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Autor Nachricht
haggard
(Autistenbereich)

in der regel triffst "du" die entscheidung, ob oder ob nicht du deine hand bewegen wirst... wenn ich nicht daran denke, meine füße weiter anzuheben, schaffe ich es, auf flacher ebene zu stolpern. oder treppen hinunter zu fallen.

sobald du eine entscheidung triffst, hast du bereits gedacht.
10.07.09, 17:41:23
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Mas2012
(Gastzugang)

Die Ablenkung, lässt mich stolpern.

Sobald ich mich bewusst aufs gehen konzentriere, passieren mir noch mehr Fehler. Sie fallen mir als Fehler auf. Ich versuche es noch besser zu machen und muss scheitern:-)
Deshalb bin ich einen anderen Weg gegangen.

Wenn ich nicht nachdenke, gehe ich wie ich.
Nicht cool und lässig um in der Gesellschaft nur ja nicht aufzufallen:-)
Ich mache dann keine Fehler. Jeder Schritt passt...nur eine Ablenkung
und ich muss mein Bein während des Schrittes daran Erinnern, was wir da grad vorgehabt haben...gehen...:-)

Ich kann keine zwei Sachen gleichzeitig machen!
Ich kann mir selbst aber beim denken bzw. nicht denken zuschaun.
Ich weiss, mein Körper reagiert vor meinem Denken.
:-)
10.07.09, 20:22:34
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haggard
(Autistenbereich)

kannst du z.b. mit dir selbst chatten?
dürfte interessant sein, mit seinem körper zu kommunizieren...
10.07.09, 20:40:28
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Mas2012:
Die Hand bewegt sich, bevor wir beginnen zu denken!

Soweit ich weiß, kann die Entscheidung schon messbar sein, wenn die meisten Menschen noch angeben sich nicht entschieden zu haben. Das kann aber auch daran liegen, daß ein Bewußtwerdungsprozess länger dauert. Ebenso kommt es wohl vor, daß so eine bewußtgewordene Entscheidung wieder verworfen wird trotz gemessenem Entscheidungsimpuls.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
10.07.09, 21:08:32
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Mas2012:
Sobald ich mich bewusst aufs gehen konzentriere, passieren mir noch mehr Fehler. Sie fallen mir als Fehler auf. Ich versuche es noch besser zu machen und muss scheitern
Ich kann nicht bewußt gehen, weil mein Bewußtsein seit Jahrzehnten nicht mehr weiß, wie man geht. Für das Gehen ist mein Unterbewußtsein zuständig, das kennt die komplizierten Vorgänge des Balancierens, des Ausgleichs von Unebenheiten, des Schwungausgleichs usw., das ist darin sehr gut. Bewußt gebe ich nur die Strecke vor, die ich gehen will.
Ähnlich ist es z.B. mit der Geheimzahl am Geldautomaten, die kenne ich nicht mehr, aber meine Hand kann die eintippen.

Zitat von Mas2012:
Die Hand bewegt sich, bevor wir beginnen zu denken! ...
Die Hand bewegt sich, weil sie vom Gehirn entsprechend gesteuert wird. Diese Arbeit des Gehirns ist für mich auch Denken.
Es ist nachgewiesen, daß vor der Bewegung der Hand entsprechende Bereiche im Gehirn aktiv werden. Außer bei Reflexen, die werden vom Rückenmark gesteuert (geht schneller).
Es ist aber auch nachgewiesen, daß diese Bereiche im Gehirn aktiv werden, bevor das Bewußtsein die Entscheidung wahrnimmt. Die Entscheidung ist also getroffen, bevor sie bewußt wird. Entweder entscheidet das Unterbewußtsein und das Bewußtsein stimmt nur zu, oder das Bewußtsein entscheidet, braucht aber lange, um seine Entscheidung zu begreifen.

