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Autor Nachricht
Malte
(Standard)

geändert von: Malte - 27.01.15, 14:54:27

Hallo.Ich kann keine normalen Hosen anziehen. Mache zwar eine Gegenkonditionierung doch die enorme "Anspannung" geht nicht ganz weg, Schrittbereich fühlt sich nicht gut an, ständig geht quasi bei den Bewegungen das Licht aus weil dann ja alles immer anders anliegt/drückt. Meine eigentliche Frage. Gibt es irgendwelche Hosen die keine Nähte und Reißverschlüsse haben und die dennoch nicht wie eine Jogginghose aussehen? Man sollte auch nicht alles sehen können, sollte halt dennoch normal sein. Ich leide wahrscheinlich an einen Impuls oder Reiz nach einem Trauma. Alles geschieht automatisch. Selber nähen müsste ich können. Ich frage einfach weil ich nicht mehr weiter weiß. Hatte auch schon ne Joggjeans aber das war auch nichts und und und. Eine Jogginghose ist für mich bequemer aber wie ein Stempel. Vielleicht kennt ja jemand sowas oder so ähnlich.
27.01.15, 14:52:53
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Was dagegen, wenn der Thread hierhin verschoben wird?
Zitat von Malte:
Mache zwar eine Gegenkonditionierung doch die enorme "Anspannung" geht nicht ganz weg

Wundert mich nicht, wer kam auf die Idee?
Zitat:
ständig geht quasi bei den Bewegungen das Licht aus weil dann ja alles immer anders anliegt/drückt.

Ja.
Zitat:
Gibt es irgendwelche Hosen die keine Nähte und Reißverschlüsse haben und die dennoch nicht wie eine Jogginghose aussehen?

Dazu würde es im o.g. Unterforum vielleicht mehr Antworten geben, da ging es z.B. auch schon um nahtlose Socken.
Zitat:
Ich leide wahrscheinlich an einen Impuls oder Reiz nach einem Trauma.

Meinst du? Viele Autisten sind relativ sinnesempfindsam.
Zitat:
Eine Jogginghose ist für mich bequemer aber wie ein Stempel.

Gibt durchaus Tendenzen Jogginghosen als "in" zu betrachten?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.01.15, 18:33:00
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Malte
(Standard)

geändert von: Malte - 28.01.15, 00:43:39

Hallo, danke für deine Antwort.
Mein jetziger Psychologe kam auf die Idee und meinte es wäre eine Konditionierung. Früher wurde gesagt es wäre eine Neurose/Trauma. So richtig weiß es keiner. Allerdings wurde ich lange gemobbt in der Schulzeit (7-10 Klasse),(auch im Dorf) ich verletzte mich am Ende der Schulzeit leider einmal selbst. (Die Verletzung ist eigentlich nicht sehr schlimm) Ab da ging es halt richtig los mit den Hosen. Meine Mutter trank als ich ein Kind war und mein Vater war oft und lange auf Montage auch wenn ich ihn sehr mag. Wollte immer ein guter Sohn sein. Mutter und Schwester mag ich auch, meine Mutter ist nur ein wenig schwierig. Eigentlich kann ich sogar gut mit Menschen, brauche aber z.B. die Natur und versuche mich rein zu beobachten (Jiddu Krishnamurti/sehr interessant), doch die Anspannung will so mit Hose einfach nie ganz weg, es zerrt sehr.

Ja es ist tatsächlich so als ob kurz das Licht aus geht. Durch die zusätzliche Anspannung fühlt es sich manchmal so an als ob Strom durch meinen Körper saust. Wie ein Kurzschluss. Es ist nicht schön, bin teilweise froh wenn ich müde bin aber wäre natürlich eigentlich wacher...kommt wegen der Gegenkonditionierung.

Danke ich werde im o.g. Unterforum mal schauen ob evtl. eine Hose dabei ist.

