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Autor Nachricht
Lucky
(U6)

Hallo,
ich möchte an unserer Schule (Gymnasium) die Situation für die Asperger-Autisten verbessern (gibt ca. 12) Dazu will ich einen Fragebogen entwerfen um die Bedürfnisse besser abklären zu können. Einige Fragen sind mir schon eingefallen: Pausengestaltung, Referate, Klassenfahrt. Fällt euch noch was ein ? Ach, übrigens, bin selbst diagnostizierter Aspie. Was würdet ihr euch an eurer Schule wünschen bzw. hättet ihr euch gewünscht ?

Vielen Dank für eure Hilfe

04.04.11, 11:02:32
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wieso diese Fixierung auf Asperger?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.04.11, 12:28:17
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Lucky
(U6)

Weil ich selber Aspie bin und weil an unserer Schule keine anderen Autisten sind. Ich will übrigens auch meine Seminararbeit zu den Stärken von Asperger-Autisten gerade im Schulalltag schreiben. Also wäre es auch toll, wenn ihr von euren Erfolgen berichten könntet. Ich, zum Beispiel, warte die Schulcomputer und konnte auch schon einige Referate zur Vekehrsplanung, U-Bahnsystemen u.ä. halten. Aber leider besitzen nicht alle Lehrer dafür eine Sensibilität.
04.04.11, 15:04:43
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich bin kein Aspie, also wirst du warten müssen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.04.11, 16:28:52
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 04.04.11, 16:35:28

beschreibe doch für die hier lesenden asperger wie du dir deine seminararbeit vorstellst. die ist unabhängig von dem fragebogen, oder willst du dazu einen fragebogen entwickeln, den die asperger an deiner schule ausfüllen sollen?

"stärken" ist etwas "schwammig".
besteht bereits eine wertung, was ein erfolg ist?
soll das direkt auf den unterricht bezogen sein; allgemein zum schulbesuch; allgemein zum menschen, der eine schule besucht?

leider kann ich dir nicht weiterhelfen, weil ich kein asperger bin. habe nur mal gelesen, dass sie in der schule supergut sein sollen, wenn sie ihre spezialinteressen ausleben können und wenn nicht, sind sie grottenschlecht. willst du auf so etwas auch eingehen, wobei das wohl weniger als stärken betrachtet wird?

aber wenn ihr an der schule schon zu zwölft seid, könntet ihr euch doch austauschen? irgendwelche wissenschaftlichen studien weisen meist nur 8 teilnehmer auf - da wäret ihr mit 12 schon richtig gut...
04.04.11, 16:33:34
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zoccoly
(Autistenbereich)

Erstmal finde ich es gut, dass du dich dafür einsetzen willst, die Situation für Autisten zu verbessern.

Inzwischen spricht man vom Spektrum, deine Fixierung auf Asperger Autisten erinnert ein wenig an Klischees.

Ich kenne nicht deine Schule, von daher wäre es wirklich sinnvoller deine Mitschüler zu fragen.

stillgelegt
04.04.11, 16:57:26
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

@55555
Was bist du denn dann?

@Lucky
Dieses angestrebte Vorhaben empfinde ich als gut.

Ich selbst wäre darüber erfreut, wenn es in (allen) Schulen seperate Ruheräume gibt, in denen, wie z.B. in einer Bibliothek, möglichst viel Ruhe herrscht und das Reden und sonstiges Lärmen untersagt ist. Alle in eine Halle zu stecken und die da lärmen lassen ist für mich eine absolute Zumutung und menschenunwürdig.

Zudem bin ich für kürzere Pausenzeiten, was sich aber wohl schlecht im Hinblick auf die anderen durchsetzen lassen wird.

Zudem wäre es günstig, dass man eine mögliche Unterforderung vorbeugt, indem man z.B. einen zusätzlichen freien Lehrplan schafft, in welchem Sonderaufgaben festgelegt werden. Diese Aufgaben sollen dann dazu dienen, Dinge zu erlenen, die man sonst in der Schule im normalen Lehrplan nicht lernen würde. Dieses zusätzliche Wissen könnten sich dann die unterforderten Schüler selbst aneignen unter der Bedingung, dass es eben eine stille Einzelarbeit ist, und nicht den normalen Lehrplan behindern darf.

Des weiteren empfinde ich kürzere Schulzeiten als sehr sinnvoll, da man teilweise schon gegen Mittag rum ziemlich überreizt sein kann. Schulzeiten, die nur bis 13 Uhr gehen sind meiner Ansicht nach gerecht.

