Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 
Autor Nachricht
dine
(Standard)

Nun zu der Beispielperson.

Die Aussage " auf dem Sofa sitzen und Papier reissen" habe ich von seinen Eltern und den Mitarbeitern, die dieses schon
einmal erlebt haben. Ob er dieses gerne tut, oder ob das Papierzuerreissen eine Zwangshandlung ist, oder....?
...weiss ich leider nicht.
Kaffeetrinken fordert er ein. Ob dieses sein Lieblingsgetränk ist oder für ihn ein Zeichen von Pause haben, kann ich ebenfalls nicht beantworten. Er freut sich wenn er Kaffee trinken kann und fordert dieses auch ein (über FC nonverbale Kommunikation).
Spaziergänge helfen ihn sich zu beruhigen ( Aussagen die er über FC schreibt) und er freut sich wenn man ihm einen Spaziergang anbietet und antwortet immer mit ja.

Sex
Wiederum schreibt er über FC, das er "ficken" möchte. Er kann seine Bedürfnisse und Wünsche hier auch klar äussern (FC und nonverbale Kommunikation)

Wenn er keine Struktur erkennt, wird er zunehmend unruhig . Er nässt ein, läuft weg, nimmt anderen Getränke weg, verschiebt Stühle, dreht Wasser am Spülbecken an und lässt es laufen, er greift anderen in den Schritt (hierzu weiss ich wirklich nicht, ob es mit der Struktur zu tun hat , oder es andere Ursachen gibt)

Erfahrungen bisher:
Tagesstruktur mit Teacch, Kommunikation über FC und Sprachcomputer, nonverbale Kommunikation.

Mein Problem dabei ist, das er je nach Tagesverfassung und Befindlichkeit zu einigen Kommunikationsformen schwer in der Lage ist. Man erkennt das er Bedarf hat sich zu äussern, ist aber nicht in der Lage, z.B. durch unruhige Motorik, auffälliges Verhalten, Zwangverhalten ect. ... und die Grenzen sind bei ihm ziemlich fliessend.
Da er Epilleptiker ist sind bestimmte Verhalten auch sehr schwierig, wie z.B. weglaufen.

Dine
19.05.08, 19:23:49
Link
dine
(Standard)

...zu meiner Erklärung Teacch;

In dem neue Thread ist es natürlich genauer erklärt. Meine Darstellung bezieht sich auf Beispiele aus der Praxis.

Dine
19.05.08, 19:33:19
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn FC funktioniert ist sie verbale Kommunikation. Wie wurde getestet, ob FC bei ihm funktioniert?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.05.08, 19:33:19
Link
MustermannKarin
(Standard)

also mein sohn war ne woche zum probearbeiten inner Werkstatt und sie benutzen die pictogramme mit denen mein sohn auch zu hause mit uns kommuniziert..es geht einfach schneller..und er zeigt selbständig auf die pictogramme,FC ist in werkstätten meist unmöglich....
25.05.08, 12:26:52
Link
dine
(Standard)

"...FC ist in Werkstätten meist unmöglich. ..."

Es gibt durchaus Situationen, so meine Einschätzung, in der FC unmöglich ist (unruhe, hektik...), aber es generell abzulehnen, damit tu ich mich noch schwer, da die Praxis auch zeigt, das es funktionieren kann.
Jetzt habe ich schon eine Zeit hier im Forum verbracht und muss leider feststellen, dass unterschiedlichste Varianten, die genutzt werden zu Kommunikation, von einigen als gut empfunden werden und andere dieses ablehnen.

Kann man nicht auch dieses als Enthinderung verstehen, wenn man so festgefahren ist, in all den Möglichkeiten die einem zur Verfügung stehen?? Vielleicht sollte man individuelle Erfahrungen einzeln beleuchten. Danke "MustermannKarin" für deine Erfahrung.
In einem Thread zu ABA diskutieren gerade zwei Mütter da sie unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Auch wird das Erlernen von Kommunikation differenziert in Normalvorstellung von Erziehung und Therapieformen wie u.a. ABA.
Ich denke einfach, jeder der irgendwelche Möglichkeiten in betracht gezogen hat irgendeinen Weg zu gehen um Kommunikation statt finden zu lassen und nach menschlichen Wissen und Gewissen jederzeit reflektieren kann, der ist auf einem guten Weg. Ob mit Therapieansatz oder ohne. Therapie ist ja kein Muss, sondern eine Möglichkeit. Man kann auch als Betroffenen entscheiden ob man Therapie möchte oder nicht.
(Hier meine ich nicht solche Varianten wie Festhaltetherapie. Dies ist in meinen Augen keine Therapie sondern eine sensorische Vergewaltigung.)
Unter diesem Gesichtspunkt muss ich dringend noch hinzufügen, das die Wertschätzung eines anderen Menschen in meinen Augen sehr wichtig ist.

