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Isabella
(Angehörigenbereich)

Hallo an alle, ich bin wieder da!
Thaddäus und ich waren auf der Insel Fehmarn zu einer "Top Team Kur" für Eltern mit autistischen Kindern. Es war
großartig, aber auch besonders. Ich habe wundervolle Kinder kennengelernt, darunter auch welche, die nicht sprechen, und ebenso ganz tolle Eltern dazu.
Der Anfang war schwierig - die erste Begegnung der Kinder: alle mit Alter von vier bis vierzehn Jahren waren in einer Gruppe (als ob sie ein gemeinsames Hobby hätten); das war wie "Einer flog übers Kuckucksnest" im Kleinformat. Alle samt geräuschempfindlich, aber mit eigenen, lauten Ticks
bewaffnet, schaukelte sich das Szenario hoch, da ja jeder Unsicherheit und Aufregung irgendwie ausdrücken mußte.
Wir Eltern dachten, das geht garnicht; Fragezeichen. Aber bereits ab dem 3. Tag haben wir glückliche Kinder aus der Betreuung abgeholt. Wie die Betreuer das geschafft haben? Die waren einfach nur gut, haben zudem jeden Tag Ausflüge unternommen oder mit allen zusammen Plätzchen gebacken ... . Einer von den größeren Kindern ist Johannes. Ich habe ihm das Forum im Internet gezeigt und er hat sich auch vorgestellt. Ich hoffe, wenn er wieder zu Hause ist, daß er sich im Forum wieder findet und wohl fühlt. Ich mag ihn sehr. Einmal hat er mich im Vorüber gehen begrüßt mit: "Treten sie ein in die Hölle der Verdammnis!" - großartig; er ist erst 13 Jahre alt. Doch nicht zu jung für das Forum, oder? Den anderen habe ich auch vom Forum erzählt, sie waren sehr interessiert, also schauen wir mal ... .
Warum ich von der Top-Team Kur berichte? Weil es Deutschland weit keine derartige Mutter/ Vater- Kind Kur gibt. Allenfalls gibt es Einrichtungen, die autistische Kinder mit aufnehmen, aber die werden dann via Schadensbegrenzung in große Gruppen von anderen Kindern mit aufgenommen/akzeptiert, aber das ist ein Graus für die kleinen Autis. Außerdem hat man im Therapeutikum Westfehmarn die Möglichkeit, die Mahlzeiten in einem seperaten, ruhigen Raum oder in der Wohnung einzunehmen, was wohl laut Aussage anderer Mütter in anderen Einrichtungen unüblich ist. Die Anlage besteht aus vielen Häuschen mit Terrassen und Balkonen und zum Teil mit Blick aufs freie Feld. Vielleicht gibt es hier im Forum Eltern, die davon noch nicht gehört haben. Was ist der Sinn einer solchen Kurmaßnahme? Man bekommt Anwendungen wie Yoga, Thai Chi, Streßbewältigung, progresive Muskelentspannung, psychologische Einzelgespräche, autogenes Trainig, Wassergymnastik, Duftbäder, Massagen... u.v.m. . Ist das Kind ebenfalls als "Patient" eingetragen, weil es z.B. Asthma oder Neurodermitis hat, bekommt es auch Anwendungen. Für mich persönlich war es eine substantielle Erfahrung bezüglich des Kennenlernens und der Kommunikation mit autistischen Kindern, wie es mir zuvor nie vergönnt war. So viele kleine Momente, die uns zusammen glücklich gemacht haben. Die Mutter von Daniel sagte mal zu Anfang:"... oder einfach nur das Kind glücklich sein lassen." - ein kleiner Satz mit einer großartigen Einstellung - das tat gut. Überhaupt war das alles gut und richtig. Die sprechenden und die nicht sprechenden Kinder haben von Anfang an eine Kommunikationsebene gefunden, die herzerweichend war.
Es war einfach nur schön.
18.12.09, 03:30:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich glaube nicht, daß es unbedingt Betreuern bedarf, damit Autisten miteinander viel anfangen können. Nicht jeder mag jeden, wie es auch bei NA ist, aber der wichtigste Aspekt wäre wohl, daß erwachsene NA nicht die Atmosphäre dominieren. Das, weil es sich so für mich las als seien die Autisten nur mithilfe von Betreuern aufeinander zugegangen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.12.09, 10:01:26
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von 55555:
Ich glaube nicht, daß es unbedingt Betreuern bedarf, damit Autisten miteinander viel anfangen können. Nicht jeder mag jeden, wie es auch bei NA ist, aber der wichtigste Aspekt wäre wohl, daß erwachsene NA nicht die Atmosphäre dominieren. Das, weil es sich so für mich las als seien die Autisten nur mithilfe von Betreuern aufeinander zugegangen.

Dann las es sich für Dich nur so, weil da steht es so nicht. Ich denke die Betreuer haben sich nicht in der Aufgabe gesehen, die Kinder miteinander zu verbandeln. Sie haben eher jeden für sich wurschteln lassen.
18.12.09, 10:29:24
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