Zitat:
Übrigens ist mir nicht ganz klar wieso paranormale Phenomäne als Pseudowissenschaften abgetan werden und Thesen die sich auf Halbwissen und Spekulationen stützen als erwiesen gelten sogar von wissenschaftlichen Aspekt her als seriös zu betrachten sind.
Weil das zum ganzen Teil nicht nur danach geht, wie gut eine These mit Fakten und Beobachtungen belegt werden kann und in sich logisch schlüssig ist, sondern auch danach, wie gut sie ins herrschende Weltbild passt, das ja seinerseits durch eine große Menge an Beobachtungen und logisch schlüssigen Erklärungen abgesichert ist. Vergessen wird dabei nur, dass dieses Weltbild auch aus einem selektierenden Prozess entstanden ist, bei dem immer wieder weggelassen wurde, was nicht passt, und in die bestehenden Erklärungen eingepasst, was sich einpassen ließ. Durch Kulturvergleiche kann man sehen, dass sich auch vor dem Hintergrund völlig anderer Erklärungssysteme Fähigkeiten entwickelt haben, gezielt Veränderungen herbeizuführen - und das ist ja so eigentlich der Maßstab, ob eine Theorie was taugt. Übrigens stolperte ich neulich über ein gutes Beispiel dafür, dass auch eine Theorie, die sich dann als völlig falsch erwies, aus völlig anderen Gründen die vorhergesagten Resultate brachte.
Die meisten Fachleute sind wohl auch nicht so furchtbar schnell damit bei der Hand, Leuten nur aufgrund abweichender Glaubensvorstellungen und/oder "religiöser" Erfahrungen gleich eine Geisteskrankheit zu unterstellen, wenn sie ansonsten "gut beieinander" sind. Zwar taucht sowas wie kulturell abweichende Glaubensvorstellungen irgendwo in der Symptomliste für Psychosen auf, aber ganz gewiss nicht als für sich alleine ausreichender Grund für eine solche Diagnose. Das wäre ja auch krasser Verstoß gegen das Grundgesetz.