Ich bin empfindsam aber ich glaube nicht das es autistisch ist da die anderen Erlebnisse für mich so erschütternd waren. In der 6. Klasse spürte ich das sich bald was ändern wird. Ich habe eigentlich eine gute Empathie. Das hin und her ist schwer zu ertragen, hab ich es nicht klappt alles super und ich kann mir am besten selbst Dinge beibringen. Doch das ist sehr sehr selten. Die Gelassenheit und Freude ist gestört.

Stimmt kann man als "in" betrachten. Doch ich würde so z.B. nicht auf die Feier von meinen Opa gehen, der wird bald 90. Ich mag es nicht wenn alles immer ausgebeult ist (für mich alleine ist es aber viel besser und so dann auch manchmal,es sit für mich halt wie ein Stempel da ich es dann seitdem auch noch tragen "muss"), da ich es einfach weg haben muss alles um ruhig zu sein, es stört mich beim assozieren und fühlen, doch ich finde bis jetzt keinen Weg. Mich graut es immer vor Anlässen. Doch ich glaube halt das es wegen einen Trauma kommt.

Meine Mutter ist fast auch nur zu Hause, auch ihr Vater der im Krieg war. Aber sie ist auch traumatisiert, vielleicht habe ich einiges übernommen bzw. erlernt. Als Kind bin ich öfter vom Kindergarten geflohen doch so spielte ich dann auch mit anderen Kindern Fußball...ich wollte dann halt nur noch Fußball spielen, leider wurde ich auch im Verein gemobbt und wollte nie wieder in der Gemeinschaft duschen was ja in der Schule leider ein paar mal gemacht habe obwohl ich nicht so weit war wie die anderen und Angst hatte...es brach für mich eine Welt zusammen weil ich nicht mehr spielen konnte usw. ohne Schikane. (In späteren Jahren habe ich in einer anderen Mannschaft geduscht..es ging, das ist also schon lange vom Tisch) Manchmal habe ich schon bei dieser unendlich langen Suche darüber nachgedacht ob ich evtl. ein wenig autistisch bin doch es kann eigentlich nicht sein da ich eigentlich gut mit Menschen kann/Empathie auch wenn ich keine festen Freunde durch das Dilemma habe, einmal die Woche gehe ich jetzt aber zu jemanden. Dort spiele ich ein wenig Gitarre. Falls ich den Autismus was Empathie.. betrifft falsch einordne bitte ich um Entschuldigung. Ich bin also schon empfindsam welches aber halt durch das Trauma erheblich verstärkt bzw. durch automatische Impulse stark aus den Gleichgewicht gebracht wurde/Chaos. Dennoch könnte ich evtl. Tipps z.B. wegen Hosen hier finden da Autisten quasi sowas auch öfter haben aber halt ohne Trauma. Leider ist mein Thema so peinlich und lässt Menschen oberflächlich über mich denken doch ich denke so nicht an mein Teil, es ist wirklich eine automatische Anspannung mit Kurzschluss. Ich kann die Nähte und Reißverschlüsse einfach nicht ab. Eine Jogginhose ist bequem, eine Beule an sich kümmert mich auch nicht zu sehr..doch weil ich es machen "muss" um entspannt zu sein stört es mich dann doch das ich so rumlaufen muss. Es geht mir irgendwie gegen die Würde, ich wünschte ich wäre ganz normal bzw. müsste nicht immer durch den Reiz oder ....dran erinnert werden. Was gehen würde wäre ein langer Pulli, zwar auch nicht so toll..aber ich muss einen Schlussstrich irgendwann ziehen, weil es sonst zu viel hin und her ist, schwer zu beschreiben. Ein soziales Leben ist sehr schwer für mich ohne damit in Verbindung zu kommen.
28.01.15, 00:09:29
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drvaust
(stillgelegt)

