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Autor Nachricht
Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 05.04.11, 22:24:45

@55555
Sofern man davon ausgeht, dass du deine Aussage im Kontext gemacht hast, dass du ein Autist seist/bist, kannst du nun noch atypischer Autist oder Kanner-Autist sein.
Sofern man davon ausgeht, dass du deine Aussage nicht im Kontext gemacht hast, dass du ein Autist seist/bist, kannst du alles mögliche nun sein, außer eben Asperger bzw Aspie.
Es kann aber auch sein, dass du die Bezeichnung "Aspie" ablehnst, und daher sagst, dass du eben kein Aspie bist, da du dich eben lieber als Asperger bezeichnest.

@Fundevogel
Zitat:
Diese Kategorisierung sagt also wenig aus über die wirkliche Klugheit und Weisheit?

Ich denke, diese Kategorisierung sagt soviel aus, wie sie aussagen soll, dass z.B. Asperger eben eine leichte Form des Autismus ist, bzw einen leichten Autismus beschreibt. Autist, ob nun Kanner oder Asperger, zu sein sagt jedoch nichts dazu aus, wie Intelligent man ist.
Das Problem liegt dann einfach daran, dass man mit den Begriffen Asperger und Kanner fäschlicherweise sofort die Intelligenz mit ins Spiel bringt.

Eine hohe Intelligenz ist zwar für Autisten von Vorteil, wenn sie damit dann persönliche Schwierigkeiten kompensieren oder lösen können, aber auch minder-intelligente Autisten können ggfs diverse Schwierigkeiten kompensieren oder lösen, wenn wohl in der Menge dann wohl weniger.
Hochintelligente Menschen, die Asperger haben, können wohl ihre Probleme auch nicht besser kompensieren durch Selbstüberlegungen und Strategien, als hochintelligente Kanner-Autisten; da Kanner aber eine stärkere Ausprägung des Autismus haben, folglich auch stärkere Probleme, die schwieriger zu kompensieren/lösen sind, haben Kanner-Autisten tendenziell im Vergleich zu gleichintelligenten Aspergern trotzdem noch mehr Probleme/Schwierigkeiten als Asperger.

Daher kommt wohl der Eindruck, dass Asperger, die an sich weniger Schwierigkeiten bedingt durch den leichten Autismus in der Gesellschaft haben, intelligenter sein müssten, als Kanner.

Die Intelligenz eines Menschen hängt also damit zusammen, wie gut er Strategien und Lösungen für Probleme finden kann, aber nicht damit, wie viele und wie starke Probleme man hat.
Aus diesen und wohl noch anderen Gründen, kommt wohl der falsche Eindruck, dass Asperger immer intelligenter als Kanner sein müssten, und daher auch "lieber" an Regelschulen aufgenommen werden, als Kanner.

PS: Entschuldigt mein Durcheinander in meinen Gedankengängen. (Und lasse auch ganze Satzteile weg im Schreiben, oder einzelne Wörter und mache mehr Schreibfehler) In letzter Zeit bringe ich Gedanken im Kopf durcheinander, so dass ich dann in einem Satz zwei verschiedene Gedanken zusammenbringe, wodurch der Satz dann keinen Sinn mehr macht. Habe das jetzt wieder korrigiert oben, dafür ist es nun "abgehackt" geschrieben. Dieses Problem, dass meine Gedanken durcheinander geraten, wird zur Zeit immer störrender für mich. Ich lagere das Thema mal aus.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
05.04.11, 21:53:20
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nein, ich wollte darauf hinaus, daß dieser verbreitete Mythos, daß Asperger irgendwie schlauer wären als Kanner hier wieder mal auftaucht. Keine guten Voraussetzungen für Aufklärung.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.04.11, 00:48:50
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an3010
(stillgelegt)


"weiße Menschen sind schlauer als dunkelhäutige Menschen"
Gedankengänge von vielen rassistischen Menschen in Deutschland
"Asperger sind schlauer als Kanner"
Gedankengänge von wem?
Gibt es hier Parallelen?

[In Ableitung der Sanktionen aus früheren Kniggeverfahren aufgrund Moderationsentscheides bis zum 25.10.2011 vollgesperrt (aktuelle verlängerte Frist siehe unten) wegen wiederholter Indiskretion. Gegen diese Entscheidung können andere Nutzer eine Revision anstreben.

