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Autor Nachricht
Goldloeckchen
(stillgelegt)

geändert von: Goldloeckchen - 20.04.07, 22:32:34

Ja, das scheint mir NT-typisch, dass sie sich bei Romanfiguren die Gesichter vorstellen.

Die "gesichtslose" Vorstellung von Menschen könnte daher kommen weil *wir* ein schlechtes Gedächtnis für Gesichter haben (Prosopagnosie). Ich erkenne Menschen schon mal aber eher an anderen Merkmal und nicht gerade an den Gesichtszügen. Die Vorstellung einer detailierten Kulisse könnte man vllt mit der Fokusierung begründen und der Liebe zu Details.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
20.04.07, 22:31:54
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Valo
(Parlament)

Auch ich wundere mich zuweilen, wie in Filmen die Menschen dargestellt wurden, oder auch wenn später im Buch erst erwähnt wird, dass der Held dunkelhaarig sei ö.ä..
Das beruht allerdings nicht auf der Tatsache, dass ich mir diese Menschen so ganau vorstelle, sie bleiben auch bei mir gesichtslos, sogar wenn ich sie aus einem Film kenne, verlieren sie an solchen unnützen Details.
Woher ich dann meine Vorstellung nehme? Vermutlich aus meiner Erfahung, dass mir da eben jemand blondes passend erschien.
Mit Phantasie hat das wenig zu tun und widerspricht meines erachtens nicht dem visuellen Denken, dem auch ich mich zuschreibe.
07.05.07, 10:33:21
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drvaust
(stillgelegt)

Ich hatte jetzt mal extra darauf geachtet, als ich einen Roman las.
Ich habe normalerweise keine bildlichen Vorstellungen. Ein Schrank ist ein Ding vom Typ Schrank, ohne Aussehen. Es gibt keine Umgebung. Ein Mensch, der nicht beschrieben wurde, hat kein Aussehen, wie eine Nebelsäule.
Eine Person in dem Roman hatte erst nur einen Namen. Dann hieß es, daß er sich die Glatze und Nase verbrannt hatte. Da war das eine Nebelsäule mit roter Glatze und Nase, aber sonst kein Gesicht. Dann trug er einen Anzug. Weil ich darauf achtete, amüsierte ich mich über das Bild, ein Unsichtbarer im Anzug über dem eine Nase und Glatze schwebte.
Ich mache mir keine unnötigen Vorstellungen, registriere nur abstrakte Merkmale.
Ich habe mir von Filmen viele Szenenfotos gemerkt, kann die Bilder aber teilweise nicht den Figuren und Filmen zuordnen, obwohl ich mir die Merkmale und Handlungen der Figuren genau gemerkt habe.

Auch sonst merke ich mir nur abstrakte Merkmale. Ich hatte jetzt mal versucht, mir meinen Freund vorzustellen, aber ich bekam kein Bild. Ich habe eine genaue Beschreibung gespeichert, wie einen Steckbrief ohne Bild, Größe, Gewicht, Schuhgröße, Haarfarbe, Tonlage usw., aber kein Bild. Grundsätzlich kann ich mir kein Aussehen von lebenden Personen merken, nur von Abbildungen, die Abbildungen merke ich mir dafür sehr lange und genau.
11.08.07, 01:12:38
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Mutter
(Autistenbereich)

Wenn ich ein Buch lese, registriere ich nur die Fakten. Beschreibungen von Personen, Orten, Häusern oder dergleichen nehme ich nicht auf, weil ich mir nichts drunter vorstellen kann - selbst, wenn ich es könnte, könnte ich es nicht speichern, weil es unwichtig ist.

Markante Gesichter in Filmen kann ich mir schon merken, sie müssen aber "herausragen" Filme mit asiatischen Darstellern kann ich nicht sehen, da ich die Gesichter den Rollen nicht zuordnen kann, sie sehen für mich alle gleich aus, sodass ich die Handlung nicht begreife. Was ich aber sehr gut kann, ist Stimmen zuzuordnen, ich weiß mit ziemlicher Sicherheit exakt, ob ich eine Stimme schon mal gehört habe.
11.08.07, 06:52:39
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Katz007
(stillgelegt)

ich kann mich gut in situationen, also die sicht des schreibers, hereinversetzten. aber nur wenn es mir gelingt zu hyperfocusieren.
11.08.07, 08:17:49
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LostLolita
(Standard)

