..."versagt" das Medikament teilweise und Florian fällt dann durch Unruhe, viele Regelverstösse, "Unsinn" machen, Rumkaspern, usw. auf ...
Hab jetzt noch das wichtigste vergessen: In der Diskussionsrunde des beschriebenen Vortrags ging es eben darum, daß diverse Neuroleptika in außergewöhnlichen Situationen nicht zu wirken scheinen. Uns Eltern wurde klar gemacht, daß zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr eine Verbesserung stattfindet (allgemein, ohne Medikamente), dann erst wieder ab der Pubertät- in dieser Zeit, also vom 8.-13./14.Lebensjahr kann man mit keinem Neuroleptikum etwas wirkungsvolles erzeugen. Das ist die Zeit, wo die Kinder besonders viel lernen und diese Zeit muß man ihnen geben. Das Augenmerk sollte nicht auf die gestressten Lehrer gelegt werden (die müssen dazu lernen). Diese Drogen/ Medikamente sollten ausserdem nur während einer Therapie verabreicht werden. Prof.Dr. Lehmkuhl legte darauf Wert zu erwähnen, daß Neuroleptika ursprünglich nur während der Therapien verabreicht werden sollten, damit die eventuell neu entstandenen Synapsenverbindungen eingänglich werden; also die Therapie fruchtet.
Bist Du enttäuscht, wenn ich Dir sage, daß Florians Autismus da ist und auch bleiben wird? Daß Florian etwas ganz besonderes ist, weißt Du ja selbst und Du möchtest gern, daß er sich ja doch noch irgendwie "normal" integrieren kann. Jetzt im Ernst: Neuroleptika hindern ihn daran. Er hat sein Temperament, andere haben es weniger. Hier in Deutschland wird ja Temperament oft mit ADHS verwechselt. Wir haben auch so einen Spaß- und Wildbär. Diesen Sommer haben wir in einer Thailand- Rundreise viele Extreme durchlebt: Wildwasser-Rafting, Parasailing, Speedboot fahren, Elefanten reiten. Davon abgesehen - fremdes Land, fremde Menschen - lag der Erfolg noch höher als bei der Tomatis Therapie. Thaddäus wurde, als er noch wenig sprach, mit "frühkindlichen Autismus" diagnostiziert; innerhalb eines halben Jahres soll er jetzt ein Asperger sein (das war ein anderer Beitrag hier im Forum). An dieser Tatsache ist für uns eklatant, daß wir als Eltern herausfinden müssen, was dem Süßbär gut tut, was ihn beeindruckt. Auch am Wochenende und in den Abendstunden kannst du Florian erreichen, das weißt Du doch auch. geh mit ihm in den Wald, rolle mit ihm den Abhang herunter, geh mit ihm in die Sauna, melde bei der Stadt ein Lagerfeuer an, tu alles, was er noch nicht kennt. Die Erfahrungen über das Taktile, die Wahrnehmung, wirken sich auf das Verhalten in Alltagsssituationen dann eben anders aus. Du wirst überrascht sein und das kannst Du alles selber machen, anstatt Drogen zu verabreichen. Jetzt halte mich bitte nicht für eine Esoteriktante, wenn ich einen Autisten zitiere: "Das Positive ist Stimmung, die mediativ gesättigt ist". Setzen wir uns mal damit auseinander, was mediativ gesättigt bedeutet.