Stört Dich das Einschneiden und Drücken der Nähte an bestimmten Stellen? Oder stört Dich das enge Drücken (enganliegende Hose) allgemein?
Das Problem scheint schwierig zu sein. Weite Hosen aus weichem Stoff, da gibt es nicht nur Jogginghosen, sind heutzutage, zumindest für Männer, nicht üblich, also komisch und unpassend. Hast Du auch Probleme mit Gürteln?
Was hältst Du von weiten Hosen mit Hosenträgern? Arbeitslatzhosen mit Hosenträgern haben zwar auch Nähte, aber die sind bequemer. Ich trage zu Hause Latzhosen, in der Woche fallend die auf der Straße auch nicht groß auf. Aber als festliche Kleidung nicht geeignet.
Ich kenne es noch, daß einzelne ältere Männer weite Cordhosen mit Hosenträgern trugen. Aber sowohl Cordhosen als auch Hosenträger sind aus der Mode.
Es gibt gute Hosen, für festliche Anlässe, die relativ weich und etwas elastisch sind. Wenn diese weit sind, drücken sie kaum, aber dann müssen sie vor allem vom Gürtel oder Hosenträger gehalten werden.
28.01.15, 09:51:04
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Schonmal probiert eine Jogginghose oder geeignete lange Unterhose einfach unter was anderem anzuziehen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.01.15, 13:37:20
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Malte
(Standard)

geändert von: Malte - 28.01.15, 17:13:13

Es stört mich leider der Reißverschluss am Genital am meisten, dann kommt es zu den automatischen Symptomen. Wenn eine solche Hose dann auch mal hochgezogen werden muss, auch quasi Kurzschluss. Bin ich dann angespannt fühle ich mich sofort auch in der engen bzw. einer normalen Hose allgemein sehr unwohl. Mit Gürteln hab ich eher keine Probleme, wenn ich mal angenommen einen Gürtel um eine Jogginghose machen würde wäre es nicht schlimm. Drückt der Gürtel aber bei einer normalen Hose die Naht näher dran kann es vor allem unten und dann überall durch die hohe Anspannung unbequemer werden. Hosenträger, Blaumann hatte ich schon an. Wenn die Hose weit ist geht es ansonsten kann es noch schlimmer sein für mich. Im Moment ist es schwer für mich den richtigen Weg zu finden. Letztendlich wäre es gut wenn ich mit einer Jogginghose aber auch mit einer normalen Hose klar kommen würde. Ich werde die Gegenkonditionierung auch immer mehr minimieren und hoffe das ich dann bei den Auswahl einer Hose freier bin. Wenn es nicht klappt werde ich nur noch Jogginghosen tragen und vielleicht in einer Gärtnerei arbeiten können. Ich habe in zwei Gärtnereien ein Praktikum mit einer Jogginghose gemacht und ich konnte um einiges besser arbeiten als mit. Kam auch mit den Menschen viel besser klar doch auf Dauer wurde es bissel komisch. War bei beiden Gärtnereien nur je 2 Wochen und müsste so auch ganz neu was finden da es ein wenig her ist. Die eine Gärtnerei hatte nur ein paar Pflanzen, Fließband. Ich zeichne und lese geigentlich auch sehr gerne/viel wenn ich Ruhe hab. Ob es auf Dauer gut gehen würde mit der Jogginghose ist auch die Frage. Bis jetzt hatte ich halt immer wieder versucht eine Hose anzuziehen, wenn auch äußerst ungerne. Es muss gar nicht immer die passende Mode sein, muss auch nicht immer total "in" sein. Ja das Denken hab ich schon relativ oft rein beobachtet doch dieser Reiz oder Impuls. Für mich gibt es nichts schlimmeres. Natürlich ist alles entsprechend assoziert. Schaue ich mir einen Baum rein an dann sehe ich wirklich nur den Baum.

Ja ich hatte auch schon mal eine lange Unterhose angezogen, auch mal eine Jogginghose drunter, es half nur ganz kurz. Als ob es nach einer Zeit dann noch sensibler wurde. Die meisten Menschen können ihren Körper fühlen und wahrnehmen. Ich auch doch hier ist einfach durch einen Trigger alles dann gestört. Ich werde nochmal in den Thread schauen der auch vorgeschlagen wurde. Ansonsten hilft da nur sehr viel Geduld, ich kann dabei auch einiges lernen.
28.01.15, 17:04:06
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grimmley
(la rabia del pueblo)

geändert von: grimmley - 29.01.15, 14:30:40

wahrum keine sweatpants?

ich trage immer sweatpants von der marke 'south pole' in groesze xxl (ich bin knappe 1,8m grosz und wiege ca. 65-70kg). die haben einen breiten gummybund oben und dazu eine schnur, wie eine schuhbendel. unten bei den fuessen sind auch gummybunde. bei denen hat mann auch drei taschen.
29.01.15, 14:20:54
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

geändert von: starke Dame - 30.01.15, 12:47:56

30.01.15, 12:46:27
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Malte
(Standard)

Hallo :)Mit Sweatpants hatte ich oben ja auch schon beschrieben. Dennoch ist es evtl (oder ähnliche Hosen die nicht ganz so komisch geschnitten sind) eine gute Option falls alle anderen Maßnahmen scheitern. Ansonsten werde ich immer weiter an meiner Wahrnehmung arbeiten auch wenn ich bald mal wieder eine Jogginghosen/oder Schlafanzug anziehen werde. Eigentlich sind Empfindungen Gedanken die aber halt sehr tief im Unterbewusstsein sind. (quasi 11 km Unterbewusstsein und ein paar cm Bewusstsein hab ich mal gehört) Ausgelöst per Trigger welches aber leider schon sehr stark sein kann. Nun schlafe ich aber Nachts wieder mit normalem Schlafanzug. Ich arbeite sehr viel an mir doch ich muss (falsche Wort/Konflikt) die richtige Balance finden und mich so lieben lernen wie ich halt tief im inneren bin, konditioniert bin. Loslassen lernen heißt anzunehmen. Doch ist natürlich jedem selbst überlassen wie er sowas macht. Die Antwort versuche ich in mir selbst zu finden. Eigentlich gibt es kein richtig oder falsch. Vielen Dank auf jeden Fall für die bisherige Hilfe.
31.01.15, 18:12:31
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drvaust
(stillgelegt)

Mir ist da noch eine etwas ausgefallene Idee gekommen. Wie wäre es mit 'protective underwaer'? Die verteilt den Druck, z.B. von Nähten, auf einen größeren Bereich.
In Sportgeschäften gibt es, für 'rauhe' Sportarten, Protektoren für die Hose. Das ist aber etwas auffällig.
In Drogerie- und Sanitätsgeschäften gibt es, im Bereich Inkontinenzbedarf, 'protective underwaer'. Das ist diskret und unsichtbar, zumindest trocken, trägt sich wie eine etwas dickere Unterhose. Das gibt es auch als Einlagen.
Die meisten Menschen würde das erstmal Überwindung kosten, aber viele Menschen müssen das irgedwann krankheitsbedingt. Und es fällt nicht auf, wie viele Leute sowas nutzen.
01.02.15, 09:52:52
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Malte
(Standard)

geändert von: Malte - 06.02.15, 21:17:32

Danke darauf bin ich auch noch nicht drauf gekommen (protective underwear). Es wäre mir sicherlich unangenehm aber sag niemals nie. Eine Alternative mehr.
06.02.15, 21:14:47
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Bicycle
(Autistenbereich)

Hosen mit Gummibund oder Hosen zum Zubinden. Die haben oft keinen Reißverschluss oder dickere Nähte im Schritt. Vielleicht mal nach Leinenhosen, Yogahosen oder Schlupfhosen mit dem Zusatzwort "Herren" suchen. Unter Schlupfhosen findet man sogar "Businesshosen".

Wenn du eine Idee für deine perfekte Hose hättest, könntest du auch zu einem Schneider gehen und sie dir dort anfertigen lassen. Falls du selbst eine Nähmaschine besitzt, finden sich sicherlich Vorlagen und Anleitungen im Internet.
07.02.15, 05:29:32
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