Und hier mal ein Lob an alle Muttis die sich soooooooo intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

Gruß
Dine

25.05.08, 13:48:32
Link
dine
(Standard)

@55555.

zu der Frage, wie FC getestet wurde kann ich zur Zeit keine Antwort geben. Ich weiss nur dass sie getestet wurde, näheres muss ich noch recherchieren.

Gruss
Dine
25.05.08, 13:51:57
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 25.05.08, 14:58:56

Zitat von dine:
Kann man nicht auch dieses als Enthinderung verstehen, wenn man so festgefahren ist, in all den Möglichkeiten die einem zur Verfügung stehen??

Enthinderung wäre in dieser Situation wohl die Voraussetzungen in der Werkstatt grundlegend zu ändern oder über diese hinaus ganz andere Wege zu finden, die dem Autisten mehr entsprechen und ihn nicht behindern.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.05.08, 14:58:04
Link
dine
(Standard)

So habe ich es gemeint, aber leider nicht deutlich formuliert.

Deshalb hier noch einmal ein Auszug aus meinem Beitrag:

"Ich denke einfach, jeder der irgendwelche Möglichkeiten in betracht gezogen hat irgendeinen Weg zu gehen um Kommunikation statt finden zu lassen und nach menschlichen Wissen und Gewissen jederzeit reflektieren kann, der ist auf einem guten Weg."

Es wäre verwerflich, wenn Pädagogen und Therapeuten nicht in der Lage wären Situationen zu reflektieren.

Dine
25.05.08, 16:02:23
Link
drvaust
(stillgelegt)

Zitat von dine:
Jetzt habe ich schon eine Zeit hier im Forum verbracht und muss leider feststellen, dass unterschiedlichste Varianten, die genutzt werden zu Kommunikation, von einigen als gut empfunden werden und andere dieses ablehnen.
Das ist doch gut, Meinungsvielfalt. fragen
Ich würde es sehr bedenklich finden, wenn alle die gleiche Meinung vertreten und jede andere Meinung ablehnen.
traurig Mich stört hier eher Dogmatismus, da wird um Worte gefeilscht und der eigene Standpunkt blindwütig verteidigt.
Bitte geht davon aus, daß jeder gute Gründe für seine Meinung hat und vor allem gute Absichten. zwinkern
25.05.08, 22:03:43
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von drvaust:
da wird um Worte gefeilscht

Wann und wo hast du es so empfunden? Soweit ich mich erinnern kann wurde hier praktisch nur um Inhalte gestritten, die gelegentlich auch untrennbar mit Worten verbunden sind, z.B. beim Wort "krank".

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.05.08, 22:07:19
Link
drvaust
(stillgelegt)

55555, genau das meinte ich. Oder z.B. das Wort 'Therapie' usw.. Worte kann man verschieden definieren, nicht für jeden haben sie die gleiche Bedeutung. Z.B. ich lehne für mich die Bezeichnung 'krank' nicht grundsätzlich ab, aber 'normal' ist für mich eine Beleidigung.
Der Inhalt wird im Text durch die Worte dargestellt. Wenn die Bedeutung der Worte unklar ist, muß man auch überlegen, wie die Worte gemeint sind, und sich nicht auf die eigene Definition versteifen.

26.05.08, 00:06:55
Link
MustermannKarin
(Standard)

wir hatten damals das glück..das Ludo vande kerkoven in meines Sohnes schule war..und er mit meinem sohn schrieb..mir tricks und tipps gab wie man FC besser anwenden kann..ich habe selber auch 2 Lehrgänge mitgemacht und habe festgestellt das viele gestützt schreiben, sich aber eingeschossen haben auf bestimmte personen, die sie stützen, ich lege sehr viel wert darauf, wenn mein sohn die möglichkeit hat mit vielen zu schreiben..mitlerweile sind wir dabei die stütze auszublenden..das bedeutet, meine hand liegt auf seiner schulter und er schreibt total selbständig
26.05.08, 07:46:16
Link
Gehe zu:
Technische Rechte (vorbehaltlich seperater moderativer Einschränkungen):

Es ist dir nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AN
Smilies sind AN
Umfragen sind AN

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:

Ähnliche Themen
Thema Antworten Hits Letzter Beitrag
Gehe zum ersten neuen Beitrag Wieviele Autisten bevorzugen wirklich Schriftlichkeit?
78 49462
28.06.23, 18:04:31
Gehe zum letzten Beitrag von PvdL
Gehe zum ersten neuen Beitrag Probleme in schriftlicher Kommunikation
20 60
22.06.06, 07:12:05
Gehe zum letzten Beitrag von Wursthans
Gehe zum ersten neuen Beitrag Was ist Logik und was nicht?
59 65795
24.07.11, 11:21:54
Gehe zum letzten Beitrag von Antika
Archiv
Ausführzeit: 0.046 sec. DB-Abfragen: 15
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder