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Autor Nachricht
sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Hans, entschuldige meine direkte Frage.
Haben Autisten weniger Interesse an Sexualität oder gilt das nur für dich oder habe ich dich falsch verstanden?
18.01.09, 20:31:25
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Losy
(Standard)

geändert von: Losy - 18.01.09, 20:54:14

Zitat von sayo:
Hans, entschuldige meine direkte Frage.
Haben Autisten weniger Interesse an Sexualität oder gilt das nur für dich oder habe ich dich falsch verstanden?

Gute Frage, eine Antwort hier: was laleni zitiert hat 1 xMal in 2 Wochen trifft für meinen Freund zu. Er bestrafft mich ab und zu mit Sexverweigerung damit ich Zeit zum nachdenken habe um ihn besser zu verstehen, oder wie er sagt "er schüttelt mich wach". Also er kann eher ohne mich zu treffen, er braucht mich nicht und er hat auch andere Zeitempfindungen...

Interessant finde ich seine Aussagen, dass auch in diesem Bereich soll man Fortschritte machen und nicht alles gleich machen, jedes Mal muss es anders sein.

ich beneide niemanden der in ein A verliebt ist. Viele haben Recht hier zu behaupten, dass es besser wäre A A Beziehung..dann leidet wenigstens ein NA nicht so stark.


18.01.09, 20:51:58
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von sayo:
Hans, entschuldige meine direkte Frage.
Haben Autisten weniger Interesse an Sexualität oder gilt das nur für dich oder habe ich dich falsch verstanden?
Ich bin zwar nicht Hans, aber äußere mich mal dazu, vermutlich interessiert Dich auch meine Antwort.
Sexualität interessiert mich sehr, ich habe schon viel darüber gelesen, sogar daran gedacht es auszuprobieren.
Abgesehen davon daß ich noch keine Gelegenheit hatte, ist mir die Vorstellung von praktischer Sexualität unangenehm. Ich vermute, daß das für mich sehr belastend und ekelig ist, viel zu nahe. Deshalb habe ich, mit 46 Jahren, noch keine praktische Erfahrung mit Sexualität.
Wie das bei Autisten allgemein ist, weiß ich nicht. Viele 'freilebende' Autisten haben schon Erfahrung mit Sexualität, aber nicht immer positiv.
19.01.09, 03:45:33
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Hans
(Autistenbereich)

Zitat von sayo:
Haben Autisten weniger Interesse an Sexualität oder gilt das nur für dich oder habe ich dich falsch verstanden?


Hier bin ich noch eine Antwort schuldig.
Bis ich es ausprobieren durfte war ich sehr neugierig
und habe alles verfügbare darüber gelesen,
habe Mädchen versucht den Hof zu machen
und mich insgesammt viel und oft blamiert.
Als dann, ich war achtundzwanzig, eines Nachts
ein Mädchen, sie war dreiundzwanzig, zum Fensterln kam.
Sie war vorher beim Wirt und hat sich "a Schneid angsoffen".
Sie kam mit dem Vorsatz: "Dir zoag i des amoi!"
Sie kam herein und setzte sich auf das Sofa, öffnete den obersten Knopf des Hemdes und wartete ab,
ich auch,
sie wollte mir doch was zeigen ...

Da wäre es jetzt nicht weitergegangen, wenn ich da nicht aktiv geworden wäre.

Nach ca. fünf Minuten habe ich mich dann neben sie gesetzt
und weiter ausgepackt.
Ich habe sie ähnlich den Doktorspielen der Kindheit untersucht und
ja wirklich, angefasst.
Das interessante daran waren ihre Reaktionen auf meine Berührungen.
So habe ich das mal unverbindlich ausprobieren können,
ich bin ihr heute noch dankbar.
Das ist etwa so, wie wenn man auf einem Instrument ganz vorsichtig zu musizieren versucht.
Wenn man richtig greift, gibt sie ganz tolle Töne von sich,
das war schon sehr beeindruckend.
Ihr gefiel die "ganz andere, viel erotischere Art" wie ich sie berührte, so kam sie eine Weile immer wieder.

Bei einem weiteren Treffen haben wir Fortschritte gemacht und ich habe mein Ding da mal rein tun dürfen.

Das war die größte Enttäuschung meines Lebens.
Weil alle noch so überschwenglichen Beschreibungen des Vorgangs,
die ich wörtlich genommen habe,
bei weitem nicht zutrafen.
Als ich zum ersten mal bei ihr im Bett übernachtete,
habe ich erfahren, daß ich in den Armen einer Frau einschlafen kann.
Das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten.

Zwei Jahre später habe ich dann nochmal mit "richtiger Freundin" meine Erkenntnisse vertieft.
Durch vitaminreiche und üppige Ernährung in Zusammenhang mit einem stressfreien Umfeld,
kann ein Autist wie ich eine ebenso starke Libido entwickeln
und mit den Ansprüchen einer NA-Frau sehr wohl zurechtkommen.

Nach ein paar Monaten "Trainingslager" war ich ihrer Aussage nach "toll in Form" .
Diese Frau hatte aus meiner Sicht eine etwas zu "leistungssportliche" Sichtweise.
Für mich ist Sex, auch nachdem ich da scheinbar eine gewisse Form erreichte, kein so interessanter Vorgang mehr,
manchmal, wenn man selbst grade nicht will, sogar lästig.
Vor allem der Wirkungsgrad vom Sex ist seehr niedrig.
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber schon mit sechzehn hatte ich mir da so meine Gedanken gemacht:
"Was mache ich die anderen dreiundzwanzig Stunden des Tages mit der Frau?"
Auf die ich bis heute keine gescheite Antwort weiß.

Isgesammt betrachte ich die Erfahrung als wertvoll um mitreden zu können,
aber nicht wirklich wichtig für mein Leben.

Sexualität wird in unserer Gesellschaft sehr stark überbewertet,
weil Geschäfte damit gemacht werden!

.
19.01.09, 17:17:39
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

@Hans, ich würde sehr gerne mit dir darüber weiterreden, habe aber Hemmungen es in Losys Thread zu tun, ich bin auch neu hier,kenne mich mit den Gepflogenheiten noch nicht so gut aus.

Wie könnte eine Lösung aussehen?
19.01.09, 18:09:42
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Hans
(Autistenbereich)

Was willst Du denn da noch weitermachen, mehr Details?
Ich glaube ich habe hier alles gegeben.
Du kannst allerdings einen neuen Thread mit Deiner Frage aufmachen,
dann kann ich Teile meiner Beiträge zusammenkopieren und so geschlossen und unabhängig von Losy´s Thread antworten.
19.01.09, 18:50:19
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Mehr Details will ich eigentlich nicht wissen.
Mich würde interessieren- und das paßt wieder zu Losys Thread, ob für Autisten eine personengebundene Sexualität mühsam ist, ob Sexualität wie du auch schreibst,unwichtiger ist oder sogar zur Asexualität hin tendiert.

Ob es sich lohnt, dafür einen neuen Thread zu eröffnen?
19.01.09, 20:13:07
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das kommt auf den einzelnen Autisten an, aber mir scheint Asexualität oder eine Tendenz zu dieser bei Autisten weit häufiger vorzukommen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.01.09, 20:34:44
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Nun traue ich mich einmal direkt zu fragen: ist Autoerotik eine bessere Möglichkeit als Partnererotik oder ist auch diese für viele uninteressant?
19.01.09, 20:43:49
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Hans
(Autistenbereich)

Da muß ich erst nochmal gegenfragen:
Was meinst Du mit personengebundenen Sexualität?
Wie meinst Du "mühsam"?
19.01.09, 20:55:38
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sayo
(Fettnäpfchenhüpfer)

Mit personengebundener Sexualität meine ich Sexualität mit einem Partner, es ist vielleicht schwierig, sich auf einen anderen Menschen einzustellen, die Berührungen zu dulden.

Mit Autoerotik meine ich wenn man es mit sich selber macht udn wenn man auch dazu keine Lust hat denke ich an Asexualität.
19.01.09, 21:24:58
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Hans
(Autistenbereich)

Auch wenn mir dann wieder Frauenfeindlichkeit unterstellt wird, möchte ich einen alten Spruch,
der es meiner Meinung nach auf den Punkt bringt, rezitieren:

"Wer oamoi richtig g´wixt hod,
dea woaß wos a Frau füa a jämmalicha Ersatz is."

Oder ein Anderer, der das vorherige vielleicht erklärt:
"So schee wia ma´ sich des beim Wixen vorstellt,
ko´ des in Wirklichkeit gor ned sei."

Das war es bevor ich meine Unschuld verlor noch schöner,
weil da noch nicht genau wußte, wie ich mußte und so was wie eine "Vorfreude" oder "Spannung" hatte.

Das einzige was ich noch zu probieren hätte,
wäre es mit einer Autistin zu versuchen,
da könnte vielleicht wieder so eine "Spannung" entstehen.

Ich habe da ein englischsprachiges Video im Youtube gesehen,
da spricht eine "Aspie-Frau" davon, daß Sex mit NA "boaring" ist.
Das hat mich schon ein wenig neugierig gemacht.

Vielleicht finde ich ja mal Eine, die mich erwählt.

19.01.09, 22:03:46
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