Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 
Autor Nachricht
honeypot
(Gastzugang)

Hallo,

ich wollte mich einfach nur mal hier (an-)melden um kurz los zu werden wie groß meine Erleichterung darüber ist, zu wissen, was mit mir bisher "nicht gestimmt" hatte.

Vor genau einer Woche hatte ich einen Artikel in der brandeins "Allein unter Kollegen" gelesen. Es handelt von einem durchaus erfolgreichen Informatiker, der mit 42 Jahren feststellt hat, Asperger zu haben. (Der Text ist ab Januar als Volltext im brandeins-Archiv)

All das, was er dort an zwischenmenschlichen Problemen beschrieb, war ein 1:1-Abbild meiner Vergangenheit. Ich finde es normal, mir ein Bild von den Figuren zu machen oder mich mit Figuren aus Erzählungen, Berichten oder auch Märchen zu vergleichen. Dass mich eine solche Beschreibung aber mal so tief drinnen treffen könnte, weil ich den Eindruck habe, es handle von mir... damit hatte ich nicht gerechnet.

Schlussendlich hatte ich daraufhin google angeworfen und mich bis tief in die Nacht aufgeschlaut, in diversen Tests Traumpunktzahlen* und vor Erleichterung Rotz und Wasser geheult. Endlich hat mein ganzes Durcheinander eine konkrete Bezeichnung und ergibt ein logisches Ganzes, dass ich besser verstehen kann. Endlich hat mein Verhalten und Muster, die zumindest für mich berechenbar(er) sind als alles andere bisher.

In den letzten 15 Jahren (bin 32) hatte ich ein starkes Interesse für Psychologie und zwischenmenschliches Verhalten entwickelt. Das waren Dinge, die mir als großes Mysterium immer verborgen blieben. Auf dem selbsttherapeutischen Weg hatte ich intuitiv begonnen einige meiner "Störungen(?)" durch verändertes Verhalten in den Griff zu bekommen. Mit nur minderem Erfolg, da ich nur unsystematisch an irgend welchen Symptomen arbeitsintensive Feinjustagen vornehmen konnte.

Gestern hatte ich eine Liste angefangen, die meine Eigenarten auflisten sollte. Leider hatte ich gestern meinen Rechner geschrottet und musste erst einen neuen besorgen. Sobald ich meine alte Festplatte wieder auslesen kann, poste ich die Liste (sollte es jemanden interessieren).

Mit 13,5 war ich eine Weile in einer Psychatrie untergebracht und die alten Befunde lauteten noch auf Überforderung durch die familiäre Situation (Mutter alleinerziehend und mehr freundschaftliche als klassische Mutter-Kind-Beziehung)und überdurchschnittliche Intelligenz (jenseits der 150). Hätten sie damals den Focus von meiner Mutter genommen, bliebe außer reiner Symptomatik in Bezug auf Asperger nichts mehr in den Befunden übrig. Aber mangelnde Kompetenz wundert mich ja nicht.

Seit 2001 bin ich verheiratet (sie ist zehn Jahre älter, wunderts wen?). Sie hat heftige ADD. Wir passen also allerbestens zusammen.

(* (ironische Anspielung darauf, dass ein Aspie hohe Punktzahlen in einem Test erreicht, da die Tests oft so herum aufgebaut sind und sich hier unweigerlich Analogien zu den Wettkämpfen der NAs in anderen Bereichen anbieten)
14.12.08, 16:23:16
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Hallo.
Zitat von honeypot:
Aber mangelnde Kompetenz wundert mich ja nicht.

Zu der Zeit in dem Bereich erst recht nicht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.12.08, 16:44:55
Link
akurei
(Autistenbereich)

Da ich annehme, dass das eine Vorstellung zwecks Rückmeldungen diesbzüglich sein soll, heiße ich dich erstmal mit diesem meinen Post willkommen ohne dich gleich in eine Diskussion verstricken zu wollen.

Ich fand es auch sehr faszinierend, als sich das alles so ergeben hat. Ich habe die Tatsache dankend akzeptiert, was meine Angehörigen wenig bis gar nicht verstehen konnten.
15.12.08, 00:10:27
Link
Hans
(Autistenbereich)

Ja? willst Du das?
ich habe beim Quark-Test 56Punkte, wer hat mehr?
Beim IQ-Test beim Schulpsychologen waren es auch mehr als 150.
Soo was besonderes ist das auch nicht.
Hier bist Du "normal", gewöhn Dich dran!