Das ist wie bei einer automatischen Fertigungsstraße.
Das Bewußtsein ist der Anlagenfahrer, der in der Steuerzentrale die Anlage steuert und überwacht.
Das Unterbewußtsein sind die Steuerrechner, die die Anlage automatisch steuern.
Ohne den Anlagenfahrer würde die Anlage evtl. sinnlos produzieren, bis das Material verbraucht oder die Anlage kaputt ist.
Ohne die Steuerrechner könnte auch eine große Mannschaft von Anlagenfahrern die Anlage nicht richtig steuern.
Wenn eine übliche Störung auftritt, reagieren die Steuerrechner und beheben die Störung möglichst selber, bevor der Anlagenfahrer die Störung bemerkt und reagiert hat. Erst bei einer außergewöhnlichen Störung muß der Anlagenfahrer entsprechend eingreifen.
11.07.09, 02:32:27
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Mas2012
(Gastzugang)

Zitat von azrael:
kannst du z.b. mit dir selbst chatten?
dürfte interessant sein, mit seinem körper zu kommunizieren...

Ja, ich "chatte" ständig mit ihm.
Ich bin der Geist in ihm, ohne welchen er zusammenfällt.
Ich bin nicht mein Körper.
Wenn meine Zeit abgelaufen ist, zieh ich
ihn aus, wie einen Anzug.
Und schlüpf einfach in den Neuen:-)

Zitat von drvaust:

Ich kann nicht bewußt gehen, weil mein Bewußtsein seit Jahrzehnten nicht mehr weiß, wie man geht.


Bis du aufhörst, zu denken...

Solange man lebt, wird in den Zellen Energie produziert
und weitergeleitet. Ein Komapatient lebt auch weiter,
ohne bewusste Aktionen.
Diese Energie läuft immer!
Dafür muss man nicht denken...das ist der Geist in Allem
11.07.09, 09:46:34
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haggard
(Autistenbereich)

wenn ich keinen gedanklichen impuls (blitz) gebe, handelt (donnergrollen) mein körper auch nicht. besonders "eindrucksvoll" war das im sportunterricht...
11.07.09, 10:47:09
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blue_eye
(Standard)

Mir scheint hier schauen zwei Parteien aus ganz verschiedenen Richtungen auf ein Thema.
Während der 'Nichtdenkenspezialist' es eher esoterisch oder mehr fernöstlich-glaubensbetont sieht, sehen andere es realistisch und logisch.

drvaust hat die Vorgänge der Abläufe m.E. treffend beschrieben. Dem kann ich nach meiner Erfahrung nur zustimmen.

Ich habe z.B. früher jahrelang leidenschaftlich in einer Band Gitarre gespielt und Solis peinlich genau einstudiert. Danach fast 20 Jahre kein Instrument in der Hand gehabt.
Als ich später wieder mit einer Gruppe probte, konnte ich diese alten Sachen auf wundersame Weise ohne Probleme spielen. Meine Hände steuerten das alleine. Tief eingegrabene Erinnerung.
Wenn ich über ein Solo beim Spielen nachdenke bleibe ich hängen.
Wenn ich mir eine Zigarette anzünde, denke ich nicht über die Steuerung der Finger nach. Vieles läuft einfach so, weil man es schon sehr oft gemacht hat. Die Abläufe haben sich eingeprägt.

Ich habe auch einmal erlebt, dass mein ich ganz von selbst Handlungen vollzieht, die ich eigentlich mit Überlegung nicht tun würde. Unfallschock. Anscheinend brauchen die Abläufe an dieser Stelle keine Überlegung mehr.
Dabei tauchte etwas Seltsames auf. Der direkte Unfallvorgang ist in meinem Kopf wie mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommen worden. Ich sehe ihn, wenn ich daran denke, jedesmal in Zeitlupe ablaufen. Und life sah ich es damals auch so. Erstaunlich! Das Hirn speichert unter Schock wohl mit viel höherer Auflösung. Der Mensch ist schon ein wundersames anscheinend bestens ausgestattetes Wesen.