Wegen wiederholter Sperrumgehung via Gastzugang selbst nach einem Hinweis auf die Anleitung mit dazu teils noch provokativen Inhalten, nach welcher im Ermessen des Administrators Sperrumgehungen mit unbegrenzter Sperrung geahndet werden können, wurde die Dauer der Vollsperrung bis zum 28.2.2012 verlängert.

Wegen unbelehrbarer weiterer Sperrumgehungen wurde die Sperrdauer auf ein Jahr bis zum 1.9.2012 verlängert.

Eine eventuelle Wiederfreischaltung erfolgt nach Ablauf der Frist auf Nachfrage, mfg [55555]]
06.04.11, 07:50:39
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Antika
(Autistenbereich)

Ich glaube nicht dass Asperger weniger Schwierigkeiten haben, und schon gar nicht wenn sie einen hohen IQ haben. Ich sehe es doch an meinem Sohn. Da man bei ihm einen hohen IQ festgestellt hat, wirft man ihm nun erst recht Faulheit vor. "Du bist doch intelligent" heißt es, "warum schaffst du es denn nicht aus deinem Leben was zu machen".

Er ist in vielen Dingen sehr schnell überfordert. Man erwartet von ihm Schnelligkeit und Ausdauer, da er doch sehr intelligent ist. Stress kann er überhaupt nicht ab, da kann er nicht mehr "richtig" denken. (Das ist bei mir nicht anders.)

Bei einem NA mag ja eine hohe Intelligenz noch von Vorteil sein (obwohl auch die es nicht leicht haben), bei einem Autisten bringt sie jedoch keine Vorteile. Das ist meine Meinung, denn ich erlebe es ja jeden Tag selbst.

Ich selbst habe einen ganz normalen IQ, es jedoch als Asperger Autist auch nicht wirklich einfach. Die NA haben ihre eigene feste Vorstellung, wie ein Autist zu sein hat. Wer da nicht hineinpasst ist eben kein Autist sondern eher einer der sich durch Ausreden vor der Arbeit drücken möchte.

Autist bleibt Autist, egal ob er einen niedrigen, einen normalen oder einen hohen IQ hat. Der Autist hat es in der Welt der NA einfach schwer.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
06.04.11, 09:01:39
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nach heutigen Stand ist es doch so, daß sich diese Unterdiagnosen als nicht begründbar herausgestellt haben. Es wurden im Verlauf der Existenz diese rUnterdiagnosen etliche Systematiken solcher Unterschiede aufgestellt, objektiv betrachtet stimmen die wohl alle nicht mit der Realtät überein, es sei denn vielleicht Diagnostiker hatten die eigentlichen Diagnosekriterien zugunsten dieser Zuschreibungen ausgehebelt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.04.11, 10:53:05
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Schneekugel
(Standard)

Also theoretisch hätte ich so einen tollen IQ. Rein praktisch bringt der in Verbindung mit Asperger/Autismus usw... (ich halte auch nicht soviel von dem ganzem Einteilungsquatsch) nicht wirklich so viel, als das man im Alltag damit gegenüber NT´s so toll brillieren könnte, wie es sich manche einbilden oder es im Fernsehen dargestellt wird. Nebenbei habe ich meine Zweifel ob die damals gemachten Tests (ging eigentlich nur um Schuleignung) wirklich so aussagekräftig waren, da einerseits einiges textbasiert war und ich halt einmal 50% meiner Freizeit mit lesen verbringe, als auch sehr viel bildliches bzw. mathematisches das man bildlich umwandeln konnte. Also das ist in etwas als würdest du jemandem, der sich gaudihalber den ganzen Tag zufällige Reihungen von Spielkarten gibst, Gedächtnisaufgaben gibst um seine angebliche Intelligenz festzustellen. *tocktock*

