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Autor Nachricht
schuschu
(Angehörigenbereich)

gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht, es braucht nur passende bedingungen um zu gedeihen ;-)
27.03.13, 19:18:39
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Bicycle
(Autistenbereich)

Er ist 3 Jahre alt. Ich denke das mit der Sprache kommt von alleine.
Gerade bei Sachen mit denen er sich ausdrückt, würde ich nicht Frühförderung betreiben.
Z.B. wenn er einen Satz dann mal traurig und mal fröhlich aussprechen soll, weil irgendwer mit dieser Betonung traurig oder fröhlich verbindet.
Das ist eigentlich dann der erste Schritt, um weg von der Intuition zu gehen, dass man weiß wie man etwas aus der eigenen Sicht richtig tut, und dafür irgendwelche vorgefertigten Schemen einsetzt.
Alles was richtig für ihn ist, wird er früher oder später, denke ich mal, auch von sich aus einsetzen.

In Behindertenheimen wird auch gesagt "Mit den will ich nichts zu tun haben, der macht immer das und das."
Von daher würde ich nicht unbedingt sagen, dass es nicht gleich Außenseiter gibt, nur weil an einen bestimmten Ort jeder irgendwie "anders" ist.

Das ist zumindest meine Meinung zu diesen Themen.
27.03.13, 21:44:20
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LilithDreams
(Mutter)

Zitat von Bicycle:

Gerade bei Sachen mit denen er sich ausdrückt, würde ich nicht Frühförderung betreiben.
Z.B. wenn er einen Satz dann mal traurig und mal fröhlich aussprechen soll, weil irgendwer mit dieser Betonung traurig oder fröhlich verbindet.


Damit hat er auch (und da bin ich sehr froh drüber) keine Probleme, schon allein wie er mich anschaut wenn er aufgeregt oder fröhlich ist drückt mehr aus als wie es jegliche Betonung oder Aussage könnte... wobei mir gerade auffällt das er nie "traurig" wirkt. Wenn dann ist er wütend oder frustriert, wenn er zum Beispiel kein Spielzeug bekommt oder schlafen gehen muss o.ä. Ich hab ihn noch nie traurig gesehen... Ich glaub das würde ich auch gar nicht ertragen. Mit seiner Wut komme ich zurecht, aber wenn ich mal seh das ihm wirklich was im Herzen weh tut dann würde ich alles dafür machen es zu ändern.


Zitat von Bicycle:
In Behindertenheimen wird auch gesagt "Mit den will ich nichts zu tun haben, der macht immer das und das."
Von daher würde ich nicht unbedingt sagen, dass es nicht gleich Außenseiter gibt, nur weil an einen bestimmten Ort jeder irgendwie "anders" ist.
Das ist zumindest meine Meinung zu diesen Themen.


Ich habe halt unglaubliche Angst das er vernachlässigt wird, weil er eben noch nicht reden kann. Ihm kann einfach mal so ein fieses Kind was tun und er kann es der Erzieherin nicht sagen. Im SVE sind Gruppen bis zu 7 Kinder. Im Kindergarten 25. Wie sollen zwei Erzieherinnen 25 Kinder im Auge behalten und noch zusätzlich auf die besonderen Bedürfnisse von meinem Kind eingehen? Es wäre natürlich eine ganz andere Sache wenn er endlich reden würde, dann bräuchte er das SVE auch gar nicht...
27.03.13, 22:14:25
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schuschu
(Angehörigenbereich)

geändert von: schuschu - 27.03.13, 22:47:16

wenn die bedingungen nicht passen, nutzt das reden können auch nichts, ganz schnell kann es ihm sprache verschlagen, wenn das umfeld nicht passt, nicht barrierefrei ist.

zum thema 2 erzieherinnen für 25 kinder...ich fände es gut, wenn inklusion für deinen jungen ein erlebter gelebter begriff wird...und alle mit und an ihm lernen, was inklusion heisst und wie es gelebt werden kann
hilfestellung gibt sicher auch die ESH, siehe in der Menuleiste...

habe ein gespür dafür wie es ihm geht...und ob er selbst das will, was du gut für ihn findest.

wichtig zum guten gedeihen und sich entwickeln sind ein passendes barrierefreies umfeld...wenn dafür gesorgt ist, kann dein junge seine energie für seine entwicklung verwenden und nicht dafür seine recourcen zum stress abbauen zu verschwenden.
und nochmal: gras wächst nicht schneller wenn man daran zeiht( förderungen damit er schneller das sprechen anfängt) das muss man nicht lernen...es fängt dann an , wenn es zeit für ihn ist...nicht dann , wenn wir meinen es müsste an der zeit sein..