Zitat von drvaust:
Ich las in verschiedenen Autismus-Tests Fragen folgender Art:
Zitat:
Wenn ich eine Geschichte lese, entwickle ich bald eine Vorstellung davon, wie die handelnden Personen oder Figuren aussehen.
Ich weiß nicht, was das soll und wie das bewertet wird, was da normal ist.
Ich kann mir gut das Aussehen vorstellen (bei Menschen weniger), wobei das oft skurril aus verschiedenen Erinnerungen montiert ist.
Aber ich mache mir beim Lesen selten bildliche Vorstellungen, denke mehr abstrakt, nur Daten. Bildliche Vorstellungen entwickle ich nur, wenn ich mich weiter damit beschäftige, die Geschichte für mich weiterdenke und ausschmücke, oder bestimmte Erinnerungen hervorgerufen werden.
verwirrt Wie ist das normal? Wie ist das bei Euch?


beim lesen habe ich auch diese bildlichen vorstellungen, wenn ich lese, dann ist es so als würde ich mir einen Film ansehen. Ich denke auch allgemein nur in Bildern...ich kann mir nicht vorstellen wie das ohne bilder geht.
25.01.08, 21:45:43
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Silvana
(stillgelegt)

Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man beim lesen Bilder im Kopf haben kann.
Aber mein Mann sagt auch, das er beim lesen wahre Filme sieht. Erst als ich mir klar gemacht habe das er anders sieht komnt ich mich erklären was er an Comix findet. (er sammelt sie). Die Bilder verstärken seine Vorstellung. Mich stören die Bilder ehr ich kuke auf den Text.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
26.01.08, 18:08:29
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KleinAdlerauge
(Autistenbereich)

wenn es mehr als zwei oder drei sind, komm ich durcheineander.

ich habe nur grösse und silhouette vor augen, gesichter überhaupt nicht.
das müsste dann schon genau beschrieben sein.

ausserdem muss ich die abschnitte meistens mehrfach lesen.

aber ich lese sowieso fast nur dokumentationen und ähnliches, höchstens mal ne kurzgeschichte. romane les ich überhaupt nicht.
das hab ich immer mal wieder versucht, aber das ist gar nicht mein ding.

Musik ist der Klang ungesagter Worte
31.01.08, 22:39:25
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haggard
(Autistenbereich)

beim lesen habe ich in der regel keine bildliche vorstellung von dem, was beschrieben wird. wenn ich mir dazu wirklich etwas vorstellen möchte und eine sache auch sehr detailliert beschrieben wird - nur mit größter anstrengung. es sind dann eher flüchtige bilder, die leicht zerstört werden können, wie spiegelbilder auf wasseroberflächen. ganz merkwürdig. bei menschen oder gar deren gesichtern scheitere ich jedes mal. gesichter zu beschreiben ist demnach auch unmöglich.
hatte heute ein erlebnis der besonderen art und alles, was mir zum gesicht einfällt, ist ein silberner ohrring neben einem 'rosa' fleck, der sich gesicht nennt...
21.04.08, 22:44:26
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cony
(Angehörigenbereich)

Ich bin eine regelrechte Leseratte und versetze mich ganz gut in die Geschichte rein.Allerdings vergesse ich dann auch alles um mich rum.

Ich sollte beim kochen zum Beispiel lieber nicht ein gutes Buch lesen. zwinkern
22.04.08, 21:12:37
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Ferrary Girl
(Standard)

geändert von: Ferrary Girl - 13.05.08, 18:20:02

Rotkäppchen , Schneewittchen der Gebrüder Grimm Märchen sind gut zum lesen da .Da hat jeder Mensch
eine Vorstellung davon weil die Bücher anschaulich gemacht
sind .
13.05.08, 18:16:52
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mor
(Autistenbereich)

Aitschy mag auch Bücher.

Und sich in die Bücher hereinversetzen und die Abläufe bildlich vorzustellen, ist für mich kein Problemchen.

Ich lese sozusagen gerne Bücher. Das heißt, wenn sie mich interessieren und wenn ich Zeit und Lust habe, sie zu lesen.

ich denke, ich kann mir gut die Abläufe von Geschehenisse bildlich vorstellen.

Was jetzt Personen, die im Buch vorhanden sind, betreffen, da weiß ich es nicht soo genau. Da müsste ich mich wirklich konzentrieren.

Aber ich denke, die Personendetails überfliege ich wahrscheinlich unbewusst.

Ich wüsste nicht, wie ich das sonst richtig erklären könnte.

Vielleicht hat ja auch jemand hier im Forum das gleiche "Problem" wie Aitschy es hat.

Also mit der Wortfindung zum Beschreiben von Erklärungen, warum es manchen schwerfällt, es richtig und gut in Worte zu fassen und zu formulieren.

Aitschy
01.06.08, 16:29:22
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