Trotzdem stehst du vor den gleichen Problemen, wie etwa eigenem Unverständnis sich nicht seinen Spezialinteressen zu widmen um rein logisch vollkommen unsinnigen Tätigkeiten nachzugehen. Das mit der Reizüberflutung ist auch ein Wackelthema: Einerseits erlebe ich öfter, dass ich scheinbar mehr wahrnehme als typische NT´s, eben da dieses Filterzeugs nicht so einsetzt. Also wie bei Autismus üblich halt das man alles mögliche mitbekommt, sowohl positives als auch negatives. Und wenn ich ausgeruht usw... bin, kann ich die Informationsflut scheinbar auch komplett zu verarbeiten. Also mehr Infos + in der Lage sein das zu verarbeiten klingt ja erstmal super. Nur die Energiereserven scheinen die gleichen zu sein. Das heisst ist zwar schön, dass ich 1 Stunde lang scheinbar den Vierfachprozessor anwerfen kann um damit jegliche sinnvolle und sinnlose Information zu verarbeiten, bevor die Rübe ausgelaugt ist, nur der NT kann scheinbar 4 Stunden lang seinen Einkernprozessor rennen lassen und kommt damit zu 98% genauso aus, da er ja vorher ohnehin scheinbar den Informationsschwall filtert und nur das relevante verarbeitet, was mir scheinbar nicht möglich ist. Womit im Endeffekt das gleiche rauskommt, nur das ich schon übermüdet bin. Und klar, manchmal ergibt sich der Zufall, dass irgendwas eigentlich unrelevantes dann doch relevant ist, aber naja...

Dazu bist du immer noch darauf angewiesen, dass alles in gewissen Ordnungen geschieht. Was nützt dir die angelich so schlaue Rübe, wenn ein Lehrer seinen Stoff in einer für dich derart chaotischen Art und Weise vorträgt, die andere Schüler aber nicht derart beeinträchtigt, dass du es einfach nicht verarbeiten kannst? Es gab Lehrer wo ich den kompletten Stoff eigentlich neben dem Unterricht aus externen Quellen wie Büchern usw... bezogen habe. Was dann wieder zu Problemen führt wie: Lehrer xyz nutzt eben ein bestimmtes Schema für dies und das, du benutzt jetzt aber bei der Schularbeit ein anderes, dass du aus einem Fachbuch so gelernt hast, und Lehrer xyz fängt dann halt an zu lamentieren, dass das nicht der Aufgabenstellung entspreche, denn er hätte bewusst dieses oder jenes Schema gewählt und unterrichtet und es ginge ja bei der Schularbeit ob man SEINEN Stoff verstanden hätte. *kopf - Tisch*

Von daher ist ja schön, wenn ich theoretisch 2 Stunden am Tag vielleicht höherer Mathematik nachgehen könnte, aber für einen 9 Stunden Arbeitstag muss es halt irgendwas sein, was ich halt 9 Stunden lang durchhalten kann ohne Reizüberflutung zu haben. Und ein, zwei Stunden kann ich auch den NT Kram sekundär laufen lassen, aber durch den normalen Bürobetrieb kommen doch halt ständig für einen NT normale Unterbrechungen die mich aber nach und nach mehr belasten und selbst, wenn man darum bittet dies zu unterlassen oder Alternativen zu wählen, prallen da immer noch zwei unterschiedliche Verständniswelten aufeinander. Es nützt nichts darum zu bitten, einen bitte bei der Arbeit nicht zu unterbrechen, wenn "mal eben kurz schauen ob eine Rechnung bei dir liegt", "fragen ob du einen Kaffee willst", "vor meinem Büro kurz Blumen giessen"... usw... von NTs gar nicht als Störung wahrgenommen werden. Also klar respektieren sie den Wunsch - innerhalb ihres Verständnisses.

Ich würde sagen von persönlichen Vergleichen her, dauerts halt länger bis das Informationsmaximum erreicht wird bzw. kann man halt mehr störende Reize verarbeiten bis es halt soweit ist. Durch das "normal" wirken und den "normalen" Kontakt mit NTs ist man diesen vermehrten Reizen aber auch ständig ausgesetzt und bekommt weniger Rücksichtnahme, selbst im privatem Bereich muss man sich ständig rechtfertigen.
06.04.11, 11:15:21
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

An mir beobachte ich eigentlich keine so deutlichen Ermüdungserscheinungen bei Denktätigkeiten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.04.11, 11:39:27
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Antika
(Autistenbereich)

Ermüdungserscheinungen erkenne ich bei meinen Denktätigkeiten eigentlich auch nicht, jedoch fällt mir immer wieder auf dass bei Stress so eine Art Denkblockade bei mir eintritt.

