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Autor Nachricht
LilithDreams
(Mutter)

geändert von: LilithDreams - 26.03.13, 16:01:18

Hallo zusammen, ich habe die Diagnose für meinen Sohn vor einigen Tagen bekommen und habe schon etwas im Internet recherchiert... bin mir aber trotzdem nicht wirklich sicher was es nun heißt wenn der Verdacht sich bestätigt? Welche Form ist es dann? Bzw. Wird es so genannt solange noch keine Direkte Diagnose vorhanden ist?

LG Julia
26.03.13, 15:57:15
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Bicycle
(Autistenbereich)

In einen anderen Thread hattest du geschrieben, dass es bisher nur ein Verdacht ist und das Gespräch zur Abklärung erst noch folgt. Hier schreibst du von einer Diagnose und im nächsten Satz aber wieder von Verdacht.
Was meinst du damit?

Welche Form es ist und was das im Groben heißt, bekommt man eigentlich alles beim Gespräch über die Diagnose gesagt.
26.03.13, 16:56:39
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Antika
(Autistenbereich)

Zitat von LilithDreams:
Hallo zusammen, ich habe die Diagnose für meinen Sohn vor einigen Tagen bekommen[...]


Was für eine Diagnose hast du für deinen Sohn bekommen?

Zitat von LilithDreams:
bin mir aber trotzdem nicht wirklich sicher was es nun heißt wenn der Verdacht sich bestätigt?


Verdacht...hört sich für mich jetzt seltsam an....so negativ....so nach einer ganz üblen Sache.



Zitat von LilithDreams:
Welche Form ist es dann? Bzw. Wird es so genannt solange noch keine Direkte Diagnose vorhanden ist?

LG Julia


Was meinst du mit Form?
Und was meinst du mit Direkte Diagnose?



"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
26.03.13, 17:08:22
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LilithDreams
(Mutter)

Zitat von Bicycle:
In einen anderen Thread hattest du geschrieben, dass es bisher nur ein Verdacht ist und das Gespräch zur Abklärung erst noch folgt. Hier schreibst du von einer Diagnose und im nächsten Satz aber wieder von Verdacht.
Was meinst du damit?
Welche Form es ist und was das im Groben heißt, bekommt man eigentlich alles beim Gespräch über die Diagnose gesagt.


Tut mir leid, ich hab mich anscheinend falsch ausgedrückt. Es ist so, es soll im Kindergarten ein Integrativer Platz für meinen Sohn dafür beantragt werden, dafür brauchten die einen Brief vom Kinderarzt der ihn untersucht hat. ( Da der Termin im SPZ erst im Juni ist)
Auf dem Brief steht ganz oben:

Diagnose: Kombinierte Entwicklungsstörung
Sprachentwicklungstörung
Verhaltensstörung
Verdacht auf Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] - Spektrum - Störung

Das meinte ich mit "Diagnose", weil es in dem Brief (Attest, oder wie auch immer) so steht.
26.03.13, 19:29:43
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schuschu
(Angehörigenbereich)

geändert von: schuschu - 26.03.13, 20:13:51

möchtest du selbst diese diagnose verfahren ? ich meine damit, wolltest du es dass diagnostiziert wird, wurde?

wie geht es dir damit, wenn du selbst all diese wörter in dieser diagnose liest? und wie würde es deinem sohn damit gehen, wenn er all das mal über sich zum lesen bekommt, was andere da über ihn schrieben?
26.03.13, 20:13:06
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Antika
(Autistenbereich)

Zitat von LilithDreams:

Diagnose: Kombinierte Entwicklungsstörung
Sprachentwicklungstörung
Verhaltensstörung
Verdacht auf Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] - Spektrum - Störung



So viele Diagnosen auf einen "Haufen" kann man heutzutage schon als Kind erhalten?

Da komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
26.03.13, 20:24:44
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LilithDreams
(Mutter)

geändert von: [modmod] - 26.03.13, 22:48:28

Kettenbeiträge zusammengefaßt [drvaust]

Zitat von schuschu:
möchtest du selbst diese diagnose verfahren ? ich meine damit, wolltest du es dass diagnostiziert wird, wurde?

wie geht es dir damit, wenn du selbst all diese wörter in dieser diagnose liest? und wie würde es deinem sohn damit gehen, wenn er all das mal über sich zum lesen bekommt, was andere da über ihn schrieben?