Allgemein sollten auch alle Lehrer darüebr unterrichtet werden, dass es erstens Autisten an ihrer Schule gibt, und wie man ihnen so umgeht, dass es möglichst nicht zu einer Auseinandersetzung zwischen Lehrer und Schüler kommt, da es z.B. Missverständnisse gab.

Sowas erlebte ich z.B. heute erst in der Schule wieder. Ein Lehrer zweifelte mehrmals an, dass ich mich zu einer bestimmten Frage von ihm gemeldet hätte. Ich meldete mich aber, und wiederholte das mehrmals mit dem Zusatz, dass er in dem Moment gerade weggesehen hat.
Indirekt motivierte er dann einen anderen Schüler dazu (weil er sagte, das er etwas bestimmtes jetzt nicht sagen wird, nachdem ich zum 3. mal wiederholte, dass ich mich gemeldet habe), mich zu Beleidigen; ich solle nicht so dumme Aussagen machen, und mich melden, und so weiter, was ich nicht so gut verstand und mich dann auch verwirrte. Der Lehrer stimmten den Aussagen des Schülers zu.
Sowas sollte im Grunde überhaupt bei keinem Schüler passieren, nur hat mich diese Situation besonders verwirrt, so dass ich erstmal nicht mehr mich auf den Unterricht konzentrieren konnte.
Die Lehrer sollten dann einfach wissen, dass ich an sich nicht lüge, und meine Behauptungen auch stimmen und dies nicht mehrfach wiederholt anzweifeln.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
04.04.11, 18:04:04
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Lucky
(U6)

Also, ich möchte eine Seminararbeit schreiben, wo ich von mir vorgegebene Fragebögen der SchülerInnen auswerten und interpretieren will. Daraus will ich dann für die LehrerInnen einen "Leitfaden" erstellen.
Wäre schön, wenn sich einige von euch auch bereiterklären würden, diesen Fragebogen (so ich ihn denn entworfen habe) zu beantworten. Das hätte den Vorteil, dass ich Infos aus unterschiedlichen Schulen erhalten würde.
04.04.11, 18:28:29
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Lucky
(U6)

geändert von: Lucky - 04.04.11, 18:33:02

@mortifer: danke für deine Anregungen
04.04.11, 18:32:15
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 04.04.11, 19:22:43

Wenn du mir den Fragebogen nach Fertigstellung zukommen lässt, so beantworte ich gerne die Fragen darauf soweit es mir möglich ist, nebenbei kann ich dann ja auch noch Korrekturlesen, da ich ein besonderes "Auge" für Fehler in Texten habe. ;)

Hast du denn bereits eine Vorstellung davon, wie du die Fragebögen dann auswerten willst? Also willst du dazu dann Statistiken erstellen, oder soll es nur eine reine Interpretation von überwiegenden gleichen oder ähnlichen Aussagen sein, oder beides, oder anderes noch? Gerade in diesem Kontext erscheint es mir als sehr wichtig, nicht nur nach mehrheitlichen Aussagen vorzugehen, sondern auch ggfs manche seltener genannte Aussagen miteinzubeziehen, sofern jene auch für andere Vorteile beinhalten (könnten), obgleich sie diese Aussage nicht machten, da sie z.B. daran nicht dachten. Zudem muss man auch immer abwägen, ob was umsetzbar ist, und wie konkret es dann umsetzbar ist.
Evtl könntest du daher in deinem Fragebogen auch noch die Möglichkeit gewähren, dass man zu seinen Vorstellungen auch noch ein paar Umsetzungsideen einbringen kann, so dass du dann auch dabei einige Anregungen erhälst.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

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04.04.11, 19:21:34
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von MoRtiFeR:
Was bist du denn dann?

Was gäbe es da wohl für Möglichkeiten?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
04.04.11, 21:59:33
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Es gibt nicht wenige Eltern, die ihr autistisches Kind an den Schulen als "Asperger" vorstellen, weil sie dann von Schulleitung und Lehrkräften weniger Widerstand zur Beschulung verspüren.
Diese Kategorisierung sagt also wenig aus über die wirkliche Befindlichkeit?

Bei Öffentlichkeitsarbeit erstaunt mich öfter, bei sogenannten Aspergern auf eine gewisse herablassende Eitelkeit zu treffen, zu den besonders Intelligenten gezählt zu werden.
Diese Kategorisierung sagt also wenig aus über die wirkliche Klugheit und Weisheit?
zwinkern

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
04.04.11, 22:53:43
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