum Kundenkontakt, dazu kann ich mein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen in der Arbeit optimal umsetzen - kann also dem Kernbereich meiner Arbeit optimal und zur Zufriedenheit meiner Chefs sehr gut nachkommen. Im wesentlichen habe ich ein Arbeitspensum zu erfüllen, orientiere mich an der Bautafel wann eine Baustelle fertig ist, fahre dorthin um Auszumessen, setze mich in mein Büro und erstelle Plan und Quadratmeteraufstellungen für die Abrechnung. Das geht dann eben am Sekretariat/Buchhaltung weiter die dann halt noch den rechnungstechnischen Teil erledigen. (Skonto, Begleitbrief, usw...) Da die Kollegen alle so um die 45 aufwärts sind, profitiere ich und die Firma auch von meinen Standard EDV-Kenntnissen (Drucker einrichten, Bildschirme anschliessen, ...) Absolutes Plus: Weiterführend zum Lager ist auch noch ein kleiner Raum wo wir Produktmuster aufheben und ich notfalls wieder zur Ruhe finden kann und normal nur zweimal im Jahr wer reinschaut. Auch mein eher stoischer Blick ist meist von Vorteil da es im Baubereich üblich ist durch Freunderlwirtschaft oder Aggression und Rumpoltern Vor- oder Nachteile zu erwirken, wogegen ich halt immun wirke.
Nachteile: Gelegentlicher Publikumsverkehr da eine Tür meines Büros weiter zum Lager führt. Gelegentliche Geräuschkulisse aus den Nachbarbüros welches ich meist leise mit dem Radio überbrücke, sofern nicht jemand trotz des Tischtelefons die ganze Zeit Handytelefonieren muss was für mich zu hörbaren und unangenehmen Störgeräuschen im Radio führt; in den Büros neben mir wird leider auch geraucht was gestattet ist solange es Türen zwischen den Büros gibt - leider scheinen meine Geruchsnerven sehr empfindlich zu sein, also auch wenn nur wer kurz durchgeht rieche ich das leider überdeutlich.
Generell ist die Arbeit in Ordnung, nur mit dem Mitteilen von Emotionen haperts einfach fürchterlich von meiner Seite aus, was dann eben zu obigen Situationen führt, vor allem mit Buchhaltung/Sekreatariat mit denen ich einerseits nicht so oft zu tun habe bzw. die eben alle mehr so typisch übersoziale Rudeltratscher sind, die sich, von meiner Warte aus halt ständig gegenseitig am Geist gehen, aber das halt als aus ihrer Sicht für sich gegenseitig als positiv empfinden was ja auch ok ist. Es ist mir schon klar, das im Normalfall Mimik und Gestik sehr zu bestimmten Aussagen gehören, dies also zu Missverständnissen führt. Ich hoffe mit den neuen Formulierungen wirds besser laufen. :)
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