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Ich stehe der Festhaltetherapie...
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Autor Nachricht
zoccoly
(Autistenbereich)

Zitat:
Wie reagiert ein Autist im Allgemeinen auf trösten, so wie es die NAs praktizieren (gut zureden, in den Arm nehmen, streicheln, etc.)?


Mir wurde als kleines Kind mal Blut aus dem Hals abgenommen, weil es anders nicht ging. Es war eine Notwendigkeit, obwohl ich auch in dieser Situation von mehreren Schwestern festgehalten wurde. Meine Mutter schickte man raus, danach sagte sie mir, dass ich so was nicht noch mal erleben muss, das war für mich Trost, da ich davon ausging, dass egal was kommt, sie so was zukünftig zu verhindern weiß. Ein anderer Trost hätte mich wahrscheinlich nicht erreicht.

stillgelegt
15.05.10, 21:46:59
Link
drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Bijoux:
Nun folgen Aussagen wie "Ich liebe dich" "Ich will nur dein Bestes" "Von nun an wird alles gut"
Würde das für euch als Trost wahrgenommen werden oder als zynisch?
Wenn das glaubhaft ist, könnte das etwas Zuversicht geben.
Aber dieses extremen Festhalten erfolgt typischerweise durch die Vertrauenspersonen, wie kann man denen dann noch glauben? Spätestens bei der zweiten Aktion würde ich nichts mehr glauben.
Ein Kind, daß seinen Bezugs- und Vertrauenspersonen nicht mehr vertrauen kann .... Kann sich ein solches Kind jemals psychisch davon erholen?

Zitat von Bijoux:
Wie reagiert ein Autist im Allgemeinen auf trösten, so wie es die NAs praktizieren (gut zureden, in den Arm nehmen, streicheln, etc.)?
Das kommt auf die Situation und die persönliche Empfindlichkeit an.
In den Arm nehmen könnte für mich, bei bestimmten Personen und in bestimmten Situationen, als angenehm empfunden werden. Aber sonst empfinde ich Streicheln und in den Arm nehmen als Belastung, Verletzung, Bedrohung usw..
Als Kind war ich meistens untröstlich, weil ein Trostversuch die Situation für mich verschlimmerte. Wenn ich aufgeregt, verzweifelt o.ä. war, brauchte ich Ruhe, keine Belästigung. Höchstens eine sichere glaubhafte Zusage (wie das zoccoly beschrieb), daß das Problem gelöst wird, hätte mich etwas getröstet.
Gut zureden, ohne konkrete Aussage, empfinde ich als unnötiges Gequatsche bis verbale Belästigung.
Dieses 'tröstende' Gerede der Erwachsenen, wie "Heile heile Segen, sieben Tage Regen, ..." ließ mich am Geisteszustand zweifeln. zwinkern
16.05.10, 02:40:13
Link
akinoM
(Autist)

Zitat von Bijoux:

- Wie würde ich mich fühlen über mehrere Stunden festgehalten zu werden ohne mich befreien zu können?


Grauenhaft - kurz vor dem Durchdrehen mit dem Wunsch das Bewusstsein zu verlieren oder gleich zu sterben

Zitat von Bijoux:

- Habe ich ein eigentliches Bedürfnis nach Geborgenheit, Nähe etc., weswegen ein solches Festhalten vielleicht auf Dauer positiv sein würde?


Nein - daher ist eine solche Vorgehensweise kontraproduktiv und prägt für alle Zeiten und zwar NICHT positiv

Zitat von Bijoux:

- Fühle ich mich meiner eigenen Freiheiten beraubt, unmenschlich behandelt, diskriminiert, wenn ich auf derartige Weise "therapiert" werden würde?


NT's scheinen sadistisch veranlagt zu sein. Natürlich fühlt man sich der Freiheit beraubt, an Körper und Seele verletzt.

Zitat von Bijoux:

- Ist es überhaupt notwendig "Heilung" für frühkindlichen Autismus zu finden?


Eine Krankheit kann man heilen. Autismus ist aber keine Krankheit - folglich gibt es auch nichts was man "heilen" könnte.
10.06.10, 14:15:08
Link
Wataru
(Standard)

geändert von: Wataru - 21.04.11, 18:14:58

ich finde diese Therapie ist sicher sehr erfolgs versprechend, wenn man als Elternteil unbedingt wissen will, wie es sich anfühlt wenn einem das eigene Kind nicht mehr vertraut oder sogar abgrundtief hasst. So gesehen könnte man auch mit der Methode des Water Boarding, siehe Guantánamo, wohl ähnlich gute erfolge erzielen.

Ich habe mal so eine Szene in einem Supermarkt (im supermarkt!!!!! würg ) mitangesehen, wo eine Mutter Ihr Kind auf denn Boden gedrückt hat, im tatsächlichen glauben so seine offensichtliche Panik Attacke zu beenden.
Als ich der ollen Mutter eine geknallt habe ( hat mich übermannt, mag keine Folter ) hat sie aufgehört, das Kind, ganz erstaunt vergisst seine PAnik wir ruhig, steht auf und umarmt meint Bein und schaut seine Mutter mit einem blick an, denn ich nie sehen möchte als Elternteil. Ich kenne diesen blick von mir selbst, und das geht lange um das wieder gerade zu biegen.


Es gab dann noch ziemlich Zoff im Supermarkt, doch bekamm ich dann schnell hilfe von mitbeobachtern, die mein handeln wohl als richtig empfunden haben. Z.b der Metzger zwinkern an der Tecke. Auch wollte das Kind mich fast nicht mehr loslassen. Verständlich! Doch konnte ich es beruhigen und ohne echten ärger zu bekommen auch wieder gehen. Ich habe die Frau nicht verletzt, also ja in Ihrer Mutter Ehre wohl schon. Doch denke ich sie hat dabei auch was gelehrnt.

Ich würde es, wenn sein muss wieder tun! Und NEIN ich schäme mich dafür auch in keiner weise. Ich Schäme mich oft und für sehr viel, aber nicht für das!

Ich hoffe sogar sehr das jeder Autist der dazu in der lage ist, mit so einem Chaos in der öffentlichkeit kurz umgehen zu können, auch eingreifen würde. Ich gebe zu eine knallen ist vieleicht nicht die beste lösung. Aber ja manchmal hilfts. Habe ich ja genau so bei meinen Lehrern gelehrnt.

Denn Schläge erhöhen ja das Denkvermögen ebenso wie zwanghaftes festhalten wohl beruhigt!


Aber ja, mein Beschützer Instinkt ist so gebe ich zu enorm. Und gerade die kleinen brauchen manchmal für eine Minute, ganz dringend einen Helden.

Bitte Ihr Eltern da draussen, ich verstehe gut das Ihr doch einfach irgend wie helfen wollt. Machtlos ist niemand gerne. Aber bitte nicht so! Information anstatt brachiale Methoden hilft sicherlich mal schon weiter.
21.04.11, 18:05:55
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