Als ich hier die "Erkenntnis" erlangte, war ich erst mal euphorisch,
das ist normal, keine Aufregung!

Mich würde jetzt mal interessieren was Dein Avatar darstellt,
da es so klein für mich nicht zu entziffern ist.
So ein ungelöstes Rätsel blockiert mich ein Wenig bei der Informationsaufnahme.
15.12.08, 04:43:39
Link
haggard
(Autistenbereich)

mit der rechten maustaste das bild anklicken und das bild öffnen.
15.12.08, 08:29:53
Link
honeypot
(Gastzugang)

Zitat:
Ich habe die Tatsache dankend akzeptiert, was meine Angehörigen wenig bis gar nicht verstehen konnten.


Außer meiner Frau weiß es bis jetzt niemand. Ich gehe davon aus, dass sie es positiv aufnehmen werden. Falls nicht, soll es nicht mein Problem sein. Meine Frau hat es als positiv aufgenommen.

Zitat:
Hier bist Du "normal", gewöhn Dich dran!


Das freut mich zu lesen.

Zitat:
Mich würde jetzt mal interessieren was Dein Avatar darstellt,


Das war ein gedrechselter Honigtopf (engl: honeypot) aus Ahorn mit dem passenden Löffel. Auf der Internetseite war allerdings ein Verlinkungsschutz. Deshalb wurde hier nur ein Hinweis auf eben diesen Verlinkungsschutz angezeigt. Ich werde das korrigieren wenn ich wieder zu Hause bin. Momentan sitze ich mit dem Firmenrechner am Münchner Flughafen und warte auf meinen Abflug nach Berlin.

Ab Donnerstag habe ich dann seit einem Jahr und sechshundertfünfzig Überstunden meine ersten Urlaubstage. Das kommt gerade Recht, da ich jetzt mein Projekt so gut wie fertiggestellt habe und ich in den nächsten Wochen endlich richtig Ordnung in mein Inneres bringen kann.

Ich hatte vor eineinhalb Jahren mit einem Kollegen einen Auftrag an Land gezogen, den ich dann auch gleich abwickeln musste, da wir keinen anderen hatten, der das hätte tun können. (und vorab: Das wird mir so nie wieder passieren.) Das Projekt umfasste die komplette Planung einer kleinen Mikrochip-Fertigung inklusive Baumaßnahmen bis hin zum Produktionsstart. Auftragsvolumen: mehrere Millionen Euros. Die Folter an dem Ganzen: 3-5 Tage pro Woche von Niederbayern nach Berlin. Das letzte halbe Jahr mit ständig wechselnden Kollegen zu zweit bis zu siebt in einer angemieteten Wohnung leben. Vom Aufstehen bis zum Insbettgehen der ganze Tag fremdbestimmt ohne Rückzugsmöglichkeiten.

Meine Nerven liegen nicht nur blank, ich war vor wenigen Tagen kurz vor einem Amok-Lauf. Auch aus diesem Grund empfinde ich die Erkenntnis Asperger zu haben als Erleichterung. Es ermöglicht mir nicht nur strukturiert meine Vergangenheit zu überarbeiten, sondern auch meine Gegenwart und Zukunft besser zu organisieren.

Vor allem verstehe ich jetzt meine inneren Bedürfnisse besser. Dinge, die NAs zum Ausgleich machen, haben für mich mehr Stress und Unruhe bedeutet. Zukünftig werde ich wohl deutlich mehr Zeit zu Hause an der Drechselbank verbringen. (Obwohl ich mir immer wieder in der Werkstatt aus Versehen irgend welche Verletzungen zuziehe.) Ich werde einen größeren Erste-Hilfe-Koffer aufstellen.

Zur Zeit bin ich etwas sehr mitteilsam. Gehört wohl mit zu meinem "Verarbeitungsprogramm".

Zitat:
Da ich annehme, dass das eine Vorstellung zwecks Rückmeldungen diesbzüglich sein soll, heiße ich dich erstmal mit diesem meinen Post willkommen ohne dich gleich in eine Diskussion verstricken zu wollen.