Ganz ehrlich? Es macht endlich einen Sinn.... ich beschäftige mich mit Psychologie als Hobby seit ich 13 bin. Ich bin einer sehr einfühlsamer Mensch... und mein Sohn hat mich zur Verzweiflung gebracht. Ich konnte teilweise mit anderen Kindern besser umgehen wie mit ihm... er war seit seines frühesten Alters ein Rätsel für mich. Ich fühle mich, als ob ich als Mutter auf voller Line versagt hätte. Obwohl ich mein Kind anbete und alles für seine Förderung getan hab. Ich konnte es mir nie erklären warum er so ist wie er ist. Seit dem der Vedacht besteht und ich mich auch näher mit dem Thema befasst hab, auch in diesem Forum, als mir ein Autist endlich erklärt hat wie der Gedankengang von !!meinem Kind!! funktioniert, verstehe ich ihn endlich!! Plötzlich macht alles einen Sinn und ist ganz logisch, ich habe mit dieser "Diagnose" oder "Verdacht" was auch immer... plötzlichen Zugang zu meinem Kind. Ich seh ihn anders, ich akzeptiere das er anders ist. Ich versuche ihn nicht mehr in Normen und Gesellschaftsregeln zu pressen und auf einmal merke ich, dass er viel entspannter ist. Sogar den Erzieherinnen im Kiga fällt es auf! Er ist ausgeglichener und hat nicht mehr so oft seine Wutattacken...

Ich empfinde diese "Diagnose" als einen komplett neuen, mir fremden, jedoch faszinierenden Weg endlich Zugang zu meinem Sohn zu finden und ihn zu verstehen. Keinesfalls macht mir die Diagnose Angst... Denn das er anders ist wusste ich tief im Innern seit er ein paar Monate alt war, es befreit mich. WEil ich endlich weiß, das der Grund warum er so "anders" ist, eigentlich vollkommen normal ist. Er ist nicht krank oder gestört... er ist einfach etwas besonderes. Und plötzlich habe ich keine Angst mehr vor der Zukunft, ich freue mich drauf, das mein Sohn mir eine andere Welt (seine Welt) zeigt.



Zitat von Antika:

So viele Diagnosen auf einen "Haufen" kann man heutzutage schon als Kind erhalten?

Da komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus.


Nun ja... er hat sich bei der Kinderärztin von seiner "besten Seite" gezeigt.... sie hat von ihm Sachen verlangt die er einfach nicht machen wollte. Ich kenne ja schon meinen Sohn und weiß wann genug ist und ich ihn einfach in Ruhe lassen sollte.... die Kinderärztin nicht. Sie hat ihn aus der Fassung gebracht und war danach schockiert das er so reagiert. z.B. hat sie versucht mit ihm was anderes zu "spielen" als er mit etwas für ihn faszinierendes gespielt hat. Ich weiß, dass kann man mit ihm nicht machen, sie wusste es nicht. Darauf hin ist alles durch den Raum geflogen und er war überhaupt nicht mehr zugänglich... er wollte halt einfach die Ente rauf und runter fahren lassen... Sie versteht ihn einfach nicht. Ich hatte ( bis ich dieses Forum gefunden hab) das Gefühl niemand außer mir versteht ihn...
26.03.13, 22:07:58
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von LilithDreams:
Verdacht auf Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] - Spektrum - Störung
Autismus-Spektrum-Störung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] bedeutet Autismus, ohne spezielle Unterteilung. Irgend eine Form von Autismus.
Ein Kinderarzt darf Autismus nicht diagnostizieren, das darf nur ein Psychiater. Außerdem kennt sich ein Kinderarzt selten ausreichend mit Autismus aus, sogar viele Psychiater kennen sich damit nicht richtig aus.
Das ist also nur ein Verdacht, keine Verdachts-Diagnose.

Zitat von LilithDreams:
Ich versuche ihn nicht mehr in Normen und Gesellschaftsregeln zu pressen ...
Das machst Du richtig.
Zitat von LilithDreams:
... und auf einmal merke ich, dass er viel entspannter ist. Sogar den Erzieherinnen im Kiga fällt es auf! Er ist ausgeglichener ...
Das ist eine wichtige Erkenntnis.
26.03.13, 23:14:17
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Bicycle
(Autistenbereich)

Wenn du deinen Sohn jetzt bereits schon anders siehst und das ihn scheinbar gut tut, brauchst du dann noch eine "richtige" Diagnose?
Ich denke der Kindergarten bzw. die dortigen Erzieher können auch anders auf ihn reagieren, ohne einen "offiziellen" integrativen Platz.
Bürokratie sehe ich bei Integration eher als hinderlich oder zumindest sinnlos. Durch irgendwelche Zettel wird nicht gleich der Charakter der Menschen ausgetauscht, die sich anschließend mit den Kind beschäftigen.
27.03.13, 15:20:52
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LilithDreams
(Mutter)

Danke für die Erklärung drvaust! Genau das wollte ich eigentlich auch wissen, was genau das nun heißt :) Jetzt weiß ich zumindest was der offizielle Stand der Dinge ist :)