Bewusstes Nichtdenken halte ich für äußerst schwierig, da ich ja genau an diesem Punkt dummerweise anfange darüber nachzudenken.
Es fällt mir auch schwer, mir mit geschlossenen Augen nur weiss vorzustellen.
Meditationsspezialisten können das anscheinend (wie sie sagen).
Beim Denken beobachte ich mich auch. Tun das nicht alle?
11.07.09, 10:47:14
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Mas2012
(Gastzugang)

Zitat von blue_eye:
Mir scheint hier schauen zwei Parteien aus ganz verschiedenen Richtungen auf ein Thema.
Während der 'Nichtdenkenspezialist' es eher esoterisch oder mehr fernöstlich-glaubensbetont sieht, sehen andere es realistisch und logisch.

Ich mein das auch realistisch und logisch!
Ich kann es leider "nur" esoterisch Formulieren.
Die Logischen Worte kenn ich noch nicht dafür:-)

Zitat von blue_eye:
drvaust hat die Vorgänge der Abläufe m.E. treffend beschrieben. Dem kann ich nach meiner Erfahrung nur zustimmen.

Ich auch, da ist nur noch mehr:-)

Zitat von blue_eye:

Als ich später wieder mit einer Gruppe probte, konnte ich diese alten Sachen auf wundersame Weise ohne Probleme spielen. Meine Hände steuerten das alleine. Tief eingegrabene Erinnerung.

Kein Nachdenken Notwendig, wie bei der Atmung.
Wenn du es willst, kannst du auch jeden Atemzug bewusst
machen und ihn denken.

Zitat von blue_eye:

Bewusstes Nichtdenken halte ich für äußerst schwierig, da ich ja genau an diesem Punkt dummerweise anfange darüber nachzudenken.

Genau den Punkt, hab ich schon mehmals beschrieben:-)
Nicht einmal daran denken, nicht zu denken!!!
zz-freuen
Zitat von blue_eye:

Es fällt mir auch schwer, mir mit geschlossenen Augen nur weiss vorzustellen.
Meditationsspezialisten können das anscheinend (wie sie sagen).

Üben, immer wieder üben.

Zitat von blue_eye:

Beim Denken beobachte ich mich auch. Tun das nicht alle?
Manche sind sogar für das zu unbewusst:-)
11.07.09, 11:40:45
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Mas2012:
Zitat von drvaust:
Ich kann nicht bewußt gehen, weil mein Bewußtsein seit Jahrzehnten nicht mehr weiß, wie man geht.
Bis du aufhörst, zu denken...
Wie meinst Du das? Wie könnte ich bewußt gehen, wenn ich nicht denke?
Dann könnte ich höchstens unbewußt gehen, und das mache ich, auch wenn ich denke.
(Ich bin sogar mal bewußtlos eine Treppe hoch gestiegen.)

Zitat von Mas2012:
... Ein Komapatient lebt auch weiter, ohne bewusste Aktionen.
... Dafür muss man nicht denken...das ist der Geist in Allem
Ja, aber das ist für mich kein Leben, dann würde ich nicht existieren.
Wenn ich im Koma liegen würde, würde ich vorübergehend, oder für immer, nicht mehr existieren.
12.07.09, 00:26:31
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Nord
(Standard)

für mich stellt sich die frage hier, was kann man alles unbewusst machen???

http://www.loveshy.de/.
12.07.09, 02:54:03
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blue_eye
(Standard)

Zitat von Nord:
für mich stellt sich die frage hier, was kann man alles unbewusst machen???

Mit Sicherheit all die Dinge, die man immer in gleicher Weise macht und für die deswegen festere/bevorzugte 'Impulswege' im Hirn entstanden sind.
Sie laufen einfach ab und man fragt sich hinterher evtl. 'hast du das jetzt gerade gemacht?'.
Ja. Man hat. Unbewusst. Womöglich war nur der Entschluss bewusst. Aber auch der kann einer alltäglich wiederkehrenden Notwendigkeit entsprungen und somit unbewusst geblieben sein.
So erlebe ich es jedenfalls. Bin ich ein Träumer? überrascht
12.07.09, 10:46:42
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