Das weiß ich eigentlich nicht so genau, was ich hier will. Mir war danach mir den Druck von der Seele zu schreiben und es euch wissen zu lassen, dass es mir schon geholfen hat, nur bei euch zu lesen. In wie weit ich hier bleibe weiß ich ebenfalls noch nicht. Sollte ich für den Autistenbereich freigeschaltet werden, kann ich vielleicht eher sehen, ob ich durch das Forum noch (indirekte) Hilfe bekomme oder anderen Hilfe bieten kann.

Alles in allem habe ich mein Leben im Griff. Außer bei den zwischenmenschlichen Dingen außerhalb meiner Familie. Intuitiv hatte ich mein Verhalten in den letzten Jahren schon den NAs angepasst (mehr als nach meiner ersten Einschätzung im ersten Post) und kann recht unauffällig agieren. Die innere Belastung durch dieses Anpassen wird mir erst seit einigen Tagen bewusst.

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.
15.12.08, 17:44:20
Link
Das O.
(Standard)

Ich habe das Gefühl, als wäre irgendwo ein Nest mit Menschen wie uns. Bis hin zur Drechselbank wünsche ich ein brüderliches Hallo! Hab mich noch nicht vorgestellt, werde das aber bald tun.
16.12.08, 22:55:32
Link
Hans
(Autistenbereich)

Du hättest Dein Avatar nicht weg tun müssen,
ich habe es ja noch erklärt bekommen wie man es anschaut.

Ja so ein Rückzugsraum mit wiederkehrenden Tätigkeiten ist schon was schönes,
nutze ihn wenn Du hast, da habe ich auch immer wieder neue Lebenskraft gesammelt.

Ich finde es sehr nett von Dir wenn Du hier nicht nur liest,
sondern uns auch noch Deine Freude über die "Diagnose" mitteilst.
Seit Meiner bin ich auch etwas euphorisch und wollte es in die Welt hinausschreien.
Da rate ich Dir aber gut zu überlegen "wem" Du es "wie" sagst.
Mich hat da ein befreundeter NA sehr besorgt darauf aufmerksam gemacht,
daß es nicht allgemein positiv aufgenommen wird,
wenn man sich als "Autist" outet.
Langjährige Freunde, die sich schon an meine "Extras" gewöhnt haben,
wollten es mir wieder ausreden, weil es "das" nicht braucht, meinten sie.
Ich werde die nächsten Tage auch für vier Monate "aussetzen",
nachdem ich fast sechs Jahre durch gearbeitet habe.
So eine "Aus-Zeit" ist auch bei mir das nächstwichtige Ereignis, vor Allem auch deshalb,
weil ich dann mehr Zeit habe, mich hier zu engagieren und zu lesen.

Ich habe mir mein Leben auch ohne etwas über Autismus zu wissen schon ganz gut eigerichtet,
aber über dieses Forum habe ich sehr viel dazugelernt und
kann es jetzt noch besser machen.

17.12.08, 03:24:36
Link
arlette
(Autistenbereich)

willkommen im forum
17.12.08, 23:41:08
Link
honeypot
(Gastzugang)

Zitat:
Du hättest Dein Avatar nicht weg tun müssen,


Hab ihn repariert. Jetzt ist er richtig zu sehen.

Zitat:
Da rate ich Dir aber gut zu überlegen "wem" Du es "wie" sagst.


Meinen Vorgesetzten werde ich es im eigenen Interesse wohl sagen müssen. Weil mein Projekt (durch nicht unbedingt reproduzierbare günstige Umstände) extrem gut (drei mal so viel Gewinn wie der Durchschnitt) abgeschnitten hatte, regt sich bei den Chefs momentan die Vorstellung, ich solle so etwas ab sofort ständig machen. Das ist aber ganz sicher nicht das, was mir gut täte.

Kurz nachdem ich in der Firma angefangen hatte, schlug mein Vorgesetzter vor, mich auf die Laufbahn Abteilungsleiter für das Produktmanagement zu setzen. Seine Ambitionen das zu fördern legten sich im Laufe der letzten zwei Jahre. Auch in den Folgegespräche mied er das Thema und letzte Woche hatte er (ohne mir vorher eine Info zu geben) in der Teamsitzung jemanden offiziell als zukünftigen Abteilungsleiter benannt. Mir ist das im Prinzip Recht, da ich auf diesen Posten nie sonderlich scharf war. Der andere ist da sicherlich besser geeignet.

Es wird also wohl Zeit mir selber darüber klar zu werden, wie meine Zukunft in der Firma genau aussehen soll. Das werde ich schriftlich festhalten und mit meinen beiden Geschäftsführern beratschlagen, ob sie damit einverstanden sind.

Zitat:
Ich werde die nächsten Tage auch für vier Monate "aussetzen", nachdem ich fast sechs Jahre durch gearbeitet habe.


Glückwunsch dazu. Ich hatte mal zwei Monate in Südafrika ausgesetzt. Das gibt Kraft für Jahre.

Zitat:
Ich habe mir mein Leben auch ohne etwas über Autismus zu wissen schon ganz gut eigerichtet, aber über dieses Forum habe ich sehr viel dazugelernt und kann es jetzt noch besser machen.


Genau so ist es bei mir und so sehe ich das auch.

Meine alte Festplatte habe ich heute wieder reanimiert und poste mal die Liste dessen, was mir bei mir an Eigenschaften/Ansichten aufgefallen war... Es sind vielleicht auch einige Punkte dabei, die nicht reingehören.

Ich habe keine Freunde außerhalb des Arbeitsumfeldes und auch hier nur extrem wenige, hie oder da ein paar Bekannte (z.B. Nachbarn).

Ich meide Menschenmengen, bei denen man mit diesen Menschen aus gesellschaftlichen Gründen in Interaktion treten "muss".

Ich sehe "Smalltalk" als reine Zeitverschwendung. Wenn ich mit anderen Menschen kommunizieren muss, dann "richtig" und tief gehend.

Am liebsten habe ich Gespräche nur zu zweit, maximal zu dritt in Abhängigkeit der Personen.

Ich verstehe es nicht sofort in einem Gespräch, wenn ein Scherz gemacht wird, da ich damit nicht immer rechne (außer bei Personen, die ich länger kenne und bereits als "Scherzkekse" gelabelt habe. z.B. spezielle Arbeitskollegen)

Scherzhafte Aussagen anderer über mich oder mein "merkwürdiges" Verhalten treffen mich tief.

Vorgesetzte anzuerkennen bedarf der absoluten Selbstbeherrschung, zumal meine Jetzigen fachliche Laien sind (und das ist wirklich objektiv).

Logik und System hinter allen möglichen Dingen erkennen um im Vorhinein zu erkennen, was folgen wird oder wie sich diese Dinge für andere Anwendungen noch verwerten lassen.

Rückzug aus Teams, sobald ich "meine" Aufgabe herauskristallisiert habe und mich um deren systematische Abarbeitung kümmern kann.

Augenkontakt zu halten habe ich lernen müssen, heute gewinne ich fast jedes "Niederstarren" und die Verunsicherung des Gesprächsgegners(!).

Ich erstelle und halte die Schulungen für unseren Fachbereich.

Ich scheue mich Aufgaben zu übernehmen, für die es einen Maßstab gibt. Obwohl ich sicherlich positiv abschneiden würde.

Wenn sich jemand über das Thema oder die Vortragsweise langweilt muss er/sie damit selber klarkommen und akzeptieren, dass ich nicht für jeden individuell den Kasper mache, in der Schule habe ich Frontalunterricht auch über mich ergehen lassen müssen und habe das Beste daraus gemacht.

Aus Rückmeldungen konnte ich heraushören ich würde sehr monoton reden, auch wenn ich das anders sehe und mich schon um akzentuierte Sprechweise bemühe, da ich meine, dass diese Gesagtem mehr Nachdruck verleihen könnte.

Um Sachverhalte anschaulich darzustellen bediene ich mich einer naiv klingender Ausdrucksweise, einfacher Satzstruktur und einfache Bilder. Ich denke, dass wenn die Leute dann lächeln, dass sie verstanden haben, was ich damit ausdrücken wollte.

Habe von unabhängigen Leuten die Spitznamen "Prof" oder "Dok" bekommen.

Außer beim drechseln oder fotografieren muss ich über das, was ich dort tue nachdenken.

Häufig pedantisches Richtigstellen, wenn irgend etwas im Raum steht, was vielleicht nicht ganz der Wahrheit entspricht. Auch wenn es im Nachhinein fürchterlich nebensächlich ist, es keine weiteren Folgen hätte und ohnehin keinem aufgefallen wäre.

Sorge darüber, jemand könnte das, was ich ihm/ihr erklärt habe, nicht genau so verstanden haben, wie ich es gemeint habe.

Wenn ich etwas tue bleibe ich da dran, fange ich (gezwungenermaßen) zwischendurch etwas anderes an, organisiere ich einen "Anker" um nicht zu vergessen dort später weiterzumachen (z.B. Programme oder Dateien geöffnet lassen, Dinge so in den Weg legen, dass ich später definitiv drüber stolpern muss, etc. )

Kann mir Dinge, die keinen direkten logischen Zusammenhang haben nicht merken. Ohne Einkaufszettel würde ich verhungern.

Bei Unterbrechungen direktes auf-die-Palme-gehen

Wenn es mal Konflikte gibt, bin ich der letzte der nachgibt oder nicht versucht seine Sache mit aller Gewalt durchzusetzen. Immerhin weiß ich es ohnehin meist besser.

Ablenkung durch Geräusche, öfteres Husten eines Kollegen weckt Mordgelüste

Arbeite gerne mit leichter Geräuschkulisse z.B. leiser harmonischer Musik. Wahrscheinlich um zufällig und unvorhergesehen auftretende Geräusche zu minimieren.

Ausrasten, sobald jemand anfängt einen für mich eindeutigen Sachverhalt in Frage zu stellen oder eine Anordnung zu diskutieren (auch wenn die Person im Nachhinein betrachtet oft Recht hatte)

Nicht nur in solchen Fällen ziemlich extreme bis aggressive Ausdrucksweise

Sage Dinge, die andere als "vor den Latz geknallt" empfinden

Meine Meinung gilt, zwischenzeitlich habe ich gelernt manchmal erst zuzuhören, bevor andere Meinungen ignoriert werden.

Händeschütteln ist Folter, ebenso "beiläufiges" Schulter- oder Oberarmgeklopfe

Bin "nervlich herunter" wenn ich längere Zeit fremdbestimmt agieren muss (Berlinaufenthalte)

schlechte Koordination z.B. der Hände, Versuch der Abhilfe durch Trommelkurs (erfolglos)

Bilde selten Sätze mit Du oder Sie, wenn die Beziehungsebene nicht eindeutig ist. Ersatz durch Umstellung der Sätze auf "man" oder "wir" oder auf den Konjunktiv

Wortspiele und Mehrdeutigkeiten von Worten und Ausdrücken sind etwas Herrliches.

Ich kann Gesehenes oder Gehörtes systematisieren, fortführen und in anderen Bereichen sinnbringend und vorteilhaft einsetzen.

Jemanden um Hilfe bitten ist absolut nicht einfach. Warum auch immer.

Kreativität ist bei mir lediglich die Fortführung etwas, was ich woanders gesehen habe, es benötigt immer diesen Anstoßes

Jemandem, der einen Verbesserungsvorschlag für von mir gemachte Dinge hat, möchte ich den ganzen Krempel vor die Füße schmeißen, auf dass er sie selber machen kann.

Mein Sarkasmus ist für die Betroffenen vernichtend.

Dankbar für den Anstoß Dinge zu machen (sofern ich nicht schon an irgend etwas dran bin), da ich ohne den nötigen Tritt in den Hintern nicht immer den Anfang finde und mich selber lieber im Zugzwang sehe und unter leichtem(!) Druck effizienter arbeite, wenn es um Aufgaben geht, die nicht vielleicht von vornherein mein Interesse geweckt haben.

Wenn ich etwas gemacht habe, was einem Laien (besonders Vorgesetzte) nicht sofort einleuchtet, werde ich aggressiv, wenn man mich nach dem Warum fragt. Ich empfinde das als zur-Rede-stellen und Anzweifeln meiner Kompetenzen.