Bicycle ich denke schon das ich eine richtige Diagnose brauche, weil ich meinen Sohn einfach jegliche Förderung geben möchte die er braucht. Er wird auch auf einen speziellen Kindergarten gehen, weil die Erzieher im normalen Kindergarten einfach nicht mit ihm zurecht kommen. Sie fragen mich wie ich mit ihm umgehe weil sie bei ihm nicht weiter kommen. Ab September ist der Platz für ihn reseviert beim SVE, der integrative Platz ist einfach nur ein Lückenfüller bis September, wo man sich einfach vermehrt auch im Kiga mit seiner Sprache beschäftigen wird. Ich will nicht das mein Kind einfach nur "da" ist im Kindergarten. Ich will das man sich mit ihm auch beschäftigt und auf seine Bedürfnisse richtig eingeht. Meistens wissen die normalen Erzieher gar nicht was er eigentlich von ihnen will und geben auch relativ schnell auf wenn sie es nicht verstehen. Ich möchte einfach das geschultes Fachpersonal sich mit ihm beschäftigt und er vor allem bei den anderen Kindern nicht zum Außenseiter wird. Ich will ihn so weit wie möglich vor den fiesen Kindern bewahren die ihn ärgern weil er "anders" ist. Ist meine Ansicht falsch? Sollte ich ihn einfach in einem normalen Kindergarten gehen lassen? Und ich denke eine genau Diagnose ist da schon wichtig... oder nicht?

Liebe Grüße
27.03.13, 16:07:26
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Bicycle
(Autistenbereich)

Zitat von LilithDreams:
Ist meine Ansicht falsch? Sollte ich ihn einfach in einem normalen Kindergarten gehen lassen? Und ich denke eine genau Diagnose ist da schon wichtig... oder nicht?

Es gibt durchaus Kindergärten, in welchen auf die Kinder eingegangen wird und sie so genommen werden, wie sie sind. Und das ganz ohne speziell geschulten Erziehern, welche zum Teil einfach versuchen die Kinder anzupassen.
Man könnte es beobachten. Z.B. ob angepasstes Verhalten belohnt wird und unangepassten ignoriert oder gar bestraft wird. Das findet eigentlich auch im durchschnittlichen Kindergarten statt und wird dort Erziehung genannt. Aber in einen Kindergarten der speziell darauf ausgerichtet ist, sollte das eigentlich nicht vorkommen.

Ob dein Sohn von den anderen Kindern als Außenseiter empfunden wird oder nicht, kommt denke ich weniger auf die Kindergartenart an, als wie die Erzieher es vorleben und die Kinder dort so sind.

Mit Förderung ist das immer so eine Sache. Oftmals fördert man dabei nur die eigenen Interessen, statt ernsthaft das Kind zu fördern. Aber es kann auch sein, dass ich Förderung mit etwas anderen verbinde, als was du darunter verstehst.
Was verstehst du unter Förderung?
27.03.13, 17:05:16
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LilithDreams
(Mutter)


Zitat von Bicycle:
Ob dein Sohn von den anderen Kindern als Außenseiter empfunden wird oder nicht, kommt denke ich weniger auf die Kindergartenart an, als wie die Erzieher es vorleben und die Kinder dort so sind.


Ich weiß nicht... ich kann mir durchaus Vorstellen, dass in einem Kindergarten wo fast alle "irgendwie anders" mein Sohn eher anschluss findet als in einem wo alle anderen "normal" sind. Weil im besonderen Kindergarten ist er "normal". Zum anderen ist er im Moment eigentlich noch in der Krippe. Heißt also dort sind die Kinder 0-3 Jahre, in einer Gruppe sind 12 Kinder... im regulären Kindergarten würden es 25 Kinder sein, die schon alle sich ganz normal ausdrücken können und Sätze bilden ect., mein kleiner aber nicht.

Zitat von Bicycle:
Mit Förderung ist das immer so eine Sache. Oftmals fördert man dabei nur die eigenen Interessen, statt ernsthaft das Kind zu fördern. Aber es kann auch sein, dass ich Förderung mit etwas anderen verbinde, als was du darunter verstehst.
Was verstehst du unter Förderung?


Klar, ich glaube nicht das es (gute) Eltern auf der Welt gibt die sich nicht wünschen dass das Kind der beste, klügste und erfolgreichste ist... und das in allen Lebenslagen... aber zurück zur Realität zwinkern Ich denke nicht das ich meine eigenen Interessen fördern möchte, denn mir ist absolut egal wo seine Schwächen und Stärken liegen. Ich möchte dass das was er gerne macht einfach best möglich unterstützen und ihn sich entfalten lassen. Mal abgesehen von der Sprache, denn da möchte ich unbedingt das er richtig sprechen lernt damit er sich mitteilen kann ist für mich Förderung das seine Stärken gefördert werden. Ich denke das es die Aufgabe der Eltern ist dem Kind bei seinem Interessen und Stärken die Steine aus dem Weg zu räumen, damit es auf diesem Weg weiterkommt.

Tut mir leid, ich kann bisher noch nicht sagen was genau ich fördern möchte, denn außer seiner unglaublichen Motorik und und seiner Intelligenz weiß ich bisher noch nichts weiter. Er kann sich halt leider auch noch nicht äußern was er machen möchte... deswegen steht für mich die Sprache im Vordergrund. Sobald er mir sagen kann was er genau machen will, werde ich dafür sorgen das er genau das machen kann.
27.03.13, 18:14:15
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