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Autor Nachricht
soulman
(Standard)

Zitat von uppsdaneben:
Entschuldigungen sind immer ein Friedensangebot.


Oder der Versuch das Geschehene möglichst schnell unter den Teppich zu kehren, weil man sich nicht mehr mit der Sache (einem eigenen Fehler) auseinandersetzen möchte. Oft dann zu beobachten, wenn die Situation noch mal angesehen werden soll, um zu erkennen was falsch gelaufen ist. Dann kommt oft: Warum, ich habe mich doch bereits entschuldigt.

Eine Entschuldigung, ohne die Einsicht in das eigene Verhalten, mit dem Wunsch, es künftig besser zu machen ist keine wirkliche Entschuldigung.
01.11.09, 11:41:33
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von soulman:
Zitat von uppsdaneben:
Entschuldigungen sind immer ein Friedensangebot.


Oder der Versuch das Geschehene möglichst schnell unter den Teppich zu kehren, weil man sich nicht mehr mit der Sache (einem eigenen Fehler) auseinandersetzen möchte. Oft dann zu beobachten, wenn die Situation noch mal angesehen werden soll, um zu erkennen was falsch gelaufen ist. Dann kommt oft: Warum, ich habe mich doch bereits entschuldigt.


Damit ist die Sache erledigt. Es geht schließlich nicht um die Feststellung absoluter Werte, sondern darum, dass A nach Ansicht von B B auf die Füße getreten ist

Zitat:
Eine Entschuldigung, ohne die Einsicht in das eigene Verhalten, mit dem Wunsch, es künftig besser zu machen ist keine wirkliche Entschuldigung.


Doch. Entschuldigungen dienen dem sozialen Frieden. Sie dienen vordergründig der einzelnen Tat, weitaus mehr jedoch dem Signalisieren, dass man den Anderen nicht absichtlich provozieren wollte.
07.11.09, 08:34:11
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Ich bin immer extrem unpünktlich, und sage dann aber auch ganz offen: Wir haben noch auf Youtube Peter Schillings "Völlig losgelöst von der Erde" angeschaut, weil Weltraum, Planeten und Space shuttles gerade ganz wichtig für Thaddäus sind - und danach haben wir noch das Video zu Ground Control zu David Bowie angeschaut. Danach haben wir entschieden, daß wir in den Kindergarten fahren. - Mich als Mutter halten die meisten mittlerweile auch für sonderlich, aber ich sehe nicht im Geringsten ein, Thaddäus zu drillen, zumal er noch so klein ist und erst in zwei Jahren in die Schule kommt.
Wenn es um mich persönlich geht, bin ich extrem pünktlich. Ich kann es nicht leiden, wenn ich zu spät komme. Deshalb komme ich diesbezüglich auch kaum in die Bedrängnis, Entschuldigungen zu formulieren. Im Gegenteil habe ich sogar festgestellt, wenn man keine Entschuldigungen formuliert, gerät das Vergehen in Vergessenheit, wird nicht angesprochen, erscheint vielleicht irgendwann als nicht mehr relevant.
14.11.09, 03:40:32
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mor
(Autistenbereich)



Zitat von 55555:
Besonders absurd finde ich das Verlangen danach, wenn keine für mich erkennbare Schuld vorliegt.



Würde es eine Schuld sein, wie unten im Beispiel beschrieben?:

Person A ist in Gedanken vertieft und öffnet schwungvoll die türe, ohne in dem augenblick zu sehen, dass hinter der Türe jemand steht. Wenn Person A zb unbsichtlich der Person, die hinter der türe steht, quasi fast die Tür an den Kopf knallt, dann wäre es zb Schuld von person A und dann sollte sich Person A bei der anderen person entschuldigen?

ich würde meinen, dieses Entschuldigen könnte auch so eine Art der Höflichkeit sein, die man eingeprägt bekommt/bekam, von Kindesbeinen, dass man so handelt bzw sich entschuldigt?
13.03.22, 15:53:20
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Zitat von mor:
ich würde meinen, dieses Entschuldigen könnte auch so eine Art der Höflichkeit sein, die man eingeprägt bekommt/bekam, von Kindesbeinen, dass man so handelt bzw sich entschuldigt?