Auswahl auf Speisekarten treffen ist ein langwieriger Akt (aus den Worten der Zutaten diese visualisieren, sich dann die Zusammenstellung bildlich vorstellen, das Geschmackserlebnis vorstellen um zu entscheiden, ob es das ist, was mir in diesem Augenblick zusagt)

Recht eingeschränkte Auswahl von Gerichten, die ich zubereite. Nicht weil ich nichts anderes mögen würde oder kochen könnte, aber trotz Kochbüchern mangelt es an Antrieb Neues auszuprobieren.

Wenn ich mich oberflächlich mit anderen unterhalte, sind es meist Themen, die einen negativen Grundton, einen negativen Anlass oder eine negative Tendenz haben. Starkes (ab-)werten Anderer oder deren Leistung in diesen Gesprächen.

An allen Ecken und Enden sehe ich Inkompetenzen und Unzulänglichkeiten von Personen oder Dingen.

Schreibfehler springen mir von ganz alleine ins Auge.

In Restaurants wähle ich meist Dinge, die interessant klingen, die ich in dieser Form oder Zusammenstellung noch nicht probiert habe um meiner Neugierde nach Neuem nachzukommen.

Abläufe in Einzelsteps zerlegen und als Bild vorstellen, Organigramme und Mindmaps sind echte Hilfen

(ständiges Grübeln, wie ich diese Liste besser strukturieren könnte, da die Punkte ineinander greifen, logische Fortsetzungen anderer Punkte anderer Kategorien und manchmal in mehrere Kategorien gehören würden)

Jemandem meine Gefühle zu erklären bedarf des langen Nachdenkens und zig-fachen Vorformulierens im Kopf

Von Arbeitskollegen kann ich mir die vierstellige Telefondurchwahl besser merken als deren Namen.

solche Zahlenkombinationen merke ich mir, wenn sie schön sind mit der Logik, die ihnen innewohnt oder als Abfolge, wie man sie in den Nummernblock der Tastatur eintippt

Ich rede viel oder gar nicht.

Ich habe einen starken Hang zur Selbstdarstellung, schließlich gibt es immer noch viele Menschen, die immer noch nicht kapiert haben, was für ein wunderbarer Mensch ich bin. Oder so.

Fremdbestimmte Eingriffe (irgend etwas MUSS JETZT gemacht werden) in meine Zeiteinteilung (oder auf mein Konto) machen mich fix und fertig

Der Inhalt und die Ausstattung meines Kleiderschranks ist sehr übersichtlich und reduziert sich auf das Notwendige plus ein paar wenige gesellschaftlich bedingte Sachen. Dito der Schuhschrank.

Geruch von warmen Bienenwachs oder Waffeln backen kann bei mir Migräne auslösen.

An Samstagen nach einer stressigen Woche habe ich oft erst Entspannungskopfschmerzen, die gelegentlich in Migräne umschlagen können.

Ab und zu verbrenne ich mir die Finger an Dingen, die sich gar nicht so heiß anfühlen, wie sie aber wohl offensichtlich zu sein scheinen

Ich laufe rot an und schaue auf den Boden, wenn ich gelobt werde, weil ich (mal wieder) irgend etwas wirklich hervorragend gemacht habe (und es endlich mal jemand erwähnt, was ohnehin schon ewig überfällig war)

Allerdings kommentiere ich die meist mit Aussagen wie: Ging ja nicht anders. Muss ja.

Ich vergesse (obwohl vorhanden) anderen etwas anzubieten. Selbst wenn ich mich gerade eben selbst bedient hatte.

Vor einem voraussichtlichen Gespräch unterhalte ich mich mit der Person in Gedanken, um mich besser auf den Inhalt und des anderen Reaktionen vorzubereiten.

Ich kann nur eine Sache auf einmal machen.

Stolper ab und an über meine eigenen Füße.

Allgemein sagt man mir nach, ich wäre langsam.

Wenn ich im Auto unterwegs bin, vergesse ich manchmal bei Regen den Scheibenwischer einzuschalten da mich die Tropfen nicht sonderlich stören.

Freundschaften bedürfen nicht der Pflege. Entweder ich bin befreundet oder nicht. Auch nach Jahren des Nichtmeldens.

Ich bin sehr ungeduldig mit anderen Menschen.

