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Autor Nachricht
Mama
(stillgelegt)

Was für Therapien waren das? Warum denkst Du zum autistischen Spektrum zu gehören?

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
05.10.13, 20:27:48
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von LaPapillonne:
Ja, selbstredend bin ich SICHER das Asperger Syndrom zu haben, aber mag dies nicht eben auch unter eine subjektive Wahrnehmung fallen?

Finde ich nicht, eben weil Autismus keine Krankheit ist und folglich nichts mit Medizin zu tun hat. Daher ja auch der Vergleich mit Schwulen, die auch nicht zum Arzt gehen um "sich wirklich sicher" zu sein. Dieser Impuls scheint ja noch unheimlich verbreitet zu sein und unterschlägt, daß die Einschätzung eine Arztes nicht entscheidend sein kann. Viele meinen offenbar so eine Arzteinschätzung sei eine Art Fakt, was falsch ist.
Zitat:
"der Mensch mit diversen Problemen, bei denen er Hilfestellung gebrauchen kann".

ATZ-Leute haben oft ziemlich bedenkliche und falsche Ansichten zu Autisten.
Zitat:
Verstehst du was und vor allem wie ich das meine?

Ich denke ein fittes Selbsthilfeforum oder wenn man sowas barrierefrei findet eine Selbsthilfegruppe kann da wesentlich besser helfen (solange die dortigen Autisten nicht völlig daneben sind, manche sind ja ziemlich indoktriniert durch NA).
Zitat:
bitte geh mich nicht mehr an indem du mir zwischen den Zeilen (RW) mitteilst ich denke nicht.

Das mit dem selbst denken bezog sich auf die Einordnung als Autist aus dem heraus, was ich oben schrieb.
Zitat:
Allerdings stehe ih mir an anderer Stelle gehörig selbst im Weg (Stichwort Verwirrungen)

Wenn du magst kannst du dazu ja mal mehr schreiben.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.10.13, 22:34:25
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Wenn ich mich mit etwas schwer tue, dann suche ich Hilfe für die Verrichtung:

...wenn mir das putzen nicht liegt, dann suche ich jemanden, der mal nach meiner Wohnung schaut,

...wenn mir das Amtsdeutsch der meisten Briefe zu schaffen macht, dann frage ich jemanden aus der Nachbarschaft, der bei einer Verwaltung arbeitet, ob er mir die Briefe erklärt oder frage in einem Forum nach

...wenn mir Begleitung zu einem Arzt oder Amt mehr Sicherheit verschafft, dann wird sich vielleicht ein Freund oder ein Ehrenamtler finden, der mit mir geht

...wenn ich nicht gerne zugedröhnt von lautem Gedudele in Geschäften einkaufe, dann kann ich mir Waren nach Hause schicken lassen...

Ich finde es höchst erstaunlich, dass einige Menschen denken, wenn sie etwas im Vergleich mit anderen weniger geschickt meinen zu können, das als veränderungswürdig an ihrer Person betrachten anstatt an den Umständen.
Wenn alle Menschen so dächten, dann würde es keine Dienstleister und keine Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft... geben aber eine ungeheuerliche Menge an Therapeuten, weil ein jeder sie brauchte, um sich in der Waage zu halten?
Eine Gesellschaft, die dem Nächsten gegenüber aufmerksam und respektvoll ist, macht Diagnosen, die finanzielle Leistungen zum Einkauf von Hilfen begründen sollen, überflüssig.

Ich kann gar nicht nachvollziehen, dass einerseits gesagt wird, dass Nichtautisten sich in Autisten nicht hinein versetzen können und andererseits Autisten sich von Nichtautisten in Diagnosen sagen lassen, wer, was, wie sie sind. Diese Logik muss mir mal jemand erklären.

Autisten können Autisten etwas zu ihrem Wesen sagen...also nur zu hier!

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
05.10.13, 23:52:18
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LaPapillonne
(Standard)

geändert von: LaPapillonne - 06.10.13, 00:44:27

Ich mache mir zu den im-weg-stehereien mal ein paar Gedanken und werde dann antworten. Da mein Vater morgen (heute) Geburtstag hat könnte es aber noch bis Montag dauern...

Dann antworte ich aus ausführlich über meine Einstellung zur Ursachen- oder Symptombeseitigung; vorweg aber schon mal so viel: die angesprochenen Maßnahmen behagen mr nicht, da sie mich von der Gesellschaft im mich herum wegtragen, das möchte ich nicht, ich bemühe mich lieber um ein miteinander (dabei lasse ich jetzt mal die Intensität dieses Miteinanders beiseite).
Ich seh es ein wenig so wie wenn ich in ein fremdes Land komme und vor der Entscheidung steht die neue Sprache zu lernen und wenn ja, mit welcher Methode.

Im Zurückziehen und gesellschaftliche-Konventionen-Imitieren bin ich super, aber ich würde mch viel lieber in meiner Umgebung ("Gesellschaft") bewegen können, ohne dadurch meine Kräfte komplett aufzuzehren, wie es bislang der fall ist.

Da kann der Blick von neutralen und eher "normal" empfindenden NT's, die jedoch einfühlsam genug sind sich auf meine Probleme einzulassen, sehr hilfreich sein, da sie mir Feedback geben. Das habe ich natürlich auch mit einigen wenigen Freunden die ich habe, jedoch sind dies Freunde und keine Therapeuten, sind also mit ihrem Latein am Ende (rw) oder es wird zu viel für sie.
Ich wäre froh, wenn sich in einer Therapiestelle, egal welcher, so jmd fände. Frau Dr. Preußmann schreibt immer wieder bestätigend über solche Begegnungen in ihren (zahlreichen) Büchern ver asperger Autismus (sie ist selber einer).

Aber ja, ich persönlich halte mich für einen Aspie, und zwar so sehr dass es knallt (meine rw zwinkern ), aber ob der grad der autistischen Charakterstärke (andere sagten jetzt Behi......, aber ich empfinde es, den regeln hier konform Gehend, als Unwort) für die genauso verquere Einteilung "F84.5" ausreicht kann man nur durch eine Diagnose durch einen Arzt herausfinden. Von Bürokraten für Bürokraten quasi... Mit einer klaren Diagnose hat man als Aspie das Gesetz auf seiner Seite, wenn man um Sonderbehandlungen wie einen Nachteilsausgleich an der Uni beispielsweise bittet. Ohne das hätte ich keine Zweifel an meinem Dasein....

Ich bin der letzte der eine solche schubladerei (rw) befürwortet; ich bin Buddhist und eher anthroposophisch erzogen, ich denke ganzheitlich freuen

Bis morgen!
06.10.13, 00:34:35
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drvaust
(stillgelegt)

Aus den Beiträgen von LaPapillonne entnehme ich, daß sie weniger eine Bestätigung ihres Autismus für sich sucht, sondern eine amtliche Bescheinigung für Ämter, um dort Hilfe zu bekommen.
Außerdem scheint sie kompetente Hilfe zu suchen, für Probleme, die nicht direkt mit Autismus zu tun haben. Ich vermute, daß LaPapillonne psychotherapeutische Hilfe braucht, für Probleme, die durch Behinderung aus dem Umfeld entstanden (z.B. Neurosen). Wenn ein Psychotherapeut nicht viel von Autismus versteht, ist der für Autisten nicht gerade hilfreich, weil das Verständnis und der Zugang fehlt. Ich habe selber gute Erfahrung mit Psychotherapie, da habe ich einige Hilfe zum Leben bekommen, ohne daß es um Autismus ging.
LaPapillonne, liege ich damit richtig?
Vielleicht ist es möglich, daß Du Dir von Autismus-Fachleuten Therapeuten empfehlen läßt, die sich mit Autisten auskennen. Das geht evtl. schneller, als eine Diagnose. Bei uns ist das möglich, eine unverbindliche Empfehlung, diese Psychotherapeuten haben, bei uns, eine Wartezeit von nur ca. 6 Monaten.
06.10.13, 00:51:40
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LaPapillonne
(Standard)

geändert von: LaPapillonne - 06.10.13, 03:21:56

ja, drvaust, das kann ich deutlich bejahen!

und dennoch habe ich eine merkwürdige panik in mir, dass alle anderen, die mir jahrelang schlichte faulheit, ignoranz, egoismus, promiskuität, sadismus, psychopathie und viele andere sachen vorgeworfen haben recht haben könnten. als erklärung, warum diese panik trotz der sicherheit zu den autistischen menschen zu gehören dennoch in mir existiert könnte man sie in die kiste der neurosen stecken, da es eine sache des "sich selbst nicht sicher seins" ist oder eben geringes selbstwertgefühl und -bewusstsein darstellt - ausgelöst durch stetes Behindertwerden in meiner vergangenheit. (Ich will es mir aber áuch nicht zu leicht machen, indem ich eine mitselbstverschuldung per se ausschließe.)

und das alles hat dann natürlich auch nichts mit "nicht denken" zu tun; nur um das noch einmal kurz aufgegriffen zu haben.

zu den ausführlicheren fragen, bzw den antworten auf fragen die ausführlich, sehr ausführilch werden müssen, zb die von mama über die therapien oder 55555's zitatereien komme ich, nachdem ich geschlafen und vater jubiliert habe, ich bin todmüde zwinkern

aber ich antworte noch. gerade solche antworten, für die ich tief in erinnerungen kramen oder mich genau erinnern muss, dauern immer etwa länger, da sie mich besinders viel kraft kosten, die ich aber gerne aufwende, da es auch für mich zuträglich ist mir das noch einmal genau abrufbar zu machen.


--Achtung, folgend eine Anekdote, wer pure Info möchte hört hier auf zu lesen--
(damals, noch lange bevor ich geistig, also auch politisch, investigativ, religiös [quasi 'spirituell'] erwachte, las ich in einem christlichen buch "habe immer deinen glauben parat, immer die aussage woran du glaubst und warum du glaubst, denn wenn du das nicht hast, ist dein glaube nicht echt!". nun bin ich absolut kein christ und auch nicht ganz religions-monogam, aber diese aussage trifft auf alles zu, was man leidenschaftlich betreibt - und dazu gehört für mich unter vielem anderen auch mein werdegang und meine einstellung. schlicht mein Dasein.

ich bin sher froh, dass ich es mittlerweile geschafft habe ganz klar meine eindrücke zu schildern und meine meinungen darzulegen. noch vor einem jahr wäre ich in der situation mich hier im forum gegen andere ansichten wehren zu müssen [was ohnehin unsinn ist] schier ausgerastet vor panik und anfeindungsgefühlen.
daher werde ich sehr gerne von meinen erfahrungen berichten, um auch meinen argumentationsschatz wieder ein wenig aufzufüllen freuen )


eine gute nacht, bzw einen guten sonntagmorgen und pardon wegen der groß-/kleinschreibungsignoranz, es fällt mir nur klein eben wesentlich leichter.
06.10.13, 03:14:58
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

@drvaust: Wer keine Zufriedenheit mit dem eigenen Sein erlangen kann, der versucht Hilfen zu erhalten oder zu erkaufen, um sich anderen Seins-Vorstellungen kompatibel zu machen. Und wenn er dafür das Geld nicht selber hat und es von anderen will, der muss einen Antrag stellen. Voraussetzung, einen Antrag genehmigt zu bekommen ist eine Diagnose.

Hilfen fürs Leben kann man auch ohne Pathologisierungen erhalten, ich lege großen Wert auf den Rat und Beistand meines Schuhmachers, der sich aufs Gehen versteht und einer Freundin, weil sie lieben und dienen kann und einer anderen Freundin, die als Akademikerin leidenschaftlich gerne putzt und der die Meinungen anderer zu ihren Lebensumständen völlig egal sind.
Freunde sind auch schon mal überfordert. Ja und?

Es ist wie ein Darlehensantrag bei der Bank: Wenn du Geld willst, diktiert die Bank dir, dass du deine Konten und Einkünfte offen legen musst, dass du dich mit den Bedingungen der Bank einverstanden erklären musst (die du nur ganz wenig mitgestalten darfst), dass du Sicherheiten hinterlegen musst, dass du Gespräche anmelden musst, dass du nur zu den Öffnungszeiten einen Gesprächspartner zur Verfügung hast.

Es gibt Leute, die diese Bedingungen in Kauf nehmen, um sich das leisten zu können, was sich andere leisten (meist ohne dass sie sich damit vergleichen können) und andere Leute, die sich sagen, dass sie dieses Begehren über Jahre verschuldet und ihnen die tägliche Sorge bereitet, die Abzahlungen wegen widriger Umstände vielleicht doch irgendwann nicht einhalten zu können und dann die Rechnung präsentiert zu bekommen...und die dann weiterhin mit ihrem kleinen Budget glücklich und zufrieden wirtschaften.

Ist es hier denkbar, dass man auch aneckend durchs Leben kommen kann und ein durch und durch froher Mensch sein kann?

Dr. Pressmann hat sich schon vor langer Zeit in das System pressen lassen und macht auf mich den Eindruck, nur aus einem eingeschränkten Blickwinkel schauen zu können.
Ihre Verbindlichkeit zwischen den Fronten kann sie sowohl zur Verräterin als auch zur Marionette machen?


Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
06.10.13, 12:27:22
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von LaPapillonne:
die angesprochenen Maßnahmen behagen mr nicht, da sie mich von der Gesellschaft im mich herum wegtragen, das möchte ich nicht, ich bemühe mich lieber um ein miteinander (dabei lasse ich jetzt mal die Intensität dieses Miteinanders beiseite).
Ich seh es ein wenig so wie wenn ich in ein fremdes Land komme und vor der Entscheidung steht die neue Sprache zu lernen und wenn ja, mit welcher Methode.

Wenn ich also im Beispiel bleibe wärst du ein Homosexueller, der gerne im Land der Heterosexuellen leben würde und deswegen eine Möglichkeit sucht die eigene Homosexualität zu überwinden (auf Kosten des Gesundheitssystems). Da bist du dann wohl in der Tat bei einem ATZ richtig, ob dir das Ganze gut bekommen wird - ich habe so meine Zweifel.

Manch einer möchte gerne was er nicht ist, gerade das ist reizvoll, weil man es nicht hat. Selbstannahme ist etwas, das ich persönlicher Reife zurechne. Jeder muß seinen Weg gehen und seine Erfahrungen machen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.10.13, 14:03:49
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LaPapillonne
(Standard)

geändert von: LaPapillonne - 06.10.13, 14:19:51

Tach auch,

das große Buffet fällt aus, da es Großvater schlecht geht, daher kann ich hier schon viel eher schreiben. Was ich sehr begrüße - Familienessen machen mir immer sehr viel Stress, da ich immer über Nichtigkeiten reden MUSS und ich habe ja diese gewisse Sozialphobie. Außerdem schreibe ich euch sehr gerne zurück zwinkern

Zitat von Fundevogel:
@drvaust: Wer keine Zufriedenheit mit dem eigenen Sein erlangen kann, der versucht Hilfen zu erhalten oder zu erkaufen, um sich anderen Seins-Vorstellungen kompatibel zu machen. Und wenn er dafür das Geld nicht selber hat und es von anderen will, der muss einen Antrag stellen. Voraussetzung, einen Antrag genehmigt zu bekommen ist eine Diagnose.

that's what I said!

Zitat:
Hilfen fürs Leben kann man auch ohne Pathologisierungen erhalten, ich lege großen Wert auf den Rat und Beistand meines Schuhmachers, der sich aufs Gehen versteht und einer Freundin, weil sie lieben und dienen kann und einer anderen Freundin, die als Akademikerin leidenschaftlich gerne putzt und der die Meinungen anderer zu ihren Lebensumständen völlig egal sind.
Freunde sind auch schon mal überfordert. Ja und?


"ja und?" - verstehe ich leider nicht. ein therapeut wird bezahlt und tut seinen job. er nimmt meistens seine arbeit "nicht mit nach hause" (RW), das heißt, dass er sich in der Regel damit nicht überfordert. MEINE Freunde können das, was ICH alles in mir verbocke nicht immer ertragen!

Zitat:
[Bank-Metapher]

Ist es hier denkbar, dass man auch aneckend durchs Leben kommen kann und ein durch und durch froher Mensch sein kann?

Verstehe die Metapher, jedoch nicht den bezug zu meines Aussagen und Darstellungen... sorry.
Was hat dies mit dem Gesuch nach Hilfe zu tun?

Zitat:
Dr. Pressmann hat sich schon vor langer Zeit in das System pressen lassen und macht auf mich den Eindruck, nur aus einem eingeschränkten Blickwinkel schauen zu können.
Ihre Verbindlichkeit zwischen den Fronten kann sie sowohl zur Verräterin als auch zur Marionette machen.

Ich persönlich habe Fr. Preißman als zurückhaltend in ihren Büchern erlebt, da sie meist auch nur Herausgeberin ist und die Schilderungen oft durch Betroffene selbst kommen. Sie gibt meist eher objektive Tipps oder wissenschaftlich als sicher geltende Tatsachen (neurologischer Natur zB, etc).
ich habe daher kein richtiges Profil von ihr, das ich bewerten könnte, aber ob sich Fr. "Pressmann" hat derart pressen lassen bezweifle ich ein wenig, sie hat zwar studiert, was ich sehr bewundere und übt auch ihren Beruf aus, jedoch hat sie eben einen Weg gefunden mit ihrem Umfeld zu leben - dies bedeutet natürlich einen Kompromiss, aber ist das denn so schlimm? Mit anderen Menschen leben bedeutet ja immer einen Kompromiss eingehen, daraus kann ja auch etwas wunderbares erwachsen!

@Mama: Ich habe mittlerweile sehr viele Therapien hinter mir, angefangen haben sie mit Verhaltenstherapien, die mir ÜBERHAUPT nihct weitergeholfen haben - wie ihr euch sicher vorstellen könnt. Meine Gedanken, Analysen, scheinbar ("offensichtlich" eher!) anderen Wahrnehmungen hörten natürlich niht auf, nur weil ich mich als Symptom einfach anders verhielt. Es waren die DENKBAR falschen Asätze für mich, sie haben mich eher kaputter als ganzer gemacht.
Gefolgter Aufenthalt in einer Kinderklinik (wegen Magersucht), in der mit Gewichtsvertrag und Gesprächstherapien, die meines Emofindens nach nur auf Symptombeseitigung abzielten arbeiteten, brachen mich schließlich - ich fügte mich der Obrigkeit und dachte fortan für viele Jahre, dass ich mich eben nur NOCH mehr anstrengen müsse, noch mehr kooperieren, noch mehr folgen, dann würde sich meine Andersartigkeit schon auswachsen. [diese erneute vorstellung dieser unfassbar verletzenden und meiner ansicht nach gewollten Versehrung berührt mich gerade sehr. Hui...]

Es folgten einige weitere Therapeuten, die mir allesamt eher Vorhaltungen machten und mich animierten "mehr" zu arbeiten, zu kooperieren, nicht so renitent zu sein und endlich mitzumachen. Dabei war ich immer ehrlich. ich war nur nie in der Lage die geforderten maßnahmen durchzuführen, dh. konkret mich von meinen Zwängen zu lösen und zB regelmäßig die Schule zu besuchen. Ich war nie ein lautes Problemkind, nie, ich kuschte immerzu, das hatte ich ja in o.g. Klinik "gelernt".
Bei einem dieser Therapeuten, er war jugendtherapeut für hochbegabte wurde in einem ausführlichen IQ-test auch meine hochbegabung festgestellt. es fiel "ungewöhnlich" (zitat) ins auge, dass ich große differenzen in der begabung zeigte; die einen ließen den IQ ins unmessbare schießen, andere defizite holten ihn wieder herunten in messbare werte. man einigte sich schließlich auf "über 148", aber ob das alles so korrekt ist kann ich nicht bewerten...

Nachdem meine Mutter viele Jahre und viele Ereignisse, die von vorwürfen und unverständnissen geprägt waren,später starb, ließ ich mich in eine tiefenpsychologisch arbeitende klinik einweisen, die zudem auch noch ganzheitlich arbeitet (anthroposophischer ansatz, was die behandlungen angeht - die psychol. betreuung war aber konventionell - tiefenpsychologisch eben.) Dies hat mir endlich geholfen! Es hat unglaublich weh getan meinen tiefsten Empfindungen und Ansätzen entgegenzustehen, aber es reinigte mich auch sehr!!! Leider habe ich die darauf folgende, eigentlich notwenige ambulant Folgetherapie nie in Angriff genommen, da die Anfahrt zur Klinik viel zu weit war... Einen anderen Therapeuten, der so arbeitete, fand ich nicht.

Einige Jahre später kam ich dann nach Köln und damit begann meine innere genesung ganz, ganz langsam. ich prüfte meinen Standpunkt, bemerkte Fähigkeiten in mir, die unglaublich vielfältig waren und erfuhr eine tiefe Liebe in mir zur Welt, ich nenne es immer den Kreis des Lebens, den ich in mir trage; ich sehe jedes Lebewesen und Ding als Stückchen der Welt, als liebenswertes Teil, das seinen Platz hat. Diese tiefsten, nahezu unbeschreiblichen Empfindnugen fallen mir hier schwer korrekt wiederzugeben, evtl haben einige von euch ähnliches schon einmal empfunden. Zudem entdeckte ich eine tiefe Leidenschaft zur Musik, dabei kann ich jedoch schwer einteilen welche Gattung von Musik, da textbezogene Stücke ganz anders wirken als instrumentale. Synästhesien, die ich bisweilen immer wieder in Form von dreidimensionalen Farben erlebe und gekrümmten Formen, erlebe ich ausschließlich bei elektronischer, instrumentaler Musik (vorzugsweise Dubstep, Drum&Bass).

Dennoch gibt es sehr viel aufzuholen; ich merke an sehr vielen Stellen noch innere Blockaden, die ich lösen möchte. Und da sind wir bei

@55555's Frage zu den Verwirrungen, die ich mit Blockaden gleichsetze:
Diese gibt es ständig. Besonders bei dem Umgang mit anderen Menschen. ich beherrsche eine sehr offene, nahezu offensive art mit anderen zu agieren, das war auch bisher auch mein allergrößter zweifelpunkt was das vorherrschen eines asperger syndroms angehht. ich gehe laut und offen auf sie zu. früher, noch bevor ich auffällig wurde, hatte ich vor menschen unfassbare angst, habe mir in die hose gemacht (tatsächlich), als ich in die bäckerei geschcikt wurde um brötchen zu holen aus angst zu versagen und nicht zu wissen was ich sagen soll.
später dann erkannte ich, dass ich vorteile daraus zog sehr offen auf menschen, insbesondere Männer, zuzugehen und eröffnete das feuer (RW) nachdem mein erster richtiger, fester freund nach etwas einem monat erschöpft aufgab (ich war einfach nie greifbar, nie "bei der sache", nie für ihn da und kuscheln war und ist immer noch der horror für mich). er entjungferte mich damals (mit 18; er war 28), danach begann eine fulminante karriere mit immer wechselnden männern, mit denen ich mein ego pushte. Ich musste mich sehr überwinden mit ihnen körperlich intim zu werden, umso mehr freute es mich hinterher mich überwunden zu haben.

aus all diesen erfahrungen weiß ich also, dass ich mit offensiver offenheit immer im gedächtnis bleibe und mir somit wesentlich mehr türen offen stehen (RW) als zöge ich mich zurück. den sprung von lautem geplapper hin zu einer offenen (unter-)haltung schaffe ich jedoch nicht, bzw in den seltensten fällen.

eine weitere blockade/verwirrung ist, dass ich bei solzialer einbindung auf basis auswendiggelernter schemata reagiere. das ist meist zutreffend und wird akzeptiert, aber nciht selten trifft dies nicht ganz den erwarteten kern und somit bin ich etwas zu laut oder einfach zu unangemessen und man ist etwas irritiert. dies löst sich aber schnell wieder, indem ich oder das gegenüber einfach "weiter im text" geht, bzw der unterhaltung oder ich relativiere, indem ich sage es sei ein scherzchen gewesen.

Ncoh eine blockade, die mich sehr (!) belastet ist, dass ich in konfliktsituationen es nicht schaffe meine ansichten darzulegen. schriftlich klappt dies immer besser (ich schrieb es schon), aber verbal öffnet sich in mir ein riesiges schwarzes loch (metapher), das alle strukturierten thesen komplett aufsaugt und unsichtbar macht. aus meinem mund kommt demnach gestammel, das mit dem betreffenden thema zwar etwas zu tun hat, aber nur standardfloskeln sind, etwa wenn ich beim arzt sitze ihm plausibel erklären muss warum ich eine krankmeldung brauche, ganz gleich ob es um physische oder psychische belange geht. ein weiteres beispiel ist zb auch die konfrontation in der ubahn, als es um die situation ging, dass eine frau eine andere als dumm bezeichnete, nur weil sie schnell ein paar mal aus der türe schlüpfte, um danach wieder hineinzusteigen. sie frug mich ob ich es genauso sehe. ich empfand, dass die hüpfende dame sehr wohl sinnvol gehandelt hatte, da sie offentlichtlich jmd suchte mit dem sie sich an dieser station treffen wollte, fand diese worte aber erst etwa 5-10 minuten später. ich äußerte sie dann auch, denn ich wollte meinen senf doch noch dazu abgeben (RW), aber es war durch die verstrichene zeitspanne eine etwas merkwürdige situation.

weitere blockaden existieren, aber sind mir gerade nicht präsent; falls sie noch hochkommen werde ich sie evtl noch hier präsentieren.

so, nun habe ich zwei stunden mit dem SChreiben des posts zugebracht. ich danke für diese Beschäftigung zwinkern

zusatz @55555:

Zitat:
Wenn ich also im Beispiel bleibe wärst du ein Homosexueller, der gerne im Land der Heterosexuellen leben würde und deswegen eine Möglichkeit sucht die eigene Homosexualität zu überwinden (auf Kosten des Gesundheitssystems). Da bist du dann wohl in der Tat bei einem ATZ richtig, ob dir das Ganze gut bekommen wird - ich habe so meine Zweifel.

Manch einer möchte gerne was er nicht ist, gerade das ist reizvoll, weil man es nicht hat. Selbstannahme ist etwas, das ich persönlicher Reife zurechne. Jeder muß seinen Weg gehen und seine Erfahrungen machen.


Das wort "überwinden" ist da nicht korrekt, also nicht das wie ich es empfinde und meine. ich sehe das wort überwinden in form von "beseitigen"+"darüberhinweggehen".
ich möchte meine eigenarten eher besser verstehen und mit den reaktionen der umweld, nennen wir es mal "behinderungen durch die umweld" unversehrter herausgehen als bisher!

und ja, ich werde es mit dem ATZ mal versuchen, wenn es nichts ist werde ich nicht verzagen und einfach weiter suchen; ich bin mittlerweile nicht mehr derart auf eine lösung fixiert wie ich lange, lange zeit gewesen bin. ich weiß, dass, wenn ich mit geduld, ausdauer und dem gesunden maß an liebe zu mir (um nicht zu verzagen) an die sache rangehe, werden sich wege öffnen (RW).
06.10.13, 14:14:41
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Mama
(stillgelegt)

Hast Du Dich schon einmal mit der emotionalen Instabilität auseinander gesetzt?
Was ist wenn Dir gesagt wird, dass Du nicht zum Spektrum gehörst? Suchst Du dann weiter?

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
06.10.13, 14:42:04
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LaPapillonne
(Standard)

geändert von: [55555] - 13.10.13, 14:58:37

[Komplettzitat Vorbeitrag gelöscht, mfg [55555]]

Wenn ich nicht zum Spektrum gehöre werde ich weitersuchen. Irgendetwas ist mit mir, welches nicht "NT" ist. Was, weiß ich nicht. Aber ich bin nicht verrückt, das bekomme ich immer wieder rückgemeldet, auch von meinem Therapeuten übrigens, der Ü-70 ist und wahrlich schon vieles erlebt und gesehen hat in seinem Leben.

Meinst du mit "emotionale Instabilität" eine bestimmte Sache oder eben "nur" meine gefühlsmäßige Hin-und-Hergerissenheit?
Wie könnte ich mich damit näher befassen? Die Idee klingt gut. Ich glaube ich habe dies sicher schon getan, aber ich kam nicht weiter, weswegen ich keine Lösung oder keine Umgangsmöglichkeit damit erkannte (man könnte sie auch als eine der Blockaden/Verwirrungen bezeichnen).
06.10.13, 15:15:09
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Mama
(stillgelegt)

Ich meine die emotional instabile Störung.

Warum nimmst Dich nicht so wie Du bist? Warum kannst Du nicht selber nach Lösungen suchen um Situationen für Dich angenehmer zu gestalten?

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
06.10.13, 15:24:33
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