Und das kennt mein Sohn auch. Er hat zwar eine sehr schnelle Auffassungsgabe, aber fängt bei Stress nicht wirklich was damit an.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
06.04.11, 11:49:12
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Schneekugel
(Standard)

geändert von: Schneekugel - 06.04.11, 12:00:44

Ermüdung ist nicht ganz korrekt im Sinne körperlicher Erschöpfung. Aber ich beginne deutlich langsamer zu werden, unkonzentrierter zu sein, werde durch Störungen mehr aus dem Gleichgewicht gebracht, kann immer weniger Dinge gleichzeitig handeln, habe manchmal Aussetzer wo ich sekundenlang oder länger einfach nur irgendwie den Bildschirm und das was ich gerade bearbeite anstarre ohne das sich Gedanken bilden usw...

Weiss nicht wie man das ausdrücken soll.
06.04.11, 11:59:48
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Gut, bei einer sensiblen Wahrnehmung sollte man natürlich "artgerecht" entsprechend ungestört oder auch allgemein langfristig unüberlastet sein.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.04.11, 12:03:05
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schneeweiß
(Angehörigenbereich)

@ schneekugel
Deine Beschreibung der Belastungssituation und der Folgen hilft mir, meinen Sohn wieder ein Stück besser zu verstehen. Ich wundere mich manchmal, warum er, wenn er aus der Schule kommt, nicht mal seinem Hobby nachgehen kann, wo er sich doch eigentlich dabei entspannen kann. Wenn man es unter dem von dir beschriebenen Aspekt betrachtet, ist sein Kopf wohl sogar für sein Hobby zu voll. Bleibt die Frage, wie er den Kopf wieder frei bekommt, wenn er nicht mal seinem Hobby nachgehen kann.
Mir ist bei ihm aufgefallen, dass sich im Lauf eines (Schul-)Tages seine Anspannung staut. Er kann sie zwischendurch nicht abreagieren. Das ist bei mir anders. Ich muss mit einer dauerquatschenden Kollegin das Büro teilen, was auf die Dauer schwer erträglich ist. Wenn ich aber mal ein paar Minuten aus dem Büro gehe, bin ich wieder entspannter und kann das Gelaber wieder eine Weile ertragen.
06.04.11, 18:35:11
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 06.04.11, 21:08:02

Zitat von 55555:
Nein, ich wollte darauf hinaus, daß dieser verbreitete Mythos, daß Asperger irgendwie schlauer wären als Kanner hier wieder mal auftaucht. Keine guten Voraussetzungen für Aufklärung.

Was nein? Deine Aussage, meine Frage, deine Frage, meine Antwort, haben allessamt nichts mit der Intelligenzfrage zu tun gehabt.
Deine Aussage, sagt doch nicht aus, dass Aspies irgendwie schlauer oder nicht schlauer wären als Kanner, selbst dann nicht, wenn man es als Ironie oder Sarkasmus oder Zynismus auffassen würde nicht. Kriege ich denn dann noch die Antwort? Denn meine Ausführen sind auch so gemeint, wie geschrieben. zwinkern

@Antika
Dass eine hohe Intelligenz an sich nichts über die Schwierigkeitenmenge, bzw -intensität aussagt, schrieb ich bereits (Vllt sollte ich hier hinzufügen, dass damit die Grundschwierigkeiten gemeint sind). Das hast du vermutlich falsch in Verbindung gebracht. Das Asperger auch große Schwierigkeiten haben können, stritt ich nicht ab, sondern ich schrieb nur, dass Kanner allgemein wohl auch größere Schwierigkeiten haben (sofern man es statistisch betrachtet), d.h. aber nicht, dass ein jeder Asperger immer weniger Schwierigkeiten haben muss, als ein Kanner. Der Mensch ist ja zudem nicht nur Autist, sondern auch Mensch, und als Mensch hat man zudem noch Schwierigkeiten, die weniger dem Autismus entstammen. Ich spreche hier also mehr in Tendenzen, also statistisch, wo es auch Ausnahmen gibt, bzw das Feld der Möglichkeiten sehr groß ist, so wie es ja auch sehr empathische Autisten geben kann, auch wenn die Mehrheit der Autisten eher systematisch sind.

Die Denklähmung durch Stress und die allgemeine Überforderung mit dem NA-Alltag kenne ich ja auch; dagegen hilft Intelligenz erstmal nichts. Die Intelligenz bzw Kreativität hilft mir dann aber dabei, dass ich z.B. Stress möglichst vermeide, so dass ich unvermeidbaren Stress besser ertragen kann; somit habe ich es dann leichter, als jemand, der dazu z.B. keine Lösungen finden kann.

Zitat:
Ich selbst habe einen ganz normalen IQ, es jedoch als Asperger Autist auch nicht wirklich einfach.

Ich sagte nicht, dass es "einfach" sei, ob mit hohen oder niedrigen IQ. zwinkern

Zitat:
Autist bleibt Autist, egal ob er einen niedrigen, einen normalen oder einen hohen IQ hat.

Bestritt ich auch nie.

@Schneekugel
Kenne ich an sich so auch alles. Intelligenz hilft hier ja auch nicht gegen Reizüberflutungen, Kopfschmerzen, Chaotisierung durch andere Schemata als eigene, die man anwenden soll, Frust und Depression, wenn man seinen Interessen nicht ausreichend ununterbvbrochen nachgehen kann, Müdigkeit, Erschöpfung usw. Gegen diese Erscheinungen kann man nichts machen in sich, aber man kann versuchen vorbeugend zu sein. D.h. z.B. dass ich jetzt am Tag nicht mehr soviel Musik höre, um mich Dauerhaft von allem abzuschotten, sondern jede Zeit, in der es relativ ruhig ist, kleinere Geärusche, die man hört, in Kauf zu nehmen. Ich kann also abwägen, was ist davon besser, und womir spare ich mehr Energie ein. Hier knn ich durch Nachdenken Möglichkeiten finden, um die oben genannten Probleme, möglichst gering zu halten, so dass ich z.B. nach der Schule nicht zu 200% KO bin, sondern evtl nur noch zu 110-90%. Das ändert nichts an den Ursachen, und nichts daran, dass es diese Probleme dennoch gibt, es ändert nur daran etwas, dass ich eben noch länger durchhalte, als vorher. Ich bin dann schon froh, wenn ich nach der Vormittagspause einen nicht allzu hohen Energieverlust erlitten habe, und Mittags rum kein starkes Energietief habe, sondern nur ein leichtes, von welchem ich mich in Ruhe evtl noch ausreichend erholen kann.

Zitat:
Ermüdungserscheinungen bei Denktätigkeiten.

Denken kann ich i.d.R. auch von früh bis nachts ohne dadurch müde/erschöpft zu werden, man wird nur erschöpft durch zuviele Reize um einen, die dann zuviel Energie verbrauchen bzgl der Verarbeitung im Kopf; so als müsste ein NA aus einer Unterhaltung zwischen 10 Leuten alles auffassen und verarbeiten, was ein jeder einzelner sagt, also polyphon pder heterogen zur gleichen Zeit denken können. Mein Denken ist i.d.R. linear/monophon. Muss ich polyphon/heterogen denken, wie bei Unterhaltungen von mehreren Menschen, weil ich verschiedene Gespräche anderer nicht filtern kann, dann kann ich nicht mehr denken. Genauso wie bei Stress, wenn jemand sagt, ich muss etwas in 1 Minute fertig haben, denke ich daran, wie lange die Minute noch gehen wird, und ob ich das noch schaffe, und dann kann ich mich nicht auf das konzentrieren, was ich tun soll, es kommt dann zu Denkblockaden, weil ich dnn wieder polyphon/heterogen denken muss, was ich nicht kann.

Nach der Schule habe ich z.B. auch immer ein Dauerrauschen im Ohr, das deutlich hörbar ist, vorallem auf der rechten Seite, da die ganze Klasse Rechts von mir sitzt, und zudem einen überreizten Kopf. Zudem einen starken Ohrdruck, und jetzt kommt auch wieder das Ohrklopfen auf, dass ich seit über 6 Jahren nicht mehr hatte. Oft kann ich dann erstmal gar nichts mehr machen, entweder ich gehe dann vom Auto noch in mein Zimmer, oder ich verweile direkt im Auto und rege mich eine Zeit lang nicht mehr. Dieses Kopfrauschen und die Überreizung des Kopfes legt sich dann erst nach und nach nach 2-4 Stunden soweit, dass ich wieder aktiver werde. Das habe ich täglich, aber bis jetzt habe ich es geschafft, noch mehr auszuhalten, durch ein paar Strategien, die ich mir erdacht habe.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
06.04.11, 21:06:32
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