Karneval ist das Grauen pur.

Wenn ich schnell Auto fahre habe ich das Gefühl mit dem Auto eins zu werden und kann mich hinterher nicht mehr an Teile der Fahrt erinnern. Das war meist auf bekannten Strecken der Fall (A93 zw. R und Hof)

Man sagt mir nach, ich würde zu langatmig erzählen. Dabei sind das alles immer nur wirklich wichtige Zusatzinformationen um den Sachverhalt richtig zu verstehen. Glaube ich.

Wenn ich Dinge erzähle habe ich manchmal Buchstabendreher in den Worten oder verwechsel die Anfangsbuchstaben von aufeinanderfolgenden Worten.

Ich spreche trotz 15 Jahren Schwabenland und fast 10 Jahren Bayern immer noch mit westfälischem Akzent.

Zum Frühstück gibt es Nutella-, Erdbeermarmeladen- oder Rübenkrauttoast und Tee. Im Sommer grünen Tee Jasmin, im Winter EarlGrey mit Milch und braunem Zucker.

Morgens brauche ich eine Stunde Ruhe. Sonst ist der Tag gelaufen.

Werden mir zwei Fragen auf einmal gestellt oder eine gestellte Frage um eine weitere Entscheidungsoption erweitert, kann ich kaum eine von beiden beantworten.

Wenn ich etwas in die Hand nehme, dass auch nur entfernt für den menschlichen Verzehr dienen soll, rieche ich kurz daran.

Bei Gesprächen mit Kollegen, Kunden oder Lieferanten betone ich stark Differenzen in Ansichten oder Meinungen. Gemeinsamkeiten finde ich nicht weiter erwähnenswert und akzeptiere sie als gegeben und gehe dann nicht weiter darauf ein. Ich versuche dadurch die noch bestehenden Differenzen zu klären oder zu beseitigen. Irgend wie wird das aber anders aufgefasst.

Unsere Katzen sind nach Wissenschaftlern benannt.

Mein eigener Geburtstag ist mir nicht wichtig und ich würde ihn gerne einfach verschlafen.

Wenn Kollegen mir zum Geburtstag gratulieren finde ich das unangenehm.

Anderen zum Geburtstag zu gratulieren finde ich ausgesprochen affig.

Jemandem einen Glückwunsch oder ein Lob auszusprechen fällt mir äußerst schwer.
18.12.08, 17:29:20
Link
Hans
(Autistenbereich)

Dann bist Du ja so ein richtig "ekelhafter" Zeitgenosse,
Du bist mir sympatisch.
So Leute mag ich, weil ich selber ähnlich veranlagt bin,
aber vielleicht ruhiger und geduldiger wirke.
Ich habe halt gut Schauspielern gelernt.
Da bewundere ich die ein Wenig, die es besser rauslassen,
ich habe es dafür mit dem Magen.
19.12.08, 00:08:09
Link
Das O.
(Standard)

geändert von: Das O. - 22.02.09, 00:36:12

Hallo Honeypod,

interessiert lese ich eure Unterhaltung mit.
Die beeindruckende Liste von Eigenschaften ist
mir zu großen Teilen bekannt, in kleinen Teilen anders.

Honeypod, ist der Honigpod aus einem Obstholz gedrechselt?
Das Bild ist nicht ausreichend scharf um es zu erkennen.
Habe nachträglich gefunden, dass es Ahorn-Holz ist.
Ist eine gelungene Arbeit und sicher sehr praktisch.
19.12.08, 19:25:34
Link
Gehe zu:
Technische Rechte (vorbehaltlich seperater moderativer Einschränkungen):

Es ist dir nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AN
Smilies sind AN
Umfragen sind AN

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:

Ähnliche Themen
Thema Antworten Hits Letzter Beitrag
Gehe zum ersten neuen Beitrag Religion
535 1658283
09.07.21, 14:33:42
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Hallo.
585 344533
11.12.16, 18:05:19
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Gehe zum ersten neuen Beitrag Thread zur Beobachtung regimenaher Propagandamedien
296 1288262
10.07.21, 09:17:46
Gehe zum letzten Beitrag von 55555
Archiv
Ausführzeit: 1.2728 sec. DB-Abfragen: 15
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder