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Autor Nachricht
quamquam
(Gastzugang)

Ich habe gerade feststellen müssen, dass ich offenbar total herzlos zu sein scheine.

Michael Jackson ist gestorben, wie wir alle nun schon wissen, und eine Freundin von mir regt sich total auf, dass ich daran kein Anteil nehme, dass das jeder tun würde und sie sich fragt, warum nur nicht?

Meine Erklärung war: Ich kenne ihn nicht, es ist nicht schön, weil er tolle Musik gemacht hat und mich mein ganzes Leben irgendwie begleitet hat, aber das Leben geht weiter und ich kann nichts daran ändern. Wenn ich ihn kennen würde, wäre es sicher was anderes, aber so kann ich keinen Bezug zu dieser Sache aufbauen...

Kennt ihr das auch? Dass euch der Tod eines berühmten Menschen, egal wie berühmt er ist, fast schon gleich ist? Ihr nehmt es wahr und dann ist gut? Oder trauert ihr auch so, als wenn ein lieber, euch vertrauter Mensch von euch gegangen ist?
Ich kann die Menschen nicht verstehen, ich finde ihr Verhalten übertrieben...
26.06.09, 16:16:23
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Wasserspiegel
(Standard)

Ja das er heute gestorben ist habe ich auch mitbekommen, da es lange und breit in meiner Klasse diskutiert wurde. Ich bin dafür bekannt das ich eher nicht so emotional auf solche Sachen reagiere, ich finde es zwar schade, da mein Vater oft seine Musik gehört hat, aber wie du sagtest das leben geht weiter. Man denkt kurz darüber nach und fertig.

Es ist ja etwas ganz anderes wenn z.B. ein geliebtes Tier stirbt. Die Katze meiner Nachbarn, die so ziemlich mein einziger Freund war und mich besuchte, habe ich schon lange nach getrauert und traure ich immer noch nach.
26.06.09, 16:41:39
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Hyperakusis
(Autistenbereich)

Zitat von quamquam:
Ich habe gerade feststellen müssen, dass ich offenbar total herzlos zu sein scheine.

Finde ich nicht, ich meine wieviele Menschen sterben tagtäglich und wenn man nicht gerade ein Riesenfan war wieos sollte man dann trauern?? Man kennt Prominente ja allenfalls als Stars bzw. als das was sie fabriziert haben wie zB,. Schauspieler Filme und alles was jenseits daovn ist bekommt man doch eh nicht mit.

Zitat:
Ich kann die Menschen nicht verstehen, ich finde ihr Verhalten übertrieben...

Ich auch nicht, auch nicht dieses Palaver das gemacht wird wenn irgendwo ne bekannte Band oder so erscheint (kreischende, ja kollabiernde Teenies)... ich meine Fan schön und gut aber so sehr?? Naja gut jeder so wie er möchte nur man wundert sich zuweilen schon sehr...

~ fucked beyond repair ~
26.06.09, 21:35:03
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Wasserspiegel
(Standard)

Finde ich nicht, ich meine wieviele Menschen sterben wenn irgendwo ne bekannte Band oder so erscheint (kreischende, ja kollabiernde Teenies)... ich meine Fan schön und gut aber so sehr?? Naja gut jeder so wie er möchte nur man wundert sich zuweilen schon sehr...[/quote]

So etwas verstehe ich auch nicht. Von solchen Veranstalltungen halt ich mich ohnehin fern. Massenhysterie und "Fanwahn" sind mir eher fremde begriffe.
Stars sind nun mal nicht meine Idole, so wie das bei anderen Menschen der Fall ist.

26.06.09, 22:08:14
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Coyote
(Autistenbereich)

geändert von: Coyote - 27.06.09, 01:48:44


Ich finde, wir sind bodenhaftiger als andere Menschen und heben nicht so schnell ab.

Aber komischerweise sagen die anderen es genau umgedreht: "Ich möchte mal wissen, was in dir vorgeht ..." oder "Stille Wasser sind tief ..."
Mein Mann sagt immer: "In welcher Welt lebst du eigentlich?"

Ich lebe mehr im Hier und Jetzt und habe mehr Bezug zu meinem näheren Umfeld, auch emotional, als zu Menschen, die ich nicht kenne.

Wenn mein Kind krank ist, bin ich besorgt, geht es Michael Jackson schlecht - nun, ihn kenne ich nicht persönlich, da habe ich keinen Bezug zu.

Als damals Elivis Presley gestorben ist, konnte meine Kollegin gar nicht mehr weiter arbeiten. Musste ich dann machen und glaubte, ist nur Show von ihr.

Ich glaube an ein Leben nach dem Tod und an einen gütigen Gott (welchen auch immer). Wir werden alle diese Welt irgendwann verlassen.
Ich glaube auch, dass wir aus einem bestimmten Grund auf dieser Welt sind. Dieser kann ganz simpel sein.

Für viele Menschen ist es schlimm, diese verst.Person dann nicht mehr um sich zu haben. Sie vermissen sie ...und trauern darüber, können deshalb schlecht "loslassen".
Das verstehe ich schon.

Aber ich vermisse weder Michael Jacksen noch Elvis.

Aber: Wenn z.B. in Australien ein Waldbrand alles verwüstet, denke ich sofort: "Oje, die armen Tiere."
Menschen können weglaufen, Koalas klettern in die Baumgipfel hoch und verbrennen.

Kinder und Tiere stehen mir sehr nahe. Ich kann es nur so erklären, dass sie immer unschuldig sind. Mit ihnen habe ich mehr Mitleid. Vielleicht, weil beide sich nicht so wehren können, sind "ausgeliefert".
Ich weiß, Erwachsene sind auch oft ausgeliefert.
Irgendwann kommt die Zeit für jeden, sie sollte nur nicht so früh sein, aber dies entscheiden nicht wir.

Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
26.06.09, 23:10:32
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Mas2012
(Gastzugang)

Ich denk da wie du Coyote.
Was ist so schlimm am Tod?
Es ist doch nur ne Achterbahnfahrt, mit Höhen und Tiefen.

Ich glaub, die NA vergessen, das das Leben spass machen soll.
Auch wenn es manchmal schwierig ist, es geht doch gleich wieder Bergauf :-)
Wenn dann Einer einfach stirbt, schaun die NA auch auf
ihr Leben zurück und sind schätze ich sehr trostlos.

Sie leben nicht wie wir im Jetzt, wenn dann jemand stirbt,
erkennen sie, das sie in ihrem Leben nichts so haben, wie sie es wollen. Und fühlen sich machtlos.

Plötzlich bricht alles für sie zusammen und sie müssen sogar von
der Arbeit flüchten.
Und an wem bleibt die Arbeit hängen, Coyote? ;-)

Für mich ist jeder Tag eine Zugabe :-)

Obwohl wir A nur zu 1% der Bevölkerung zählen.
Was würden die NA ohne uns tun?
Fast in allen Biographien von Grossen bewunderten Menschen in der
Geschichte, finden sich Autistische Symptome.

Die NA leben wie Schafe in einer Herde.
Wenn Einer springt, springen Alle :-)

Menschen wie wir, erkennen die Probleme dieser Welt.
Wir schreien und lassen nicht zu, das Ungerechtigkeiten passieren.
Wir schalten das Licht ein und die NA sehen.

"In welcher Welt lebst du eigentlich?"
Ich leb in meiner und in der, denkt man nach, bevor man was tut.
:-)

27.06.09, 11:39:26
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quamquam
(Gastzugang)

Ja, das sehe ich ganz ähnlich.
Mir ergeht es immer so, wenn irgendeine bekannte Person stirbt. Irgendwann ist Heath Ledger gestorben. Meine Mitschüler, vorallem die Frauen, haben das sehr bedauert. Meine erste Frage war: Wer ist das? Ich wurde dann komisch angeguckt und ich bekam mitgeteilt, dass er Schauspieler sei. Ich registrierte es, fragte meine Lehrerin dann nach einem Film, weil sie die einzige schien, der das auch recht egal war. Sie sagte mir ein paar bekannte und damit war das Thema dann für mich durch. Während die anderen noch rumtrauerten, fragte ich ganz trocken: Können wir jetzt weitermachen, wen interessiert das?

Ich versteh nicht, warum sie weinen, ich verstehe nicht, warum gestern einer im Fernsehn gesagt hat, mit seinem Tod ist ein Stück meiner Kindheit weggebrochen. Ich mein, wie kann Kindheit denn wegbrechen? Die ist doch vorbei und die Erinnerungen sind ja da.

Und ob er nun noch mehr Songs schreibt oder nicht, ist mir egal...ein großartiger Künstler ist und bleibt er...ist Elvis ja auch...

Coyote, Elvis Tod hab ich nicht mitbekommen, sind da die Menschen auch so gewesen?

Ich bin aber froh zu lesen, dass meine Reaktion nicht komisch ist, sondern einfach ganz normal...danke...
27.06.09, 11:57:22
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haggard
(Autistenbereich)

bin ich froh, dass ich anders bin als andere, denn anstatt zu leben, existiere ich einfach... weder gestern, im jetzt, noch morgen ... alles gleichzeitig.
27.06.09, 12:40:34
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Bei soviel eitel ausgestellter Expertise war man beinahe dankbar, zu später Stunde in der live gesendeten NDR-Talkshow Helge Schneider zum Thema des Tages sprechen zu hören: Michael Jackson? Habe der nicht "My Girl Lollipop" gesungen? Wer will, kann das zynisch nennen - gegen den Zynismus der meisten Fernsehmacher wirkten Schneiders Ausführungen allerdings geradezu pietätvoll. Schließlich ließ er dem berühmten Kollegen durch seine echte oder gespielte Ignoranz Raum, würdig abtreten zu können.

Quelle

Allgemeiner zum Thema: NA sind wohl verhafteter in ihren Routinen und können Änderungen schwerer verkraften. Darin sind sie wohl schwächer.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.06.09, 12:53:14
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Wasserspiegel
(Standard)

Vielleicht liegt es auch daran, dass NA's sich vom Tod eines berühmten Menschen beeinflussen lassen daran, dass sie nicht für sich leben, eher wie wir, sondern für andere...
27.06.09, 14:47:42
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Routinen sind eben die Gewohnheiten, die jemandem wichtig erscheinen? zwinkern

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.06.09, 14:52:33
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Mas2012
(Gastzugang)

Ich weiss erst seit kurzem, wer ich bin.

Es ist so schön eure Worte zu lesen :-)

Danke, das es euch gibt !!!

P.S.:mir fehlen die Worte, ich glaub aber, ich hab alles gesagt :-)
27.06.09, 17:00:26
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