27.03.13, 22:44:58
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drvaust
(stillgelegt)

Förderung und spezielle Einrichtungen sind sehr schwierige Angelegenheiten. Das kann das Gegenteil bewirken.
Richtige Förderung ist gut, aber was ist richtig. Wenn das Kind, um genauso 'gut' wie normale Kinder zu sein, intensiv gefördert und therapiert wird, kann das für das Kind viel Streß sein und die Kraft für weitere Entwicklung rauben. Es gibt extreme Beispiele, da wurde z.B. ein Kind intensiv gefördert/therapiert, um sich normal verhalten zu können. Danach verhielt sich das Kind viel normaler, aber sprach nicht mehr, reagiert kaum noch und machte wieder ins Bett. Förderung muß dem Kind entsprechen und darf das Kind nicht zu sehr belasten.
Spezielle Einrichtungen können zu einer Ausgrenzung führen. Wenn das Ziel nicht eine völlige Inklusion ist, sondern zu einer weiteren Laufbahn in Fördereinrichtungen führt, kann damit der spezielle Lebenslauf als Behinderter vorprogrammiert werden. Wenn ein Kind von einer Fördereinrichtung kommt, könnte es sein, daß die Schule Vorurteile hat und an eine Förderschule verweist. So könnte das weiter gehen, am Ende steht evtl. Behindertenwerkstatt und Heim statt Studium usw.. Außerdem ist es in einer Fördereinrichtung schwerer, den Umgang mit normalen Menschen zu lernen, so daß dann der Wechsel in das normale Leben viel schwerer wird.
Gut wäre evtl. ein guter Kindergarten, mit kleinen Gruppen und gutem Personal, aber keine spezielle Fördereinrichtung. Dazu etwas spezielle Förderung, die Spaß macht und nicht belastet. Vielleicht beginnt Dein Sohn in wenigen Monaten, von sich aus, richtig zu sprechen, weil er das dann für sinnvoll hält.
28.03.13, 00:17:27
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green
(Autistenbereich)

geändert von: green - 28.03.13, 19:35:54

ich kann Dir nur einen waldkindergarten "ans herz legen". wenn Du nicht auf betreuung, wegen berufstätigkeit angewiesen bist - die meisten waldkindergärten arbeiten von sich aus integrativ, da benötigt´s keine diagnose. das besondere daran: reizüberflutung wegen 80 db in "normalen wuseligen" kigas gibt es dort nicht. klick mal hier http://www.waldkindergarten-bamberg.de/index.php?article_id=3. lg, green

Listening on port XY...
28.03.13, 19:34:04
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von LilithDreams:
Bicycle ich denke schon das ich eine richtige Diagnose brauche, weil ich meinen Sohn einfach jegliche Förderung geben möchte die er braucht.

Viele können sich vorher nicht im Traum vorstellen welche unglaublich negativen Folgen eine solche Diagnose gerade in dem Alter haben kann. Und aus Ahnungslosigkeit lassen sich dann immer wieder Eltern wie du darauf ein um dann nicht selten ungefähr 20 Jahre zunehmende Dauersorgen beim Kampf gegen kontraproduktiv eingestellte Bürokraten zu haben, die auch dein Leben verkürzen werden, einfach wegen dem Dysstreß, dem du ausgesetzt sein wirst, wenn du dich nicht dazu breitschlagen läßt alles mitzumachen, was dann oft damit endet das Kind in ein Heim zu geben.

Durchschnittliche Deutsche haben nicht den Schimmer einer Ahnung wie massiv in diesem Bereich diskriminiert wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.03.13, 13:09:05
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