Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

hallo,
ein sehr lustiges forum. Beim autismus-lexikon musste ich oft schmunzeln. Wobei, manchmal wäre ein bischen mehr toleranz gegenübers NAs besser?

Ich selbst betrachte mich als aspie. Es wurde mir klar als mir mit mitte 20 bei einem meiner streifzüge durch die uni-bibliothek ein buch über asperger in die hand fiel. Ich machte nur manchmal solche streifzüge und momentan frage ich mich, wie ich dieses buch finden konnte. Immerhin stehen in so einer bib ja zig-tausende davon in ewig langen regalen rum. Wie dem auch sei, es erklärte vieles. Warum ich parties so langweilig fand. Warum ich nur wenige und eher kurze beziehungen zu mädchen hatte. War echt eine erleichterung weil ich ab da mir einfach sagte, ja es ist so.

Es ist einiges an zeit vergangen seit damals. Ich habe geheiratet. Sie passte einfach zu mir obwohl wir extreme gegensätze sind. Und wahrscheinlich hält es nur deshalb seit fast 15 jahren.

Eigentlich wäre autismus für mich überhaupt kein thema mehr gewesen. Es ist mein 4-jähriger sohn weshalb ich mich wieder mit dieser thematik auseinander setze. Er ist wie ich und auch irgendwie anders. Und er wird einen weg gehen müssen, der, wie ich weiß, nicht einfach sein wird.

Bei der suche nach autismus-foren bin ich hier hängengeblieben. Es war einfach anders hier und ich werde mich mit der zeit durchlesen.

liebe grüße
lore

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Ich werde es versuchen, auch wenn ich es nicht 100% korrekt beschrieben bekomme weil es erstmal ein spontanes "gefühl" war. Ich versuche es zu analysieren. Die foren und fragestellungen im netz, die ich bisher betrachtet habe, fokussieren sich auf oder waren fragen von eltern und NAs in bezug auf ihre vermutlich autistischen kinder oder familienangehörigen. Dies war eigentlich auch das, was ich gesucht habe: Hilfestellungen und handlungsanweisungen, wie ich meinem sohn besser helfen kann. Denn auch wenn ich ihn in seiner art vielleicht besser verstehen kann als andere, so kann ich ihm irgendwie nicht besser helfen als jeder andere vater auch.

Und dann lese ich das autismus-lexikon. Es ist ein komplett anderer blickwinkel auf die thematik des autismus. Sehr erfrischend. Es ist plakativ aus dem, sonst eher vernachlässigten bickwinkel, des autisten betrachtet. So fand ich es sehr unterhaltsam. Vermutlich zieht sich auch durch die anderen forennachrichten diese andere grundhaltung?

Die plakative art bedingt es fast naturgemäß dass ich nicht mit allem aus dem autismus-lexikon in meiner persönliche meinung vollständing überein stimme. Ein für mich interessanter punkt ist der blickkontakt. Vor ein paar jahren hätte ich zugestimmt aber mit meinem sohn habe ich gelernt, das blickkontakt sehr wichtig ist! Er ermöglicht mir, innezuhalten in der kommunikation mit ihm bzw. mit meiner umwelt. Und der blickkontakt schafft dasselbe für meinen sohn. Eine kurze pause. Eine art synchronisation. Ich muss meinem sohn zeit lassen, das zu verarbeiten, was ich gerade gesagt oder getan habe. Und ein blickkontakt kann mir zeigen, wann er diesen input aufgenommen hat. Sonst mache ich weiter und er ist noch nicht bereit. Oder er langweilt sich und wartet auf meine nächste reaktion und verliert den kontakt bzw. das interesse. Ich betrachte blickkontakt jetzt als zusätzlich auswertbare information. Ich bin da nicht perfekt, aber es ist ist hilfreich es zu nutzen.

ciao
lore

Hallo lore,
ich gelte als NA und fand/finde die Gedanken und Betrachtungen zu NA hier sehr erfrischend, eröffnend und wiederbelebend;).