eraser
(Autistenbereich)
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Risperdal (Risperidon) ist ein Antipsychotikum. Es Menschen ohne Psychose zu verabreichen ist eigentlich unverantwortlich.
Weitere Anwendungsgebiete sind Depressionen und Bipolare Störungen.
"Risperdal soll auch bei Autismus was bringen" klingt für mich fast wie "Voodoo soll auch bei Schnupfen was bringen."
Es ist kein Medikament, das in irgendeiner Verbindung mit Autismus steht.
Risperdal kann bei aggressiven Verhaltensstörungen und Zwangserkrankungen sehr wirksam sein. Mit AS an sich liegt aber weder eine Zwangserkrankung noch eine Verhaltensstörung vor. Aggressives Verhalten bei Autisten entsteht nicht einfach aus der Luft, es hat konkrete Gründe in der unmittelbaren Umgebung.
Ich frage mich: Was macht ein Jugendlicher mit Asperger eigentlich in der Jugendpsychiatrie? Hat er eine Psychose?
Werden die Aggressionen durch die Psychose hervorgerufen oder durch den Umstand, sich in der Psychiatrie befinden zu müssen? Davon hängt es letztlich ab, ob der Einsatz dieses Medikaments halbwegs gerechtfertigt ist.
Zwar haben atypische Neuroleptika weniger Nebenwirkungen, aber sie haben Nebenwirkungen.
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Ich zitiere aus Wikipedia:
Risperidon führt seltener zu Parkinson-Symptomen als die "klassischen" Substanzen ... Allerdings ist die EPMS-auslösende Wirkung nicht Null (EMPS= Extrapyramidalmotorische Syndrome z.B. Zittern, Starre, Bewegungslosigkeit, usw.), sondern soll z.B. der von Flupentixol vergleichbar sein... Risperidon besitzt noch andere Störeffekte, die der Compliance (Therapiezustimmung des Patienten) abträglich sein können, etwa Gewichtszunahme oder Erhöhung des Serum-Prolaktinspiegels. Es wirkt insgesamt kaum sedierend (beruhigend).
Die Kombinationstherapie mit Risperidon und anderen Psychopharmaka (s.u.) erhöht tendenziell die Inzidenz (Anzahl der (Psychose-) Neuerkrankungen) und das Ausmaß unerwünschter Wirkungen.
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Risperdal wird auch bei Kindern mit "Verhaltensstörungen mit Intelligenzminderung" ab 5 Jahren angewandt. Normalerweise darf es nicht an unter 16- jährige abgegeben werden. Vielleicht geht man davon aus, dass es bei einer "Intelligenzminderung" nicht so sehr darauf ankommt, wenn man Folgeschäden bei Kindern hervorruft, aber dieses Denken halte ich fast schon für faschistoid. Das nur nebenbei.
Das heißt: Es besteht eine Chance, dass durch Risperdal die Aggressionen vermindert werden. Es besteht auch die Chance, damit eine Art Parkinson hervorzurufen.
Wenn Du zulässt, dass Dein Kind zum Testkaninchen gemacht wird, ohne dass es eine Psychose, eine bipolare Störung oder lebensgefährdende Depressionen hat, dann kannst Du Risperdal genauso gut auch selbst nehmen, um mehr über die Wirkungsweise zu erfahren.
LGE
PS: Neuroleptika als Partydrogen machen wenig Sinn, da bei einer einmaligen Einnahme höchstens leichte Müdigkeit auftritt. (Kann sein, dass es bei ADHS paradox wirkt, weiß ich nicht.) Es wirkt auf jeden Fall nicht halluzinogen oder bewusstseinsverändernd. Es macht weder high noch dicht.
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