Es könnte eine Höflichkeitsfloskel sein, wenn man sich nur deshalb entschuldigen würde. Diese läge dann zuvorderst auf der Zunge und würde fast automatisch ausgesprochen werden, sogar noch bevor man richtig realisiert hat, was geschehen ist.

Mit einer Entschuldigung kann nichts ungeschehen gemacht werden - dazu eignet sie sich nicht. Aber es könnte damit signalisiert werden, dass man etwas nicht mit Absicht getan hat, wenn sie ehrlich und nicht nur als Höflichkeitsfloskel ausgesprochen wird.

Nur - wie lässt sich so etwas feststellen? Interessiert dies überhaupt die Mehrzahl der Menschen?

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
13.03.22, 16:59:49
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von mor:
Person A ist in Gedanken vertieft und öffnet schwungvoll die türe, ohne in dem augenblick zu sehen, dass hinter der Türe jemand steht. Wenn Person A zb unbsichtlich der Person, die hinter der türe steht, quasi fast die Tür an den Kopf knallt, dann wäre es zb Schuld von person A und dann sollte sich Person A bei der anderen person entschuldigen?

Meine Position ist ja, daß es fragwürdig ist, wenn Leute sich selbst entschuldigen. Denn wenn man bei jemand anderem Schulden hat, dann kann man nicht einfach sagen: "Jetzt sind die Schulden weg."

Wenn es um den anderen ginge, dann würde A die andere Person eigentlich ersteinmal nach ihrer Bewertung fragen müssen? Und dann darauf eingehen?
Zitat:
ich würde meinen, dieses Entschuldigen könnte auch so eine Art der Höflichkeit sein, die man eingeprägt bekommt/bekam, von Kindesbeinen, dass man so handelt bzw sich entschuldigt?

Naheliegend, aber man kann Sitten fragwürdig finden.
Zitat von Lebensblume:
Mit einer Entschuldigung kann nichts ungeschehen gemacht werden - dazu eignet sie sich nicht.

Naja, enn jemand Schuld bei einem anderen sieht, dann könnte die Schuld ausgeglichen werden, so ähnlich wie bei Geldschulden?
Zitat:
Aber es könnte damit signalisiert werden, dass man etwas nicht mit Absicht getan hat, wenn sie ehrlich und nicht nur als Höflichkeitsfloskel ausgesprochen wird.

Dann ginge es dabei nicht um das Befinden des anderen, sondern recht selbstbezogen um das eigene einer Person, die soetwas tut.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
13.03.22, 21:30:51
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Zitat von Lebensblume:
Aber es könnte damit signalisiert werden, dass man etwas nicht mit Absicht getan hat, wenn sie ehrlich und nicht nur als Höflichkeitsfloskel ausgesprochen wird.
Zitat von 55555:
Dann ginge es dabei nicht um das Befinden des anderen, sondern recht selbstbezogen um das eigene einer Person, die soetwas tut.

Ja, solange es bei der Entschuldigung bleiben würde schon. Aber dieser könnte ja prinzipiell eine aufrichtig gemeinte Nachfrage nach dem Befinden des anderen folgen?

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
13.03.22, 23:23:41
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Tja, geschieht soetwas oft? Und warum meinen so viele Leute, sie könnten sich selbst entschuldigen, statt vielleicht den anderen um Entschuldigung zu bitten?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.03.22, 13:57:00
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Nein, es geschieht vermutlich nicht oft. Aber wie oft geschieht es, dass sich jemand nicht mit Worten entschuldigt, aber dennoch eine innere Haltung dem Ereignis gegenüber einnimmt, die von Anteilnahme und Güte geprägt ist? Auch ein "ich bitte um Entschuldigung" kann mit einem kalten Herzen ausgesprochen werden.

Manchmal hört man auch: "Oh, entschuldigen Sie bitte, es tut mir leid". Wäre dies eine wahrhaftige Bitte und möchte die Person wirklich damit ausdrücken, dass sie es "von Herzen" aufrichtig bedauert?

Wie auch immer formuliert oder allenfalls davon abgesehen wird - es ist nicht leicht, daraus ableitend auf eine bestimmte zugrundeliegende Gesinnung des Menschen zu schliessen.

Aufgrund dessen könnte der Sinn von Entschuldigungen durchaus als fragwürdig empfunden werden.

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
14.03.22, 15:42:13
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